Kapitel 8

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Mein elendes Spieglbild spiegelt sich in der gold-bräunlichen Flüssigkeit vor mir. Bei dem Anblick werde ich wieder sauer und kippe mir das eine von vielen Whiskey Gläsern in den Rachen.

Mittlerweile brannte es nicht einmal mehr. Aber ich bin ja Profi, nicht nur im trinken sondern auch darin eine wichtige Person in meinem Leben zu verlieren.

Es ist jetzt gerade zwei ein halb Monate her, dass sich Rachel von mir ganz offiziell getrennt hat und 4 Monat, dass Annie ohne ein sterbens Wörtchen zu sagen in ein Auslandsjahr gegangen ist. Ich? Ja..was mach ich so und wie geht es mir? Ich will die ganze scheiße hier nicht wahr haben und mir geht es beschissen.

In dieser Trance in der ich mich befunden hatte als Annie mich damals aus dem Essenssaal gezogen hat und ich auf unsere umschlungenen Hände gestarrt habe.

Ich dachte wirklich Annie fühlte das selbe Intensive Gefühl, das feurige Prickeln in jeder unserer Berührungen... aber ich lag falsch.

Ich hab sie belästigt und sie ist geflohen, so wie jeder andere es auch getan hätte. Jeder flieht vor einen Alkoholsüchtigen wie mir. Was hab ich mir auch vorgestellt? Das jemand wie ich eine Chance auf Glück hat? Das ich nicht lache.

Ich drücke mich an dem altem Holztrehsen der Bar hoch. Als mein Fuß den Boden berührt und ich mein Gewicht auf ihn verlagern will, merke ich erst wieviel ich schonwieder getrunken habe. Fast falle ich, kann mich aber gerade noch so halten.

Ich spüre wie die Wut erneut in mir hochsteigt. Ich balle meine Hand zu einer fauste und Schlage auf den Trehsen ein, trete den Hocker weg und schmeiße das Whiskeyglas an die Wand. Was kann ich überhaupt?! "Dann Verpisst euch doch alle!" schrei ich noch bevor ich von hinten festgehalten werde "Beruhig dich Alter" kam nur von einer, mir bekannten Stimme.

Als Mister Choi, der Barinhaber von hinten vorkommt verbeugt sich Jeremy entschuldigend "Entschuldigen Sie uns bitte Mister Choi, ich werde ihn rausbringen!" doch Mister Choi schüttelt nur mitleidig den Kopf "Krieg dich in den Griff Jaiden, es ist zwei einandhalb Monat her. Denkst du sie wäre glücklich dich so zu sehen?" das hat mir den Rest gegeben.

Meine Wut sammelte mich erneut und ich reiße meinen Kopf nach oben um Mister Choi in die Augen zu sehen. "DU WEISST DOCH GARNICHTS!! Es geht nicht um Rachel!! Tu nicht so als ob du mich kennst! Ob du sie kennst!" schrie ich ihn an. Ich glaube dass Annie das erste Mädchen war in das ich so verliebt war. Niemals wollte ich jemanden sogern Lachen sehen wie nie ihr, koste es was es wolle.

Ja, so war es nicht bei Rachel. Ich dachte nur immer ich würde Rachel so lieben, ich kannte vor Annie diese Gefühle einfach nicht. Das warme, wohlige und erfüllte Gefühl, wenn sie einfach in meiner Nähe war.

Ich fühlte mich frei und losgelöst von allem, wenn sie bei mir war. Die Art wie sie wild mit ihren Händen gestikulierte wenn sie etwas erzählte, wie sie über das ganze Gesicht strahlte wenn sie etwas glücklich machte, egal ob es eine kleine Aufmerksamkeit war, wie zum Beispiel ihr die Erdbeermilch zu kaufen, die sie so gern trank.

Ich verabschiede mich von Jeremy und schleife den Bürgersteig entlang. Ich lass meinen Blick auf dem Boden schleifen und beobachte wie meine Füße einen Schritt nach dem anderen vollführen. Immerwieder trotte ich an irgendwelchen fremden Leuten vorbei, doch es interessiert mich nicht. Irgendwann jedoch nahm ich mein Handy hervor und suchte nach einem Kontakt in meinem Handy.

Als ich ihn gefunden hatte tippte ich einmal auf das kleine Symbol was mein Handy dazu brachte einen Anruf zu betätigen. Es wählte. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sek- . Abgenommen. Ein satanistisches Grinsen legte sich auf mein Gesicht. Jedes Mal Schätzchen, lernst du nicht aus Fehlern?

Von der andere Seite der Leitung kam ein verschlafenes aber auch neugieriges "Hallo??" Ich sagte nichts um ihre Reaktion zu testen "Jaiden? Bist du ok?" meine Mundwinkel immer nich leicht hochgezogen, weil sie mich immer wieder so amüsierte. "Ja, hi May, wie sieht's aus? Zu spät?" Man hörte deutlich ein scharfes Luft einziehen, danach sprach sie weiter und man hörte sehr deutlich dass sie aufgeregt war und versuchte sich zu beruhigen.

"Für dich niemals." wollte sie es wohl erotisch klingen lassen, was mich nur angeekelt drein schauen lässt. Jedes mal wieder lässt du dich verletzten, warum? "Ich bin in 5 min. da Süße"
man hörte nich ein ersticktes quieken ich jedoch könnte nur den Kopf schütteln, zum Glück hat ich schon gut Intus, sonst würde ich sie heute ganz bestimmt nicht mehr ertragen.

Sie war hässlich wie die Nacht, aber die Nacht wäre wohlmöglich eingeschnappt würde man es ihr sagen. Das Gesicht jedes mal mit Schminke ein betoniert und knappe Sachen an, die gerade so die nötigsten Stellen ihres Körpers abdeckten.

Ich hätte sie einmal in einem Club abgeschleppt und sie hat irgendwie meine Nummer rausbekommen, ich hab aber einen Vorteil daraus gezogen und 'besuche' sie wann immer mir lieb danach ist, sowie jetzt.

Von mir kommt ein abwertendes schnauben, sie fällt jedes mal wieder auf mich rein. Es ist immer das gleiche und ganz einfach: ich betrinke mich ordentlich, habe keine Lust auf Jeremy's Predigen, rufe sie an und sie kommt jedes mal wieder angekrochen, wir haben Spaß und am nächsten Morgen bin ich wieder weg. Ich hab danach einigermaßen gute Laune und sie ein gebrochenes Herz.

Ich bin in die Nächste Straße ein. Ich stand vor einem älteren Gebäude. Ich drückte die untere Tür auf und stieg in den vierten Stock rauf, um dort an der Tür anzuklopfen.

Keine drei Sekunden, waren vergangen da würde schon die Tür aufgerissen. Ich sah sie an und hätt egal wieder morgen können. Ob es nun ab ihrem Aussehen lag oder an dem Alkohol könnte ich nicht sagen.

Nervös tippelte sie auf der Stelle rum und mein Mundwinkel zuckte kurz etwas nach oben. "Auf eine weitere Runde" kündigte ich mein Vorhaben an, trat einen großen Schritt auf sie zu, schlang meinen Arm um ihre Taille und sie zu küssen, in die Wohnung zu drängen und die Tür zu schließen.

~~~

Mein Kopf hämmert so häftigt, man kann es wahrscheinlich sogar von außen sehen. Ich setzte mich auf und bemerke dass ich kein Shirt anhab, außerdem ist das garnicht mein Zimmer. Vorahnend legte ich den Kopf in den Nacken und halte mir die Hände vor mein Gesicht. Nicht schonwieder. Bitte nicht die hässliche. Ich sehe zur Seite und begutachte meine Beute von letzter Nacht. Naja, wenigstens einen guten Vorbau, der gerade so von der Decke bedeckt wird, ist aber wahrscheinlich eh nur Plastik..wiederlich wie die ist.

Ich steh auf und sammel meine Sachen auf die übrrall im Raum verteilt herumliegen. Ich werfe noch einen letzten Blick in das Schlafzimmer, um sicher zu gehen dass dieses wiederliche Weib noch schläft.

Ich mache noch einen Abstecher in die Küche, schnappe mir noch einen Apfel und eine Aspirin, trete dann in den Flur hinaus und zieh die Tür hinter mir zu. Ich laufe die Treppen des Altgebäude runter ehe ich draußen schon den Mercedes von Jeremy sehe, die Tür aufmache und einsteige. "Morgen" summte ich fröhlich zu meinem besten Freund der sichtlich genervt seine Sonnenbrille abnahm "Dir auch einen wundervollen guten Morgen. Wie geht es denn der glücklichen da oben?" er deutet mit einem Nicken auf das ältere Wohngebäude.

Ich lache abwertend und schüttel leicht den Kopf. "Das geht mir sowas von am Arsch vorbei das glaubst du garnicht. Aber mittlerweile müsstest du das auch wissen." fragend sah ich Jian an

"Jaiden..du denkst doch nicht ernsthaft dass du so glücklich wirst"
"Ich bin glückl-"
"ich war noch nicht fertig." er seufzte. "Megan und ich finden, du soltest Annie langsam vergessen und dir jemand festes suchen, außerdem war zwischen euch doch nie wirklich was.."
Ich seh ihn ungläubig an "Ach, du und Megan, ja? Hör mal zu: Nur weil du glücklich bist mit einer festen Beziehung muss ich das nicht sein."
"Jaiden ich-"
"Schnauze jetzt und fahr einfach" er seufzte und fuhr los.

Ja das war jetzt mein Alltag...

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Gleich noch ein Teil hinterher, als Entschuldigung bei euch🤦🏻‍♀️😅

~ The little Miss Weirdo

𝙃𝙐𝙍𝙏 𝙈𝙀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt