14

1K 70 7
                                    

„Woah! Du kannst mega gut zeichnen!", staunte ich als ich mir Jimins Zeichnungen anschaute.
Er hatte wirklich Talent dafür.

„Danke, aber das kannst du auch voll gut", entgegnete er nur und verwirrt sah ich ihn an.
„Du kritzelst immer in deine Hefte. Das fällt schon auf. Ist irgendwie erstaunlich dass die Lehrer nichts dagegen sagen."
„Die Lehrer interessieren sich eh ein Scheiß um mich, so wie alle anderen auch", meinte ich und setzte mich auf Jimins Bett, welches mehr als nur gemütlich war.

„Oh, hmh. Das tut mir leid."
„Dir muss nicht immer alles leid tun. Dafür kannst du diesmal nichts."

Er setzte sich zu mir und es herrschte für eine kurze Zeit Stille bis er diese wieder brach.

„Sag mal Jungkook", fing er an und meine ganze Aufmerksamkeit war auf ihn gerichtet.
„Wenn ich dich fragen würde, ob du mit mir zusammen sein wollen würdest... würdest du ja sagen?"
Diese Frage war ihm sichtlich unangenehm.

Wir trafen uns jetzt schon seit drei Wochen, fast täglich. Yoongi sagte ich immer ich würde in die Stadt gehen.
Zum Glück glaubte er mir jedes Mal und schien auch keinen Verdacht zu haben, was mich wirklich erleichterte.
Dass diese Treffen mit Jimin so gut klappen würden, hätte ich zu Beginn nicht gedacht.

„Hm... Ja, glaube schon", beantwortete ich seine Frage und er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Wirklich? Würdest du dann mit mir zusammenkommen?"
„Wa- ich ehm..."
„Sorry, ich wollte dich jetzt nicht so überrumpeln", unsicher kratzte er sich am Hinterkopf, was mich schmunzeln ließ.

„Alles okay. Aber meinst du die Frage jetzt ernst?"
„Ja... irgendwie schon."
„Hm okay. Dann ja. Ich würde gerne", kaum hatte ich das gesagt stürzte er sich schon über mich und presste seine Lippen freudig auf meine.
Überfordert erwiderte ich diesen Kuss.

Jimin machte mich in den letzten Wochen glücklicher als Yoongi es je getan hatte.
Zwar liebte ich Yoongi, denn immerhin war er immer für mich da, aber die Gefühle die ich für Jimin bekam wurden von mal zu mal immer stärker. Ich konnte sie nicht abschalten. Es ging einfach nicht. So gern ich es auch wollte.
Doch dafür schwanden immer mehr die für Yoongi, aber ich konnte ihn dennoch nicht verlassen. Ich wohnte bei ihm. Seit ich ein kleines Kind war.
Er hatte mir so viel gegeben, aber wie es aussah reichte es trotzdem nicht aus um meine Gefühle für ihn aufrecht zu erhalten.

Zum Teil bereute ich es nun Jimin „ja" gesagt zu haben, aber wiederum auch nicht.
Auch wenn es immer noch seltsam erschien, dass Park Jimin mich liebte.

Monatelang schlug er mich, klaute meine Sachen und beleidigte mich. Er erklärte mir, dass er dies tat, weil er nicht glauben wollte, dass er einen unbeliebten Jungen, der nichts drauf hat, liebt.
Und er schwor mir, dass er am liebsten all das rückgängig machen würde. Er bereute seine Taten, da ich es ja gar nicht verdient hatte.

Jedoch war ich der Meinung dass ich es verdient hatte. Immerhin ermordete ich schon tausende Menschen, darunter auch fast Jimin.
Dazu führte ich nun zwei Beziehungen.
Ich war ein schlechter Mensch, aber das könnte ich Jimin nicht sagen. Er würde mich hassen und direkt wieder verlassen. Das wollte ich nicht.

Zuhause verschanzte ich mich immer in meinem Zimmer. Ich konnte Yoongi nicht unter die Augen treten.
Jedesmal wenn er fragte, was los sei, meinte ich nur dass ich normalen Schulstress hatte.
Und während er friedlich jede Nacht in seinem Zimmer schlief und dachte, es sei soweit alles in Ordnung bei mir, lag ich jede Nacht weinend in meinem Zimmer.

Ich betrog Yoongi.
Ich liebte ihn immer weniger, eigentlich schon fast gar nicht mehr.
Ich hatte Angst davor, was passieren würde wenn er all das herausfinden würde.

Ich fing an mich wegen all dem immer mehr zu hassen und griff daher auch immer wieder zur Klinge. Dies bereute ich allerdings auch jedesmal aufs Neue.
Einen anderen Ausweg wusste ich aber nicht.
Denn ich wollte auf keinen Fall mit Jimin wieder Schluss machen, da er mich wirklich glücklich machte, aber Yoongi konnte ich auch unmöglich verlassen.
Ich hatte das Versprechen gebrochen. Ein großer Fehler meinerseits.

Niemals hätte ich dieses Versprechen machen dürfen. Ich hätte damals nicht mit Yoongi mitgehen und erst recht nicht mich jemals verlieben sollen.

9pm 「yoonkook/jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt