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Es wurde todesstill. Alle Augen waren auf Mehyl gerichtet. Niemand wollte auch nur ein Wort von Mehyls Rede verpassen. Es schien fast, als seien sie hypnotisiert unter Mehyls Präsenz. Mehyl stand aber selbstsicher auf dem Podest und schaute auf die Soldaten herab. Es schien fast so, als würde er jeden einzelnen von ihnen direkt ansehen, um seine Macht zu demonstrieren. Ich konnte nichts von dem Jungen erkennen, den ich noch vor wenigen Minuten in der Erinnerung gesehen hatte.

»Heute ist der Tag, an dem wir in die Geschichte eingehen.«, verkündete Mehyl mit seiner mächtigen Stimme. »Wir haben die Waffe, die zu unserem Ziel führen wird. Einige von euch werden sich jetzt fragen, was unser Ziel eigentlich ist? Warum wir all diese Jahre die Kristalle gefördert haben?

Wir sind unsterblich, was uns ein Vorteil gegenüber den Neyfrem gibt. Aber auf einen von uns gibt es Tausende von ihnen. Wir mögen unsterblich sein, aber das heißt nicht unzerstörbar.«

»Sie können uns nichts!«, rief ein Soldat.

»Da genau liegt unser Fehler. Wir denken, dass wir unzerstörbar sind. Aber das sind wir nun mal nicht. Einige Neyfrem kennen die drei Wege uns zu töten. Und bald wird es jeder einzelne von ihnen wissen.« Hatte er drei gesagt? Attica hatte mir nur zwei verraten. Was war die dritte Möglichkeit? Mein Blick suchte Atticas und da war sie und lächelte mich wissend an, als wäre ich ihr gerade in die Falle gegangen. »Wir sind außerdem von ihnen abhängig. Müssen uns mit ihnen Vermehren, um unsere Kinder zu zeugen. Was unsere Kinder nur schwach macht. Stellt euch eine Welt vor in der wir wirklich unzerstörbar wären und nicht mehr abhängig von den Neyfrem. Wir könnten unter uns Kinder zeugen und könnten die Neyfrem ohne Bedenken ausrotten.«

Die Menge brach in lauten Beifall aus. Alle sahen begeistert aus, mit Ausnahme von wenigen die noch skeptisch aussahen. »Um euch jedoch meinen Plan zu erklären, bedarf es einer Geschichte aus alten Zeiten. Aus der Zeit in der noch die großen dreizehn Herrscher regierten. Dunkle Neyfrem waren in dieser Zeit noch seltener als heute. Wir waren die Geschichten, die Eltern ihren Kindern erzählten, damit sie sich benahmen. Die großen dreizehn sorgten dafür, dass immer mehr von uns starben, bis sie fast alle von uns getötet hatten und kein Neyfrem sich mit uns vereinen wollte. Unser Anführer damals, der Rote Baron, wollte jedoch nicht zulassen, dass es zur vollkommenen Vernichtung der Dunklen Rasse kam und so machte er sich auf die Suche nach einem Heilmittel. Er suchte etwas, dass uns davor bewahren würde den drei Todesflüchen zum Opfer zu fallen. Was ihm nach seinem langen Leben jedoch nicht gelang. Was er jedoch erreichte war ebenso Bahnbrechend. Er fand die Heilung gegen den Elternmord. Ein Mittel, welches das Kind verabreicht bekam und sofort zum dunklen Neyfrem wurde. Das ermöglichte den Dunklen sich untereinander zu vermehren und so stieg unsere Geburtenrate rapide auf. Wir wurden mächtiger denn je und töteten alle Neyfrem, die uns über den Weg liefen. Bis uns das Heilmittel genommen wurde. Der Anführer Hermes der die Gabe hatte zu Reisen ohne sich zu teleportieren versteckte es auf einen Planeten, an dem es unmöglich ist sich hin zu teleportieren. So war es uns unmöglich das Heilmittel zurück zu bekommen. Bis heute. Nach all diesen Jahren kam ein Mädchen auf der Erde zur Welt, die die Gabe besitzt uns ein Portal zum Weltenbaum Yggdrasil zu öffnen. Von dort aus stehen uns alle Welten offen. Wir werden uns das Heilmittel zurückholen und die Neyfrem ein für alle Male töten. Heute haben sie nicht die Ressourcen um Wiederstand gegen uns zu leisten. Dafür haben wir gesorgt. Wir haben unser Blut schon zu lange verschmutzt.« Jetzt waren die letzten skeptischen Blicke verschwunden und jeder einzelne applaudierte Mehyl bewundernd zu. Hatte Freya wirklich zugestimmt? Was hatte Mehyl ihr bloß angetan, dass sie so weit ging alle Welten aufs Spiel zu setzten? Diesmal suchte ich Des auf der Tribüne und fand ihn zwei Plätze neben mir. Er schaute fast gelangweilt drein, doch ich konnte sehen, dass es nur seine Maske war. Seine Augen zeigten seine Fassungslosigkeit. Er war wirklich gut darin Des zu spielen. »Wusstest du, dass Freya das tun will?«, fragte ich ihn in Gedanken.

Dark Neyfrem #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt