Kapitel 7

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...stand nur dumm rum. "Ok, Wow.", meldete sich Annie wieder zu Wort. "Hey Jaiden?" Ich reagierte nicht.

"Jaiden? Hey, alles gut?Hey komm mal her", sie sah mit mit ihren dunkel braunen, funkelnden, großen Augen besorgt an. Es herrschte eine unangenehme Stille in dem Saal, der eigentlich zum Essen gedacht war.

Sie legte vorsichtig ihre zierlichen Arme um meine Taille und legte, behutsam ihren Kopf auf meiner Brust ab.

"Hör doch nicht auf sie", eine kurze Pause gefolgt von einem kleinen Seufzer,"Als ob du auch nur für einen Funken einer Sekunde, etwas für mich empfunden hättest, während du mit ihr in einer Beziehung warst..besser gesagt...bist." in ihrer Stimme schwang etwas Enttäuschung und Traurigkeit zu gleich, aber das kam mir sicher nur so vor..

"Sie wird sich besgimmt wieder einkriegen, sie wäre äußerst dumm wenn nicht"

Annie hatte ja keine Ahnung..weder was ich ihr gegenüber empfand, noch was gerade in mir vorging.

Tief in mir drin wütete ein riesiger Tsunami aus Gefühlen. Die ganzen Emotionen, Gefühle für Annie, schwappten wie eine 20 m Welle über die traumhafte Küstenlandschaft, die Rachel erschaffen hatte und riss durch ihre Wassermassen alles mit sich, alles schrie und betete um sein Leben. Man hoffte um sein Überleben, das Wasser zeigt kein erbarmen und drang immer weiter in das Land innere ein.

Erst wenn nichts mehr übrig ist, wird sich die Welle beruhigen, langsam abklingen und das Meer wieder in das langsame, ruhige Schaukeln übergehen, wie es immer scheint zu sein.

Mein Herz klopfte so laut, dass man es wohlmöglich mit bloßem Ohr hören konnte.

Meine Beine standen fest auf dem Boden, so fest man könnte glauben, man hätte sie festgeschraubt. Meine Körperhaltung war angespannt, meine Schulterblätte drückte ich zusammen und doch hingen meine Schultern, die langsam anfingen zu zittern, weil ich meine Hände so fest zu Fäusten ballte. Das weiße der Knochen trat schon unter der Haut hervor und meine Fingernägel gruben sich langsam aber sicher in das Fleisch meiner Handflächen

Man sah in meinem Nacken, die Wirbelsäule deutlich herausstehen, da mein Kopf gesenkt war und mein leerer Blick dem verdreckten Boden der Mensa galt. Meine Wangen waren leicht rosig gefärbt, da mir die ganze Situation extrem unangenehm war.

Mein Atem ging stockend, als würde ich gleich ersticken und ich fühlte mich scheiße. Ich glaube 'scheiße' trifft meine Gefühlslage ganz gut.

Nach Rachels Wutausbruch wurde es in dem Saal augenblicklich still. Man hätte eine Nadel fallen hören können.

Man merkte wie allmählich ein presentes Brummen anfing zu ertönen. Wie sich herausstellte waren es die Stimmen der herumstehenden Schüler, die langsam anfingen zu tuscheln.

Annie sah sich etwas aufgebracht um. Man sah ihr an dass sie etwas aufregte bzw nervös machte, denn sie kaute hektisch auf ihrer Lippe rum und auf ihrer Stirn traten zwischen ihren, sich immer mehr zusammenziehenden Brauen, mehrere Fältchen.
Auch wenn meine Situation weniger als amüsant war, legte mir Annie's Anblick ein leichtes, kaum bemerkbares Lächeln auf die Lippen.

Ich nahm war wie sich etwas, besser gesagt jemand, auf mich zu bewegte und eine zärtliche Hand, anfangs eher fest nach meinem Handgelenk griff, was mir ein Zeichen sein sollte mit dieser Person mitzugehen.
Das kleine, feine Lächeln, was sich genüsslich auf meine Lippen gelegt hatte, war genau so schnell verschwunden, wie es aufgetaucht war bei Annie's Anblick.

Von der Person die mich aus dem Essenssaal ziehen will, die sich als Annie rausstellte, würde die große Tür aufgedrückt. Sie drückte die stämmige Tür weit auf, dass sie mich ebenfalls durch sie hindurch ziehen konnte, denn ich war so neben mir, dass ich die Tür wohlmöglich genau in mein Gesicht bekommen.

𝙃𝙐𝙍𝙏 𝙈𝙀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt