26~Das Spiel ist vorbei

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Meine Brüste starrten nicht nur mich, sondern dutzende von Schülern die sie interessiert angafften, an. Sämtliche Jungs zwinkerten mir zu und bevor mich der erste Ansprechen konnte rannte ich aufs Klo. Das war eindeutig zu viel. Ich musste keine Sekunde darüber nachdenken um zu wissen wer sich mal wieder so eine scheiße ausgedacht hatte. Regina Goerge höchstpersönlich kam in ihrem pinken Kleid aus der Tür und grinste mich an. "Schon die Kunstgallerie gesehen?",grinste sie. Ich starrte sie einfach nur an. Ich wusste nicht einmal wie ich reagieren sollte. Der Porno war etwas anderes gewesen,da ich wusste das die Leute nicht mich dabei sahen,egal was sie dachten. Aber das da draußen war mein Körper. Es waren meine Brüste und mein Gesicht. MEIN Körper,sie konnte ihn nicht einfach überall hin hängen.

Ich starrte Ashley weiterhin einfach nur an. Ich wusste nichtmal wie ich reagieren sollte,die Welle aus Trauer,Angst,Wut und Hass überrannte mich und machte mich taub. Als wäre das ein beschissener Traum,als würde ich mitten in einem schlechten Film stecken. Ich fühlte so viel auf einmal das es sich anfühlte als würde ich untergehen. Als würde ich soweit nach unten sinken bis ich nichts mehr von all dem wahrnahm und sie einfach nur anstarren konnte. Ich hatte Angst meinen Mund zu öffnen da eine Welle aus Emotionen rausrauschen könnte. Aber als ich meinen Mund öffnete passierte nix dergleichen. "Ja.",sagte ich zu Ashley die nun nicht mehr zuckersüß grinste. Sie war verunsichert über meine scheinbare Gleichgültigkeit. Die Leute wollten das ich mich aufregte,nein,sie wollte es. Sie wollte mich vor Wut platzen sehen. Und ich schob sie einfach zu Seite und lief wieder raus. Ich lief in den Unterricht,ignorierte sämtliche Kommentare,sogar die von Michael. Auch als Ashton mich anquatschte und mir tatsächlich ein Kompliment machte,was Jeremy nicht so toll fand, erwiederte ich nur danke.

Nicht nur Ashley war verunsichert,Jeremy war es auch. Dieser bewunderte zwar meinen Mut nicht einfach wegzurennen,machte sich aber auch Sorgen um meine unnatürliche Reaktion. Bis jetzt hatte noch kein Lehrer zu meiner Verwunderung etwas gesagt,ich gab mir aber nicht mehr lange bis ich im Zimmer des Direktors sitzen würde.

Ich würde Lügen wenn ich sagen würde das mich die Blicke der anderen nicht wahnsinnig machten. Sie machten mich verdammt wahnsinnig. Haben die noch nie Titten gesehen?! Ich versuchte sie zu ignorieren was sich als verdammt schwierig rausstellte. Die ganze Schule wusste nun wie meine Brüste aussehen,geil.

Als ich in der Mittagspause in die Cafeteria lief traf mich Luke Hemmings Blick zuerst. Dieser starrte mich betroffen an,daneben saß Michael der mich bis über beide Ohren diabolisch angrinste. Calum schien es nicht wirklich zu interessieren und Ashton starrte mich einfach nur dumm an. Ashley saß mit ihrer Gruppe von Menschen die zu unqualifiziert zum Leben waren da und lachte mich aus. Alle Blicke lagen auf mir,mein Kragen platzte langsam.

Ich schmetterte mein Tablett in die Ecke und veranstaltete dabei so ein Lärm das nun selbst der letzte Mensch der mich vielleicht davor nicht angeguckt hatte zu mir sah. Ich atmete tief aus und sah am anderen Ende nur den Direktor reinstürmen, doch er war zu spät. Ich stellte mich auf den Tisch und sah rot. Mein Herz schlug langsam und schwer und ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Wie gebannt starrten mich alle an und erwarteten das ich nun wie verrückt rumschrie.

Stattdessen riss ich mir mein Tshirt über den Kopf und öffnete meinen BH, die Welt blieb stehen,selbst der Direktor blieb stehen und rannte nicht mehr zu mir. Wütend warf ich meinen BH in die Ecke und starrte in die verblüfften Gesichter mit offenen Mündern. "Ist es nicht das was hier alle sehen wollen!",rief ich wütend. Keiner machte auch nur einen Mucks. "Kommt schon Leute,tut doch nicht so. Ich hab Titten,na und?! Fasst sie doch an wenn ihr euch traut!",provozierte ich. Mann hätte eine Feder fallen hören können. Niemand hätte erwartet das Evelyn Hastings zu sowas in der Lage wär. Und niemand traute sich etwas zu sagen,wenn sie dachten das ich dadurch untergehe hatten sie sich geirrt. Sie wollte Krieg?Bitte!

"Evelyn Hastings!",hörte ich die aufgebrachte Stimme des Direktors vor mir, der wild mit seinen Armen um sich fuchtelte und Probleme hatte mir in die Augen und nicht auf die Titten zu starren. Kurz danach fühlte ich wie eine Jacke von hinten schützend um mich gehalten wurde. "In mein Büro! SOFORT!", wütend starrte mich Mr. Peroll an. Ich drehte mich um und sah in Lukes Gesicht der seine Jacke fest um mich hielt und mich entschuldigend ansah. "Du bist verrückt!",raunte er mir kopfschüttelnd zu. "HASTINGS!",ich riss Luke die Jacke aus der Hand und hielt sie selber um mich gewickelt um dem Direktor zu folgen.

Die Leute starrten mich ungläubig an und die ersten fingen wieder an zu tuscheln, den Rest hatte ich die Sprache verschlagen. Sie war zu weit gegangen und ich auch. Beim rausgehen warf ich ihr einen letzten Blick zu,sie sah aus als würde sie gleich explodieren vor Wut. Selbst Michael der neben ihr auftauchte,ich dachte immer er mag sie nicht, sah mich verdattert an. Ich streckte ihr meine Zunge raus und trottete trotzig Mr. Peroll hinterher.

"Ich fass es nicht, ich müsste Sie von der Schule verweisen!",er sah mich aufgebracht an. "Wissen Sie was Sie da getan haben? Was ist denn bitte in Sie gefahren?!",beleidigt spielte ich an den Nähten des Stuhls in dem ich saß. "Warum haben Sie das gemacht?!",hysterisch lief er im Raum auf und ab bis er hinter seinen Pult zum stehen kam und mich skeptisch und kopfschüttelnd ansah. "Fragen sie das Ashley! Die hat angefangen. Sie hat die Bilder aufgehangen!",zischte ich wütend. "Verdammt die Bilder! Hören Sie, das war eindeutig Mobbing was Ashley da begangen hat und ich werde definitiv eure beiden Eltern kontaktieren. Dennoch können sie sich nicht mitten in der Schule entblößen!",ich fass es nicht. "Bitte?! Das was Ashley getan hat war viel schlimmer!",krächzte ich. "Ich werde mich darum kümmern.",er seufzte. Wo war ich hier bitte gelandet?! Angepisst stand ich auf. "Setzen Sie sich,ich werde ihre Eltern kontaktieren damit sie abgeholt werden!",sagte Mr. Peroll doch ich dachte nicht mal mehr daran. Ich stürmte raus und an meinen einzigen Rückzugsort hier. Das Klo.

Aus einer Kabine kam ein frustrierter Schrei und dann ein Schluchzen. Ich wusste sofort wer es war,was mich um so mehr verwunderte. Ashley. Ich blieb stehen und lauschte.  Es war eindeutig. Auch die pinken Highheels glitzerten unter der Tür hervor. War ich nicht die jenige die weinen sollte? Sie hatte kein Grund und auch kein Recht dazu. Was war ihr denn bitte je schlimmes geschehen,außer das ihre Extentions nicht lang genug oder ihr Haar nicht blond genug war. Ansonsten hatte sie doch keine Probleme. Ihr einziges scheiß Problem war doch das sie mich nicht mehr niedermachen konnte,die Zeiten hatten sich geändert. Ich würde mich nicht mehr der Königin unterwerfen.

Ich stand so lange da,dass ich viel zu spät bemerkte das Ashley längst im Türrahmen stand und mich erschrocken und verheult anblinzelte. Sie brauchte einen Moment um sich zu fangen und zu sammeln, während ich sie kühl anschwieg. "Wag dich das jemandem zu sagen!",sie schniefte und schubste mich leicht zur Seite um mit erhobenem Kinn die Mascara unter den Augen mithilfe des Spiegels zu entfernen. Wow Prinzesschen ließ sich selbst hier nicht unter kriegen. "Wem denn bitte?!",schnaubte ich. Sie sah mich durch den Spiegel an. "Ich dachte du wärst sauer!",zischte sie. "Sauer?! Nein, ich schäume über vor Wut!",sie grinste. "Das Spiel ist noch lange nicht vorbei!",sie richtete sich ihre Haare und drehte sich zu mir. "Oh doch Ashley, das war es schon lange! Gieb auf!",sagte ich. "Wir werden sehen!",damit lief sie aus dem Bad und ließ mich alleine zurück.

Keine Sekunde später kam Luke in das Klo gestürmt und ich sah ihn erschrocken an. "Luke das ist für Mädchen!",er sagte nix und nahm mich in den Arm. "Schon gut!",und das gab mir den Rest. Ich drückte mein Gesicht in seine Schulter und konnte es nicht mehr zurück halten. Der Strick war gerissen und ich fing an zu weinen.

TROUBLE || l.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt