Kurze Information im Vorhinein: ich bin mir durchaus bewusst, dass dieses Kapitel aus Nolans Sicht geschrieben werden sollte, aber da es das vorletzte Kapitel ist, werde ich es aus Miriams Sicht schreiben. Ich hoffe, dass ihr nichts dagegen habt und alle weiteren Informationen gibt es am Ende des Kapitels.
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Als sich Nolan mit bebendem Oberkörper von mir löste und mich mit vor Leidenschaft ermatteten Augen anblickte, war ich mir sicher, dass meine Lippen mindestens genauso geschwollen waren wie seine.
Lächelnd berührte ich sein Kiefer und fuhr über seine Konturlinie bis zu seinem Kinn hinab und dann nochmal hinauf. So könnte ich ihn für Stunden berühren und ich würde nicht genug von ihm bekommen. Wahrscheinlich würde ich nie genug von ihm bekommen.Bei der nächsten großen Rakete drehte ich meinen Kopf und blickte endlich wieder in den Himmel.
Das neue Jahr hatte soeben begonnen und ich hatte vor, dass zu seinem der besten meines Lebens zu machen.Ich schmiegte mich in Nolans Arme und atmete seinen vertrauten Geruch ein. Das Glück pulsierte wie flüssiges Gold durch meine Adern und ich wollte nichts anderes tun, als dort zu bleiben, wo ich gerade war. Hier, bei ihm im Schatten eines Baumes, umgeben von Feuerwerken. Das war so romantisch, dass es einem Roman entspringen hätte können.
Meine Augen schlossen sich wie von alleine und ich seufzte wohlwollend. Ich fühlte mich so geborgen.
Und das hielt genau für einen Moment, dann durchschnitt Ethans Stimme die Stimmung."Nolan, komm rüber, das Football-Team lässt ein paar Knaller anzünden! Das musst du dir ansehen!"
Ich löste mich von ihm und sah ihn an.
"Kommst du mit?", wollte er von mir wissen und neigte den Kopf zur Seite. Dabei verrutschten seine Haare ein wenig, was verdammt süß aussah.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und sah kurz rüber zu den anderen, wo Ethan schon erwartungsvoll in unsere Richtung blickte. Somit konnte ich Nolan leider doch nicht durch seine Haare fahren."Geh", sagte ich sanft zu ihm und riss mich zusammen, um ihm nicht über die Wange zu streicheln, weil ich mich erinnerte, dass Ethan noch immer zu uns blickte.
"Ich geh mir noch etwas zu trinken holen währenddessen."
Nolan schien nicht ganz überzeugt zu sein und runzelte seine Stirn.
"Bist du sicher?"
Seine Besorgnis war einerseits wahnsinnig süß, ließ mich jedoch meine Augen verdrehen. "Ja Nolan", sagte ich mit einem Hauch Ironie. "Ich gehe mir nur etwas zu trinken holen. Das Glas Wasser wird mich nicht angreifen."
Er seufzte und wandte sich ab. "Im Notfall weißt du, wie du dich verteidigst", gab er zurück und ging mit schnellen Schritten zu Ethan, der bereits mit den anderen über den Rasen ging.Grinsend schüttelte ich den Kopf und sah noch einen Moment zu, wie er versuchte, die sich entfernende Gruppe mit einem ziemlich lustig aussehenden Speedwalk einzuholen, ehe ich mich umdrehte und Richtung Appartement ging.
Wenn ich so alleine ging, mitten in der Nacht mit den Feuerwerksfarben und -Geräuschen im Hintergrund, fühlte es sich ganz anders an als mit einer Gruppe zu gehen.
Ich konnte mich viel mehr auf die Umgebungen konzentrieren und nahm den angenehmen Hauch von Rauch und Ruß war, der mich in der Nase kitzelte. Die Kälte brannte sich in meine Wangen, bis ich sie nicht mehr spürte. Es war wirklich verdammt kalt und jetzt, da Nolan nicht mehr hier war, um mein Blut zu erhitzen, spürte ich das nur allzu deutlich.
Ich wünschte, dass ich einfach bei ihm geblieben wäre und mich bei ihm gewärmt hätte. Doch dafür würde ich mich umso mehr freuen, wenn ich wieder bei ihm war und alleine ein Gedanke an ihn reichte aus, um mein Herz schneller schlagen zu lassen.Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie ein Schatten kurz vor der Eingangstüre des Treppenhauses aus der Türe trat.
Mit einer gemurmelten Entschuldigung wollte ich ausweichen, doch als ich sah, wer sich mir in den Weg gestellt hatte, blieb mir meine Entschuldigung im Hals stecken.
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Protect Her
Novela Juvenil"Was willst du eigentlich von mir?", stieß ich aus und drückte mich gegen die Wand hinter mir. Warum war der Gang nur so verflucht leer? Jetzt waren wir alleine, nur ich und er. Ein Schatten fiel über mich und der Blick seiner grau glitzernden Augen...