Mein Leben war einfach nur schrecklich. Max ignorierte mich weiterhin, sodass ich langsam zu verzweifeln begann. Bei den Abendessen setzte er sich immer ans andere Tischende und tat so, als wäre ich nicht da.
Heute war aber das Fotoshooting mit Pierre und ich fasste den Entschluss, ihn nachdem wir fertig waren, anzusprechen. Vielleicht wusste er ja, was ich machen sollte. Vermutlich würde er mir eh nur wieder sagen, mit Max zu sprechen, was ich ja selbst wusste, dass ich es machen sollte.
Wir gingen zu Fuß zur Boxengasse, der Grand Prix von Aserbaidschan war nämlich ein Stadtkurs. Die Straßen wurden dafür für die Trainings, für das Qualifying und für das Rennen abgesperrt. Doch jetzt war noch nicht viel von einer Rennstrecke zu sehen. Bis auf die Tribünen und die Boxengasse, die jetzt schon aufgebaut wurden, speziell für dieses Rennwochenende.
Kaum waren wir bei den Garagen angekommen, spaltete sich Max auch schon von uns ab. Selbst wenn wir im Moment nicht Funkstille gehabt hätten, hätte er nicht bei uns bleiben können, da er nun an einer Pressekonferenz teilnehmen musste. Diese war sozusagen eine kleine Nachbesprechung von Shanghai, gleichzeitig aber wurden die Piloten gefragt, wie sie ihre Chancen für das kommende Rennen einschätzen würden.
„Samira und Pierre haben heute gemeinsam ein Shooting, nicht?", wollte der Fotograf wissen, der uns schon die letzten Male abgelichtet hatte. „Genau", bestätigte Christian und winkte uns zu sich her.
Pierre und ich sahen uns kurz an und warfen uns ein kleines Lächeln zu. „Alles gut?", erkundigte er sich. Ich zuckte mit den Schultern und zog meinen Mund zu einer schmalen Linie. „Wir reden später, okay?" Pierre nickte und strich mir ermutigend über den Oberarm. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, den ich aber runterschluckte. Ich durfte nicht zum Heulen beginnen. Zumindest nicht jetzt vor dem Shooting.
„Na kommt schon, wir haben nicht ewig Zeit", rief uns Christian zu und wir eilten in seine Richtung.
„Ich möchte heute nur Fotos von draußen vor der Box. Im Hintergrund sollte Pierre's Auto zu sehen sein, aber ich möchte gerne Bilder ohne Rennanzug", erklärte uns der Fotograf seine Vorstellungen und ich wusste schon was damit anzufangen.
Ich schnappte Pierre's Handgelenk und zog ihn mit mir hinaus vor die Box, wo ich ihm mitteilte, wie ich mir in etwa unsere Pose vorstellte. Wir stellten uns Rücken an Rücken und verschränkten die Arme. Dabei lächelten wir vor in die Kamera und anscheinend war der Fotograf sehr zufrieden damit.
„Sehr gut, so sieht das perfekt aus", lobte er uns.
Das Shooting verlief wirklich gut. Ich war froh, endlich mal abschalten zu können, auch, wenn das Training mit Lewis auch echt angenehm war. Doch mit Pierre herum zu albern war immer noch die beste Medizin gegen Kummer.
Immer, wenn er sich etwas ungeschickt anstellte, zog ich ihn sofort damit auf und wir verfielen des Öfteren in einen kleinen Lachanfall, was den Fotografen – und auch Christian – zum Verzweifeln brachte.
„Ihr beide seid schrecklich", murmelte Christian, wirkte aber ganz und gar nicht genervt, denn ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Wäre es dir lieber, wenn wir uns aus dem Weg gehen würden und uns hassen?", fragte Pierre. „Nein, das ist wirklich ganz gut so. Was Besseres, als Fotos von euch beiden können wir dieses Wochenende nicht machen. Mit Max wäre das vermutlich etwas anders verlaufen. Der Junge macht mich noch wahnsinnig, wenn er weiterhin so mies gelaunt ist", sagte Christian, hatte aber keine Ahnung, was diese Worte in mir auslösten.
Meine Brust zog sich zusammen bei der Erwähnung von Max' Namen. Aber nicht nur das. Ich war quasi der Grund, weshalb er so grimmig in den letzten Tagen war und das auch anscheinend an Christian ausließ.
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Save my Heart (Max Verstappen FF)
FanfictionBuch 1 Als Samira ein Jobangebot von Red Bull Racing bekommt, in dem sie eine Rennsaison lang für sie arbeiten soll, eröffnet sich für sie eine riesige Chance auf eine erfolgreiche Karriere als Model. Sie nimmt an und stürzt sich in ein Abenteuer, d...