Kapitel 24

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Der Rest der Woche wurde zu einem laufenden Film, die Kurse vergingen wie im Flug und als ich das nächste Mal von meinem Platz aufsah, war es bereits Freitag, wenige Minuten vor Unterrichtsende. Das kam mir sehr gelegen, denn mein Blick flog nicht zum ersten Mal zur runden Wanduhr, deren Sekundenzeiger sich kriechend langsam zu bewegen schien. Ich freute mich schon auf das Wochenende, selbst auf die Party, die am Samstag bei uns stattfinden soll.
Und das lag nur daran, dass ich wirklich gut gelaunt war. Ich war regelrecht glücklich, auch wenn ich noch nicht wusste, warum.

"Hast du morgen schon was vor?", fragte mich Nolan und blickte mich erwartungsvoll an, den schwarzen Rucksack bereits um die Schulter hängend. Ich packte quälend langsam meine Sachen zusammen, damit ich Zeit hatte, um über seine Worte nachzudenken.
Rein theoretisch hatte ich morgen einen freien Tag, denn ich würde morgen Zeit brauchen, um mich mental auf den Abend vorzubereiten. Doch ich war mir nicht sicher.
Die ganze Woche hatten Nolan und ich zusammen verbracht. Nicht nur in den Kursen, sondern auch in den Pausen hatten wir nebeneinander gesessen und geredet, diskutiert und gelacht. Ich hatte mich in seiner Gesellschaft wirklich wohlgefühlt.

"Klar, komm doch zu uns.", bot ich ihm an. "Wenn du willst kannst du uns beim Vorbereiten für die Party morgen Abend helfen. Ich weiß, es ist nicht lustig, aufzuräumen und so weiter und du musst auch nicht kommen, wenn du nicht-"
"Ich komme gerne.", unterbrach er mich und schenkte mir ein Lächeln, das meine Mundwinkel ebenfalls zum Zucken brachte.

Zusammen verließen wir den Saal und ließen uns mit dem Strom an Studenten die Treppen hinunter und nach draußen treiben. Ich war heilfroh, dass ich mich dazu entschieden hatte, mir noch einen Schal mitzunehmen, denn die beißende Kälte, die uns entgegenkam, brannte in meinem Gesicht. Sofort versenkte ich meine Nasenspitze in dem Stoff des hellgrauen Stoffs und atmete zitternd aus. Auch wenn der Winter eine wunderschöne Jahreszeit war, ich konnte Kälte nicht ausstehen.

Während ich meine Hände tief in meinen Manteltaschen vergrub sah ich, wie Nico über den von Frost überzogenen Rasen auf uns zukam. Ich erstarrte, als ich bemerkte, dass er über seinem Shirt nur eine dünne Lederjacke trug und mir wurde alleine bei seinem Anblick kalt.
Sogar Nolan hatte sich statt seiner Jacke nun einen langen, schwarzen Mantel und einen gleichfarbigen Schal übergezogen, was ihm unglaublich gut stand. Schon in der Früh hatte ich meine Augen nicht von ihm abwenden können.

"Sonnenschein, Baby, wie geht's dir?", fragte mich Nico, als er bei mir angekommen war und zog mich in seine Arme. Er war so kalt, dass ich nach Luft schnappte und mich versuchte, aus seinem Griff zu befreien, aber er hielt mich fest wie einen Schraubstock.
"Nico, du bist kalt!", jammerte ich und wand mich.
Er stieß ein Lachen aus. "Nein, ich bin heiß.", erwiderte er und hielt mich fester.

Nachdem er mich losgelassen hatte, schlug er bei Nolan ein und wir setzten unseren Weg nun zu dritt fort. Zwischen Nolan und Nico fühlte ich mich irgendwie geborgen und ich lauschte ihrem Gespräch, als sie sich über Football unterhielten.
"Ich habe von Ethan gehört, dass dein Trikot gestern angekommen ist. Du kannst es jederzeit beim Coach abholen.", sagte Nico gerade und ich blickte von ihm zu Nolan.
Dieser nickte. "Ich könnte es holen, nachdem wir Miriam nachhause gebracht haben. Kommst du mit?"
"Klar.", sagte mein bester Freund sofort, wenn auch ein wenig überrascht.

Als sein Blick zu mir flog, zog er unauffällig die Augenbrauen hoch und grinste anzüglich. Ich rollte mit den Augen und wandte mich ab, damit er nicht sah, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Seine Anspielung war absolut lächerlich.

"Ich bin überrascht, wie cool Football ist.", sagte Nolan nachdenklich und lenkte die Aufmerksamkeit von Nico zum Glück auf ihn. "Das ist ein echt interessanter Sport."
"Für das, dass du angeblich noch nie gespielt hast, bist du echt gut.", kommentierte er und blickte ihn von der Seite an. "Auch wenn ich es noch immer nicht glauben kann."
Nolan blickte ihn ernst an. "Vertrau mir, wenn ich sage, dass ich vorher noch nicht mal einen Football angerührt habe."
Nico nickte bedächtig und ich grinste in mich hinein.

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