»Du dachtest also du könntest mich Manipulieren?«, fragte mich der Nachfahre von Hestia schmunzelnd. »Immerhin war es ein guter Versuch. Fast wäre ich darauf reingefallen. Ich habe es fast nicht gemerkt.«
»Ich weiß nicht was du meinst.«, entgegnete ich selbstbewusst und versuchte, um ihn herum zu gehen.
»Keine Sorge. Ich werde es niemanden verraten. Du bist ziemlich stark, wenn du mir fast deinen Willen aufgezwängt hättest.«, sagte er und beäugte mich interessiert. »Interessant.«
»Ich weiß wirklich nicht was du meinst.«, wiederholte ich genauso gleichgültig wie zuvor.
»Da bist du ja, Mayser.«, hörte ich Aryns vertraute Stimme hinter dem Sahnetörtchen-Anführer.
»Keine Sorge. Geh ruhig. Wir werden uns wieder sehen.«, gab er sicher zurück und ließ mich endlich an ihm vorbei gehen. Ohne ihn weiter zu beachten ging ich auf meinen Cousin zu.
»Bay...«, begann ich ihn zu begrüßen. Er zog mich einfach mit sich.
» Bay und Ceyl sind gerade nicht gut auf dich zu sprechen. Du und deine Freunde verschwinden und Wolfbestien werden tot aufgefunden. Einer der Gruppe ist nach Stunden zurückgekehrt und er tat ernsthaft so, als sei er daran nicht beteiligt gewesen. Dabei machen diese Idioten nichts, ohne seine Zustimmung.«, flüsterte er wütend auf mich ein. Zach war also wirklich zurück ins Lager gegangen und hatte sich für die Wolfsbestie ausgegeben. »Was ist da passiert, Mayser? Sag es mir und ich werde es Bay und Ceyl erklären.«
»Sie haben uns angegriffen und wir haben uns nur verteidigt.« Dass ich sie jagen wollte, ließ ich weg. Immerhin hatte ich auch nicht angelogen.
»Diese Gruppe waren Idioten. Ich glaube dir ja. Aber als Anführer müssen wir handeln, wenn jemand unsere Leute tötet. Wir brauchen ein Sündenbock. Wer war noch bei dir?«
»Niemand.«, gab ich knapp zurück. Nur Zach war bei mir gewesen und der war nicht mehr in Des Körper.
»Dein Ivok richtig? Er hat sie zerfleischt.«, presste er sauer hervor und packte meine Arme. »Wo ist er?«
»Vergiss es, Aryn!«, erwiderte ich genauso wütend und stieß ihn von mir weg. »Wenn du mein Ivok willst musst du erst über meine Leiche steigen.«
»Mayser! Das ist kein Spiel. Denkst du nicht auch Bay würde darunter leiden?«, betonte er, als ob mit Bays wohlergehen besonders wichtig sei. Das war es Mayser früher anscheinend auch gewesen, aber meine Prioritäten waren umsortiert geworden. Aber hiermit bot sich die perfekte Gelegenheit, um Aryn zu Mehyl zu führen.
»Ich könnte dich zu ihr führen, aber nur wenn du mir versprichst, dass du ihn nicht tötest.«, bot ich naiv an.
»Du triffst die Richtige Entscheidung. Bay wird dir dankbar sein.«, sagte er überschwänglich und klopfte mir auf die Schulter.
»Lass uns in zwanzig Minuten am Eingang treffen. Ihr könnt euch nicht teleportieren. Ich nehme dich mit.«, schlug ich vor. Er nickte mir zu und ging zurück zu seinen Geschwistern. Ich konnte noch sehen, wie er sich zu ihnen lehnte und ihnen scheinbar etwas erklärte, während er auf mich deutete. Bay sah mich vorsichtig an. War er misstrauisch? Ich konnte es nicht riskieren, also lächelte ich ihn vorsichtig zu.
»Komm wir gehen.«, sagte Des plötzlich neben mir.
»Ich kann noch nicht gehen.«, widersprach ich. Erst in zwanzig Minuten hatte ich mit Aryn vereinbart. »Aber du solltest schon mal gehen.«
Etwas veränderte sich in Des Miene. Er schien eine Vermutung zu haben. »Verstehe. Dann geh ich schon mal.«, seine Stimme klang belegt. Er sah sich noch ein letztes Mal um, bevor er -mit einem letzten grimmigen Blick in Lucs Richtung- verschwand.
Er dachte wohl, dass ich seinetwegen länger bleiben wollte. Dem war zwar nicht so, aber ich hatte zwanzig Minuten totzuschlagen.
Luc stand mit seiner Begleitung abseits der Halle. Als er sah, dass ich auf ihn zu ging, flüsterte er seiner Begleiterin etwas zu und ergriff die Flucht.
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Dark Neyfrem #2
Science FictionDas ist der zweite Teil von Neyfrem! *** Ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen. Wer den ersten Teil gelesen hat, weiß in welcher Situation Ivy sich gerade befindet. Um niemanden zu spoilern, gibt es hier keinen Klappentext. Der zweite Teil knüpf...