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Nachdem Herr Kim alle Schüler in Gruppen aufteilte, durften wir auch schon beginnen.
Alle begaben sich zu ihren Partnern und ich saß noch allein an meinem Platz und starrte auf den Boden.

Ein Knall ließ mich aufschrecken. Jimin hatte soeben seinen Collegeblock neben mir auf den Tisch fallen lassen und setzte sich genervt neben mich.
„Ich hab absolut kein Bock darauf mit dir zu arbeiten, aber wie es aussieht habe ich keine andere Wahl. Also bring ich dieses Projekt jetzt einfach hinter mir", stellte er klar und ich fühlte mich dezent beleidigt.
War ich denn so schlimm?

Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass ich genauso wenig Lust hatte mit ihm zu arbeiten, aber bevor dass noch in einem Chaos enden würde, habe ich es lieber sein lassen. „Was genau wollen wir machen? Ein Vortrag?", fragte ich dann nur.
Er nickte nur als Antwort.
Daraufhin holte ich mein Handy heraus und googelte. Zwar wusste ich was Homosexualität war, aber nur zu erklären dass das Schwul und Lesbisch bedeutet würde den Lehrern nicht reichen.

Während ich also recherchierte und Unmengen an Texten schrieb, war Jimin mit irgendwas anderem beschäftigt.
Es nervte mich schon etwas, dass ich alles alleine machen musste, weshalb ich es wagte und schaute was der Blondschopf überhaupt die ganze Zeit tat.

Meine Augen waren wie gefesselt auf seinen Block gerichtet. Er saß die ganze Stunde an einer Zeichnung dran.
Diese Zeichnung stellte eine weiße Maske mit goldenen Details dar. Meine Maske.

„Was guckst du so?"
„Hm? Was? Ah- nichts. Aber du solltest auch mal was machen und nicht nur rum kritzeln", meinte ich.
„Jaja. Was hast du bisher?"
„Das", gab ich nur von mir und reichte ich ihm die voll geschriebenen Blätter.
„Alter. Chill mal deine Base. Das soll nur ein Vortrag werden, der mindestens drei Minuten lang sein soll und keine drei Stunden!"
„Du kannst es ja gerne kürzen."
„Warum ich?"
„Weil du noch nichts gemacht hast!"
„Ich kann aber nicht kürzen", gab er zu und schien es vollkommen ernst zu meinen.

„Nicht dein ernst? Das ist doch verdammt einfach!"
„Ja für dich vielleicht. Im Kürten war ich noch nie gut. Mach du das."
„Ganz sicher nicht!"
„Dann hilf mir wenigstens."
„Ohgott, okay."

Doch genau da klingelte es und Jimin verließ meinen Platz sofort wieder.

Die erste Stunde war gar nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Davon mal abgesehen, dass ich alles alleine erledigen musste, aber ich würde definitiv dafür sorgen, dass er auch was macht. Das war sowas von klar.

9pm 「yoonkook/jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt