Kapitel 50

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Das Erste, was mir durch den Kopf schoss, als ich am nächsten Morgen aufwachte war, dass ich wirklich verdammt gut geschlafen hatte. Das Zweite war allerdings, wie zur Hölle ich gestern in mein Bett gekommen war, wenn ich im Korbsessel auf dem Balkon eingeschlafen war. Vor allem aber wieso hatte ich ein, mir zu großes T-Shirt an und war noch geschminkt?

Mein Gesicht glich nämlich dem, eines Pandabärs, stellte ich fest, als ich mich aufgesetzt hatte und mir aus dem Wandspiegel gegenüber vom Bett eine ziemlich fertige Samira entgegenblickte. Doch auch, wenn mein verschmiertes Make-Up etwas anderes sagte, ich fühlte mich tatsächlich ausgeschlafen. An was das wohl liegen mochte?

Mein Blick fiel auf die Betthälfte neben mir und ich bemerkte, dass diese bereits leer war. Ich war nach Nicole aufgewacht? Normalerweise war doch sie diejenige von uns beiden, die länger schlief. Ich zuckte mit den Schultern und schminkte mich gründlich ab, bevor ich das Zimmer verließ, um mir in der Küche ein Frühstück zu machen.

Nicole und Victoria saßen bereits am Esstisch und unterhielten sich, als ich das Wohnzimmer betrat. „Morgen", murmelte ich und meine Freundinnen sahen auf. Victoria grinste mich breit an und sah an mir herab. „Du trägst Max' Shirt", kommentierte sie mein Aussehen und ich riss die Augen auf. „Was?", fragte ich. „Na das T-Shirt, das du anhast, ist von meinem Bruder. Euer Gespräch dürfte demnach gut verlaufen sein. Eigentlich wollte ich ihn ja danach fragen, aber er hat mich abgewimmelt, weil er schon früh in der Box sein musste", meinte sie und biss herzhaft in ihr Brot.

Verwirrt ließ ich mich neben ihr nieder und runzelte die Stirn. „Wir haben gestern nicht mehr miteinander geredet. Ich habe am Balkon auf ihn gewartet und dürfte dabei eingeschlafen sein. Immerhin habe ich in den letzten beiden Tagen wenig Schlaf abbekommen", überlegte ich und in meinem Kopf formte sich ein riesengroßes Fragezeichen. Wie war ich in mein Bett gekommen und wieso hatte ich Max' T-Shirt zum Schlafen angehabt?

„Dann wird er dich wohl ins Bett gebracht haben", meinte Victoria. „Wie süß", quiekte Nicole auf und warf mir ein breites Grinsen zu. Mein Blick war immer noch ratlos, aber langsam begann alles Sinn zu machen. Anders konnte es ja auch nicht gewesen sein. Wie sonst hätte ich ins Bett kommen können?

Aus dem Badezimmer kam Sophie und gesellte sich nun auch zu uns an den Tisch. „Guten Morgen Samira", begrüßte sie mich und lächelte mich an. Auch ihr Blick fiel auf das T-Shirt von Max, das ich anhatte und am liebsten hätte ich es mir vom Körper gerissen. Aber dann wäre ich in Unterwäsche dagesessen und das wollte ich dann doch nicht. Deshalb ignorierte ich einfach die Tatsache, dass mich alle grinsend musterten und stand auf, um mir ein Joghurt zu mischen

Ich schnitt mir ein paar Früchte in ein Naturjoghurt und kam mit der Schüssel wieder zurück an den Tisch. „Wann machen wir uns heute eigentlich auf den Weg zur Rennstrecke?", fragte ich und löffelte mir etwas von meinem Essen in den Mund. „Das Rennen beginnt um fünfzehn Uhr. Irgendwann um zwei würde ich sagen. Also bleibt dir noch genug Zeit, um dich schick zu machen." Victoria zwinkerte mir zu und Nicole kicherte daraufhin.

„Habe ich irgendwas verpasst, oder warum seid ihr heute so gut aufgelegt?", hakte ich nach und sah die beiden erwartungsvoll an. Sophie neben mir lachte kurz auf. „Du bist viel besser drauf, als in den letzten paar Tagen, ich glaube das liegt an einer gewissen Person, stimmt's?", fragte sie mich nun auch noch. Genervt stand ich auf und schnappte mir mein Essen.

„Darf man hier nicht einmal gute Laune haben, ohne gleich mit Fragen ausgelöchert zu werden?" Es sollte eigentlich genervter rüber kommen, als es dann schlussendlich war, aber mein Lächeln machte mir das alles etwas schwerer, als gedacht. Ich konnte nämlich nur an meine Erkenntnis von gestern Abend denken.

Es fühlte sich immer noch an, wie ein Traum. Max hatte tatsächlich Kendall Jenner nach Monaco eingeladen, damit ich sie kennenlernen konnte. Er hatte erst ihren Manager genervt und dann mit ihr telefoniert, um sie zu überreden, zum Grand Prix herzukommen. Ich begriff nur nicht, weshalb er dann unbedingt auf Freundschaft aus war. Wenn er Kendall Jenner nämlich dermaßen bearbeiten musste, damit ich glücklich war, dann wusste ich wirklich nicht, warum er mir das in Barcelona gesagt hatte.

Save my Heart (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt