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Auf dem Weg zu Jimin fiel ich immer wieder mal hin, aber das hielt mich nicht davon ab weiter zu rennen.
Meine Knie waren bereits voller Schürfwunden und auch mein Gesicht bekam so einige Kratzer ab, aber das alles interessierte mich nicht im geringsten.

Vor Jimins Wohnung stoppte ich und klingelte.
Da es schon mitten in der Nacht war hatte ich Angst dass er schlief und nichts mitbekam. Nach einigen Minuten würde mir aber die Tür endlich geöffneten.
„Jung- wie siehst du denn aus?", wunderte sich Jimin und weitete seine Augen.
„Ja scheisse halt", meinte ich nur knapp und betrat seine Wohnung, woraufhin er hinter mir die Tür schloss und mich fragend ansah.

„Wäre es in Ordnung wenn ich einige Tage bei dir bleibe?"

„Klar. Aber willst du nicht erstmal zum Arzt? Du bist überall verschmiert mit Blut und deine Hand ist voller Glasscherben."

Ich schüttelte mein Kopf „Nein. Auf keinen Fall."

„Okay, dann komm mit"

Ohne ein weiteres Wort folgte ich ihm bis ins Badezimmer, wo ich mich auf den Rand der Wanne setze, während Jimin irgendwas aus dem Schrank kramte, ehe er sich vor mich hockte und auch schon mit einer Pinzette die Scherben aus meiner Hand einzeln entnahm.
Dabei verzog ich ab und zu mein Gesicht, da das echt nicht so schmerzfrei verlief.

„Wie ist das eigentlich passiert?"

„Hab ein Fenster eingeschlagen."

„Ah okay und warum das?"

„Weil ich nicht mehr raus kam."

„Wie? Wo raus?"

„Naja... ach ist ja auch egal."

Ungläubig sah mich Jimin and und hob eine Augenbraue. „Wenn es egal wäre, würde ich dich nicht fragen. Jungkook, ich will schon wissen was mit dir passiert ist, weshalb du ohne Hose aufkreuzt, aber dafür mit tausenden Wunden."

„Ich bin halt auf dem Weg hierher mehrere Male gestolpert", meinte ich nur. Er wat immer noch misstrauisch, doch schien es fürs Erste dabei zu lassen.

„Wie ungeschickt bist du eigentlich?"

„Sehr."

„Ich merks."

„Ey!"

„Was denn? Du hast es doch selbst gesagt, also verklag mich nicht."

„Pff"

Pff mich nicht!"

„Pfffff"

„Jeon Jungkook, ich warne dich. Du hast gleich die Scherben ganz woanders stecken, wenn du nicht aufhörst", drohte er scherzhaft und ich verzog mein Gesicht.
„Aua."

Die Stille danach war diesmal nicht unangenehm. Im Gegenteil sogar.
Jimin tupfte das Blut an meiner Hand ab und wickelte einen Verband um diese.
Die restlichen Wunden säuberte er ebenfalls und klebte, wenn nötig, ein Pflaster darauf.

Danach gingen wir in sein Zimmer, wo er mir zunächst Schlafsachen von sich gab, welche ich direkt anzog.

Bevor ich mich jedoch zu ihm aufs Bett begab, bemerkte ich eine, mir bereits bekannte Zeichnungen von ihm auf seinem Schreibtisch liegen.

Ich nahm sie mir und konnte nicht fassen wie er jedes noch so kleine Detail meiner Maske gezeichnet hatte.
Und obwohl die Zeichnung wirklich schön war, breitete sich mal wieder Angst in mir aus.

„Was ist los?", fragte Jimin und schlang seine Arme von hinten um meine Hüften. „Was? Ach, n-nichts.. ich ehm... was ist das für eine Maske?"
„Najaaa, ob du es glaubst oder nicht, aber so ein komischer Dude wollte mich erschießen. Er hatte diese Maske auf, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich die Person dahinter kenne."

Ich schluckte.

„Oh okay. Das ist... krass. Können wir schlafen gehen? Ich bin müde."

„Natürlich."

Ich legte die Zeichnung zurück ehe wir uns in sein Bett legten und ich mich eng an ihn kuschelte.

Während er nach wenigen Minuten schon einschlief, lag ich noch mit offenen Augen da. Er wirkte so gelassen darauf, dass er fast umgebracht wurde aber wenn er wüsste dass ich es war, würde er mich bestimmt hassen und verlassen.

Ich durfte nicht zulassen, dass er es herausfindet.

9pm 「yoonkook/jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt