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jungkook pov

Es war ein ganz normaler Schultag.
Ich lief durch die Gänge des großen Gebäudes und wurde auch schon kurze Zeit später aufgehalten, da mich jemand an meinem Arm packte und mich gegen die Spinde drückte. Dadurch zischte ich schmerzvoll auf und kniff meine Augen zu.

Nachdem ich diese wieder öffnete sah ich in die, von dem Jungen, welcher mich tagtäglich fertig machte.

Park Jimin.

Sein tückisches Grinsen, welches er im Gesicht trug, verhieß nichts gutes.
Im nächsten Moment lag ich bereits auf dem Boden und spürte seinen Fuß, welchen er in meinen Magen zu bohren schien.
Es tat weh, sehr sogar.

Die anderen Schüler gingen nur an uns vorbei. Sie zeigten nichtmal einen Hauch von Mitleid.
Kein Wunder.
Sie wollten halt nicht ebenfalls von Jimin zusammengeschlagen werden. Immerhin würde er auch bei Mädchen keinen Halt machen.
Für ihn war es gleichgültig welches Geschlecht man hatte. Hauptsache er hatte jemanden, auf den er rum trampeln konnte.

Wie genau es dazu kam, dass er mich jeden Tag so erniedrigte, wusste ich nicht.
Zuvor beachtete er mich eigentlich nie. Nun, bis zu diesem Tag, an dem ich aus Versehen in ihn hineinlief und er dadurch zu Boden fiel.
Aber das war doch noch lange kein Grund jemanden immer wieder so zu schlagen, oder doch?

Anfangs habe ich versucht mich gegen ihn zu wehren, aber es nutzte nichts. Er machte weiter.

Nachdem er wieder so lang auf mich einschlug, dass mir schlecht wurde, machte er sich an meiner Tasche zu schaffen. Er nahm sich meinen Geldbeutel, in welchem gerade mal zehn Euro vorhanden waren, aber diese nahm er sich stolz und ging von mir weg.

Langsam rappelte ich mich auf und schulterte meine Tasche ehe ich auch schon auf der Jungstoilette verschwand und mich dort erstmal eine Viertelstunde übergab.

Die erste Stunde begann.
Ich würde zu spät zum Unterricht erscheinen... nichts Neues.

Schnell machte ich noch meinen Mund am Waschbecken sauber und ging zu meinem Klassenraum. Als ich davor stand klopfte ich vorsichtig und öffnete die Tür.
„Tut mir leid für die Verspätung", entschuldigte ich mich sofort bei dem Lehrer.
„Schon wieder zu spät? Weswegen diesmal?"
„Mir war schlecht", antwortete ich, woraufhin der Lehrer nur genervt seufzte.

Ich setzte mich auf meinem Platz, welcher sich ganz hinten am Fenster befand. Durch eines schaute ich hinaus, statt dem Unterricht zu folgen. Der Kram, der uns beigebracht wird, würde mich doch eh nicht im Leben weiterbringen.

Also verbrachte ich die Schulzeit nur damit, aus dem Fenster zu schauen oder irgendwas in meine Hefte zu kritzeln. Oder halt damit, von Jimin zusammengeschlagen zu werden.

Am meisten freute ich mich dann aber darauf, wenn der Schultag endete.
Zuhause war es einfach am schönsten.

Es klingelte zum Schulschluss und ich stürmte wie die anderen Schüler aus dem Gebäude.
Auf dem Weg, das Gelände für den Tag zu verlassen, wurde ich von hinten geschubst und knallte mit meinem Gesicht voran auf den Boden.
Ich bekam noch mit wie Jimin lachend an mir vorbei ging, bevor ich Schritte auf mich zukommen hörte.

Vorsichtig griffen zwei Hände nach mir und zogen mich hoch.
„Ist alles in Ordnung, Jungkook?", erklang die tiefe Stimme von Yoongi.
„Ja, alles gut."
„Deine Nase blutet und du hast Kratzer an deiner Stirn! Scheint doch nicht so, als sei alles gut", stellte er fest und reichte mir ein Taschentuch für meine Nase.

„Wer war dieser Junge?", fragte mich Yoongi später im Auto.
Er war bereits erwachsen und besaß einen Führerschein. Außerdem wohnte ich bei ihm, seit ich acht Jahre alt war.
„Wen meinst du genau?"
„Der, der dich geschubst hat."
„Ach... ist das denn wichtig?"
„Äh, ja?! Immerhin hat der mein kleines Bunny verletzt", man konnte seine Aggressivität schon spüren. „Jungkook, wie heisst dieser Junge?"
„Jimin."
„Nachname?"
„Park."
„Okay." Danach war es die restliche Fahrt über still.

Zuhause wiederum ging er wieder ein Gespräch mit mir an.
„Ärgert dich dieser Jimin öfters?", fragte er, während er mir mein Essen auf den Tisch stellte und sich gegenüber von mir setzte.
Ich nickte stumm und nahm einen Bissen.
„Warum hast du nie was gesagt?"
„Ist doch kein großes Ding."
„Kein großes Ding? Natürlich ist das ein großes Ding! Kookie, dieser Junge tut dir weh und das will ich nicht."
„Tut mir leid. Demnächst sage ich dir sowas direkt", sage ich und esse weiter.

Nachdem ich fertig bin mit dem Essen zog Yoongi wieder meine Aufmerksamkeit auf sich. „Sag mal, hast du Lust mal wieder jemanden zu töten?"
„Wen denn?"
„Jimin."
„Y-Yoongi... ich-"
„Keine Wiederrede! Du machst was ich dir sage, sonst weißt du ja, was dir blüht."
Seufzend gab ich ihm nach. „Okay."
„Braves Bunny", meinte er und gab mir einen Kuss auf meine Wange. „Ich liebe dich", hauchte er danach in mein Ohr und legte seine Arme von hinten um meine Schultern.
„Ich dich auch, Yoongi."

9pm 「yoonkook/jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt