Chapter 86

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Auch wenn ich, sobald Taehyung und ich aus der Wohnungstür gingen, ganz selbstsicher so nah wie möglich an seiner Seite klebte, wurde der Abstand zwischen uns immer größer und größer, je weiter wir zur Bushaltestelle kamen.

Die ersten hatten bereits ihre Blicke auf uns.

Wohl war mir auf jeden Fall ganz und gar nicht.

"Taehyung, ich-", fing ich an, als er nun sogar schon weiter vor mir ging, weswegen er letztendlich schon fast freiwillig stehen blieb und sich seufzend zu mir drehte.

"Es ist dezent beleidigend gegenüber mir, dass du dich anscheinend so sehr davor graust, mit mir in der Öffentlichkeit gesehen zu werden", meinte er und das war genau das, was ich eben nicht wollte.

"Nein, versteh mich nicht falsch, es ist nur... Es kommt halt voll aus dem Nichts mit uns", versuchte ich mich zu erklären und brachte es zusammen, auf ihn zuzugehen, obwohl schon gefühlt die ganzen Leute am Bus zu uns glotzten.

"Ich will bloß nicht, dass irgendwie Bullshit bei dem Ganzen rauskommt. Mit Yoongi und Hoseok werd ich mir sicher eh Stress einfangen, da sie es gar nicht abkönnen, wenn ich ihnen was verheimliche und ich meine, ich habe ihnen über n' Monat verheimlicht, dass du und dein Hund bei mir wohnen. Das ist schon krass", atmete ich tief aus und Taehyung schien mich zum Glück zu verstehen.

"Ist okay, kann ich ja nachvollziehen... Wie wär's dann, wenn wir uns heute einfach ganz normal so wie zuvor verhalten und du mal diese Situation in der Schule mit deinen Freunden regelst, hm?", bot er mir an und dafür war ich ihm wirklich dankbar, nickte daher erleichtert.

"Ja bitte, das wäre echt das Beste", murmelte ich und trotz der Verständnis seinerseits, wirkte der Jüngere irgendwie geknickt, was mich zum Zögern brachte.

"Es tut mir Leid, wir müssten nach der Schule so und so nochmal über einiges reden, ja?", fügte ich schlussendlich noch hinzu, als sich sein Blick kurzzeitig zu Boden wandte, doch er sobald wieder zu mir aufsah.

Sagen tat er allerdings nichts, sondern nickte mir lediglich nur zu und ich konnte ihn nach all dem, was alles passierte, jetzt nicht einfach so dort stehen lassen.

Ich trat also noch einen kleinen Schritt auf ihn zu, drückte ihm einem, für andere kaum merkbaren, Kuss auf die Lippen und wich wieder zurück.

"Ich liebe dich, glaub mir das", waren somit meine letzten Worte, ehe ich an ihm vorbei zog, mich kurz räusperte und versuchte so unbeeindruckt und desinteressiert wie eh und je zu den weiteren Leuten an der Haltestelle zugehen.

Und auch wenn ich nicht hinsah, ich spürte ihre fragenden Augen direkt meinen Körper durchbohren und genau so durchlöcherten sie sicherlich Taehyung, doch das war nun lediglich nur der Anfang.

Der Anfang eines riesen Chaos.

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt