Chapter 2

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Ich wusste nicht, ob ich amüsiert aussah, oder ob ich bereits schon so besoffen war, dass ich einfach nur wie ein eiserner Pfosten an der Bar stand und die tanzende Massen emotionlslos anglotzte.

Normalerweise wurde ich zum totalen Draufgänger wenn ich betrunken war, doch in letzter Zeit hatte ich mich offensichtlich sehr verändert.

Ob dies gut oder schlecht war, konnte ich mir selbst nicht wirklich beantworten.

Fakt war jedenfalls, dass Hoseok und Yoongi mich schon halb dazu zwangen, wieder von den Toden aufzustehen.

"Was stehst du da rum wie so ein vergessener Müllsack?", schrie mir der Minthaarige von der Seite ins Ohr, woraufhin ich nochmal einen kräftigen Schluck meines Cocktails nahm.

Irgendetwas wird jetzt passieren, dachte ich mir und deshalb brauchte ich nochmal ein paar Prozent intus.

"Kein Plan, is irgendwie grad langweilig", lallte ich schon etwas zurück und schwang mit meinem Kopf zu Hoseok, der mich amüsiert grinsend musterte.

"Gguk, jetzt kommt schon, geh mal ab alter, du bist hier nicht nur da um dir die Birne wegzusaufen", gab mir Hobi einen Stoß und ich seufzte, ließ meinen Blick wieder zur Menschenmasse gleiten und starrte dann direkt in die Richtung von Kim Taehyung und seinen etlichen Spannern.

Denken tat ich mir dabei eigentlich nichts, als ich ihn so sah, doch in diesem Zustand, in dem ich breits war, wusste ich kaum noch mehr was Gedanken überhaupt waren.

Somit ließ ich Taten sprechen. Betrunkene Taten.

"Vonwegen letztes Jahr und so, ne...", schrie ich lautstark durch die Musik hindurch und zu Hoseok, der sich gerade den nächsten Shot bestellte.

"Was?!", kam nur zurück und anscheinend verstand er mich nicht, doch ich plapperte weiter.

"Was krieg ich, wenn ich jetzt zu Taehyung hingehe und ihn frage, ob er mal Zeit für ein paar Minuten auf der Toilette hat, hah?", konnte ich es mir dann doch nicht nehmen lassen und begann wie dumm zu grinsen, als Hoseok die Augen weitete.

"Eyyy als ob! Willste ihn jetzt doch verarschen?", fragte er mich ganz begeistert und ließ mich auflachen.

"Insofern ich was dafür bekomme, ja", antwortete ich schließlich und er biss sich auf die Lippe.

"Was willste denn dafür?", begannen wir somit also uns Angebote zumachen, was letztendlich darin endete, dass wir eine Wette abschlossen.

"Wenn er dich abblitzen lässt, dann zahlst du mir die nächsten drei Cocktails und wenn er sich verarschen lässt, bekommst du von mir drei gezahlt, okay?".

"Okay".

So lautete also nun unser Deal, der aus purer Dummheit des Alkohols zustande kam und mich später noch ziemlich bereuen lassen wird.

Sobald Hoseok und ich uns die Hand auf die Wette gaben, stieß ich mich von der Bar ab und wackelte in Richtung Taehyung, der noch nicht all zu besoffen wirkte, wie ich es schon war.

Um das Ganze nicht so auffällig zu machen, tänzelte ich erst etwas um ihn herum, drückte dabei meine mehr oder wenigere Konkurrenz weg und kam schließlich soweit, dass ich meine Hände an seine Hüfte nehmen konnte.

Und wie als hätte er gewusst, dass dies nun andere Hände als zuvor waren, drehte er sich prompt zu mir um.

"Ja was? Jeongguk!?", war er sichtlich erschrocken mich zusehen, was mich hingegen nur zum Grinsen brachte.

"Na? Überrascht mal mich an dir dran zu haben?", gab ich nur frech zurück, sah aus meinem Augenwinkel, wie Hoseok und Yoongi vor Lachen halb von ihren Barhockern fielen.

Diesen Anblick, wie ausgerechnet ich mich an Taehyung dran machte, fanden sie sicherlich zu schräg.

"J-Ja allerdings. Du warst doch eigentlich noch nie begeistert von mir, oder hab ich was verpasst?", zog der schwarzhaarige Junge wieder meine Aufmerksamkeit auf sich und seufzend lehnte ich mich etwas gegen ihn.

"Ansichten ändern sich, Süßer", raunte ich an seinem Ohr entlang und wenn ich nicht schon den ein oder anderen Shot gekippt hätte, hätte ich mich wahrscheinlich nicht mal freiwillig einen Meter an Taehyung ranbewegt.

"Ich wollte dich nur fragen, ob du für nen Hunderter jetzt dann ein bisschen Zeit hättest, hm?".

Ich entfernte mich wieder etwas, sah in seine Gesicht, welches von etlichen bunten Lichtern erhellt wurde und dabei in seinen Augen schon förmlich die Geldscheine aufblitzten.

Sofort packte er mich am Kragen und zog mich zu sich.

"In zehn Minuten am Gang draußen, einverstanden?".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt