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„Weiß nicht. Bist halt eigentlich ganz okay."

Okay.
Ganz okay.

„Und... was genau meinst du mit ganz okay?", fragte ich neugierig. Doch er zuckte nur mit den Schultern. „Naja, du bist halt.. nicht schlimm. Ach keine Ahnung, ich kann sowas nicht erklären. Jedenfalls tut es mir auch irgendwie leid, dass ich immer so gemein zu dir war", meinte er.
„Oh okay."

Es herrschte eine unangenehme Stille. Wir sahen einfach schweigend auf den Tisch und niemand von uns schien diese Ruhe zu durchbrechen.

„Wir sind fertig oder? Ehm, dann geh ich mal wieder", unterbrach ich dann doch diese Stille und räumte mein Zeug in meine Tasche und stand auf.

„Tschau Jimin", verabschiedete ich mich noch und verließ seine Wohnung.

Ich machte mich wieder auf den Weg nach Hause, wo mich Yoongi direkt in den Arm nahm.
„Na Bunny"
„Hey Yoongi. Kannst du mich loslassen? Ich will meine Tasche in mein Zimmer räumen."

Er ließ mich los und ich huschte in mein Zimmer. Ich stellte meine Tasche ab, schloss die Tür und legte mich auf mein Bett; und dachte nach. Über Jimin.

Monatelang machte er mich nun fertig. Jeden Tag ging er aufs neue auf mich los und erschwerte mir mein Leben.
Nun mussten wir zusammen an einem Projekt arbeiten und er fing an mich in Ruhe zu lassen. Er drohte mir nicht mehr und schlug mich auch nicht. Es schien sogar als hätte er angefangen mich zu mögen und ich konnte nicht leugnen, dass es bei mir nicht anders war.

In dieser Woche fing ich echt an Jimin zu mögen. Sehr zu mögen sogar. Vielleicht zu sehr.
Und vielleicht klingt es dumm und surreal, aber ich glaubte wirklich, dass ich in so einer kurzen Zeit Gefühle für ihn entwickelt habe.

Aber ich durfte das nicht.
Yoongi würde das niemals erlauben. Er würde sauer werden und mich mal wieder bestrafen, weil ich mein Versprechen gebrochen hätte.

„Ich, Jeon Jungkook, verspreche nur dich, Min Yoongi, zu lieben und niemand anderen!"

Ein Versprechen welches ich ihm gab, als wir zusammenkamen.
Bisher hielt ich mich auch immer daran und dachte nicht einmal daran, es zu brechen.
Außerdem hatte ich auch zu viel Angst davor es zu brechen, da ich nicht wusste wie Yoongi reagieren würde. Auf keinen Fall würde er gut reagieren. Das war klar.

Irgendwie musste ich mir Jimin wieder aus den Kopf schlagen.

„Bunny!", rief Yoongi und schon sprintete ich zu ihm. „Was gibt's?", fragte ich.
„Wir gehen Essen", sagte er nur und da hielt er mir auch schon ein pinkes Kleidchen und dazu passende Hasenöhrchen vor die Nase.

„Yoongi-"
„Anziehen!"

Stumm nahm ich die Sachen und ging wieder in mein Zimmer. Ich entledigte mich meiner normalen Kleidung und zog das Kleid an. Dazu noch die Ohren auf meinen Kopf und noch unpassende Sneaker.

Fertig angezogen betrachtete ich mich im Spiegel.
Früher zog ich sowas immer an, wenn wir mal Essen gingen oder auch einfach mal aus Spaß. Ich empfand es normal.
Aber diesmal fühlte ich mich unwohl dabei so etwas anzuhaben und so raus zu gehen.

Ich ging wieder zu Yoongi, welcher einen ganz normalen Anzug anhatte. Er musterte mich mit einem Lächeln. „Du siehst zu süß aus! Am liebsten würde ich dich auffressen", lachte er, ehe er sich seine Lippen an meinen Hals saugten und ich daraufhin keuchte.

Nach einigen Sekunden löste er sich wieder von mir und hinterließ einen großen Knutschfleck.

„Muss ich wirklich so raus?", unsicher sah ich nach unten und spielte mit meinen Fingern.
„Natürlich! Du hast schon damals immer Kleider angezogen, wenn wir ausgingen. Es ist schon irgendwie Tradition geworden", sagte er.
„Aber was ist, wenn mich jemand aus meiner Schule so sieht?"
„Na und? Ist doch nichts dabei oder?"
„Hm, doch schon..."
„Es wird dich keiner sehen. Es ist dunkel und wir gehen in ein edles Restaurant", erklärte er und ich nickte unsicher.

Es würde eh nichts bringen. Man kann ihn einfach nicht umstimmen, also gab ich nach.

Schnell zog ich mir noch eine Jacke über und wir gingen zusammen zum Auto. Ich setzte mich auf den Platz des Beifahrers und Yoongi sich auf den des Fahrers. Er fuhr los und blieb knapp zwanzig Minuten später vor einem Restaurant stehen.

Wir stiegen aus und betraten das Gebäude. Es roch herrlich. So lecker.

„Komm Bunny", er führte mich zu einem Tisch, wo wir uns setzten und wenig später auch schon bestellten.
Die anderen Gäste sahen immer wieder mit verwirrten und lachenden Blicken zu mir.
Gott, wie gern ich einfach wieder rausgerannt wäre.

Nachdem uns das Essen gebracht wurde, dieses auffaßen und Yoongi bezahlte, gingen wir wieder hinaus. Wir stiegen wieder ins Auto und fuhren nach Hause.

„Siehst du, niemand hat dich gesehen", bemerkte Yoongi, während ich mich schweigend in meinem Zimmer umzog und er mich dabei beobachtete.
„Ja, zum Glück."

„Och Bunny, hör auf so zu sein. Ich mag es nicht wenn du so eingeschnappt und sauer bist. Es ist nur gut gemeint gewesen", er kam auf mich zu und legte seine Arme um mich und gab mir einen Kuss auf meine Wange.

„Ich liebe dich doch."

9pm 「yoonkook/jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt