Chapter 17

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"Y/N?"; hörtest du abermals, aber diesmal direkt hinter dir. Vorsichtig drehtest du dich um. "Alles okay?", fragte sie verwirrt und du nicktest, versuchtest deine Freude mit einem Lächeln zu überspielen. "Hattest du gerade ein Date?", stellte deine Mom gerade das Offensichtliche fest. "Uhm.. ja..?", antwortest du ehrlich und sofort weiten sich ihre Augen. "Ach ja?? Erzähl mir alles", verlangte sie, doch du schütteltest den Kopf und gähntest. "Oh ja.. morgen ist Schule. Ruhe dich aus. Aber wir kommen auf dieses Gespräch zurück, Fräulein", sagte sie und verlegen nicktest du. Du gabst ihr noch einen Kuss auf die Wange, bevor du dann hoch in dein Zimmer gingst. 

Nachdem du dich bett-fertig gemacht hattest, ließt du dich auf dein Bett fallen und lächeltest glücklich. Einschlafen stellte sich als schwer heraus, da du nicht glauben konntest, dass das Date wirklich passiert war. Und es war so wunderschön. Plötzlich fiel dir der Brief von Pink Prince ein. Automatisch richtetest du dich auf und sahst zum Schreibtisch. Dort im Mondlicht leuchtete der Brief und eine Gänsehaut überkam dich. Vorsichtig machtest du deine Nachttischlampe an, liefst zum Schreibtisch und nahmst den Brief mit zum Bett, dort setztest du dich wieder im Schneidersitz hin und sahst auf den Umschlag. Vorsichtig fuhrst du über das Logo deines Verehrers und seufztest leise. Solltest du es wirklich öffnen? Ja, es wäre doch unhöflich es nicht zu tun. Deine Gedanken wanderten zu Jin. Solltest du ihm davon erzählen? Aber war es dafür nicht viel zu früh? Frustriert fuhrst du dir durch deine Haare und öffnetest den Umschlag, nahmst den Brief heraus und begannst zu lesen: 

Kurz, aber bedeutungsvoll

Blumen. So vielfältig. Einzigartig. So wunderschön. Jede ist anders. So wie Farben. Farben sind einzeln oder auch in Gruppen schön anzusehen. Schön bist auch du. Wie der Duft von Rosen berauscht deiner meine Sinne. Wie das Gefühl von Sonnenstrahlen erfreut mich dein Lächeln. Dein wunderschönes Lächeln. Wie Sternschnuppen am Nachthimmel erstrahlen, erstrahlen auch deine Augen.

Dein Pink Prince 

Kichernd hast du den Brief wieder zusammengefaltet und in den Umschlag zurückgelegt, nummeriertest ihn noch und hast ihn dann zu den anderen gelegt. Du versuchtest dann auch Schlaf zu finden und nach einiger Zeit fielst du in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Tag standest du extra früh auf, wolltest dich extra schick machen, da du es kaum erwarten konntest Jin wieder zu sehen. Schließlich fandest du das passende Outfit und gingst zur Küche um zu frühstücken. Du ließt dir Zeit und aßt genüsslich dein Müsli. Danach wuschest du es ab und stelltest es in den Geschirrspüler. Nur noch in deine Schuhe musstest du schlüpfen und schon warst du auf den Weg zur Schule.

Schon als du nur den Schulhof betratest, spürtest du die komische Stimmung. Einige Schülergruppen, die draußen standen, sahen dich ab und zu an, was dich etwas unwohl fühlen ließ. Verwirrt betratest du das Schulgebäude und warst sofort umringt von Fotos. Auf diesen Fotos war Jin abgebildet, aber nicht nur er. Auch Natalia war zu sehen und wie sie ihn küsste. Nein, wie sie sich küssten. Schmerz durchfuhr dich und wie gelähmt standest du da, konntest deinen eigenen Augen nicht trauen. Auf einmal machten sich deine Beine selbständig und du risst dir ein Blatt vom Spind herunter. Tränen bahnten sich in deine Augen und tropften auf das Blatt Papier. Es fing an zu schmerzen, langsam wurde dir schlecht, deine Beine zitterten, gaben aber nicht nach. Du nahmst ein Bild nach dem anderen vom Spind herunter und zerrissest es. Die Tränen versiegten allmählich, doch der Schmerz blieb und er breitete sich aus. In deine Arme hinein, wie ein Gift, dass dich von innen heraus tötete. Bevor die anderen Schüler irgendeinen Kommentar ablassen konnten, verschwandest du schon auf der Mädchentoilette, sperrtest dich in eine Kabine ein und atmetest hektisch. Du hattest das Gefühl einen Marathon gelaufen zu haben, aber gleichzeitig als würdest du ertrinken. Dein Hals war trocken und du schnieftest zunehmend bis es zu einem Schluchzen überging. Deine Knie zogst du näher an dich und schluchzest. 

Eine Kabine der Mädchentoilette öffnete sich und Cat-Lee erschien. Lächelnd schritt sie auf den Spiegel zu und richtete sich kurz. Danach lauschte sie noch den Geräuschen ihres Sieges und verließ den Raum. Draußen wartete Jimin schon auf sie. "Geschafft", sagte Cat-Lee zufrieden und er sah sie nur ausdruckslos an. "Was ist denn?", fragte sie ihn leicht genervt. "Gehst du nicht zu weit?", fragte er leise. "Nein. Tue ich nicht", erwiderte sie fest, ging dann an ihm vorbei zu ihrem Unterricht. Zweifelnd blickte er ihr hinterher und sah dann wieder zum Eingang der Mädchentoilette. Seufzend machte auch er sich auf dem weg zur Klasse. 

Schniefend nahmst du dir ein Taschentuch aus der Schultasche und schnäuzt erstmal eine Runde. Dann versuchtest du dich halbwegs zu beruhigen, denn du hattest die Schulglocke gehört. Aber ob du bereit warst da jetzt rauszugehen, warst du dir nicht sicher. Seufzend sahst du die Tür an. Es verging eine Zeit, Mädchen gingen ein und aus, doch du bliebst einfach in der Kabine. Den Kopf an der Wand angelehnt, unfähig irgendetwas zu machen. Du hörtest wie die Tür mal wieder aufging, doch niemand kam herein. "Y/N?", fragte jemand und sofort versteiftest du dich. Jin. "Ich weiß, dass du hier drinnen bist. Komm doch bitte heraus und lass uns reden", hörtest du ihn sagen und sofort baute sich ein Knoten in deiner Bauchgegend auf. Vorsichtig nahmst du deine Tasche und standest auf. Langsam öffnetest du die Kabinentür und tratest heraus. Eigentlich wolltest du nicht in den Spiegel schauen. Du musstest furchtbar aussehen, aber du konntest das Verlangen einfach nicht bekämpfen. Dein Blick fiel auf dein Spiegelbild und du hattest Recht. Deine Haare waren zersaust, dein Make Up war verschmiert und deine Augen waren glanzlos, ausdruckslos, freudlos und leer. Seufzend gingst du zum Waschbecken und wuscht dir erstmal dein Gesicht, bevor du dann deine Haare richtetest. Danach gingst du aus der Mädchentoilette heraus, nahmst einen Abstand zu Jin. Du konntest ihn nicht ansehen, zu sehr schwirrt das Bild mit Natalia vor deinen Augen. Ach warte. Das Bild lag wirklich vor dir auf dem Boden. Seufzend wandest du den Blick ab. "Y/N...", sagte er zögerlich und griff nach deiner Hand, sofort entrisst du sie ihm. "Ist es echt?", flüsterst du heiser. "Was?", fragte Jin, hatte dich nicht verstanden. Du atmetest tief ein. "Ist es echt?", wiederholtest du dich nur etwas lauter. Jin biss sich auf die Unterlippe, doch das Zögern war Antwort genug. Ungläubig drehtest du dich nun doch zu ihm um. Dein Gesicht zeigte nur pure Verständnislosigkeit und Schmerz. Tiefer Schmerz, den man nur in den Augen sehen konnte. "Y/N.. lass mich erklären..", fing Jin an. "Was gibt es denn da zu erklären? Oder willst du mir erzählen was genau dazu geführt hat, dass ihr euch.....geküsst...habt?!", sagtest du und Wut keimte in dir auf. Erschrocken sah dich Jin an. Du atmetest aus. "Okay gut. Erkläre es", gabst du ihm eine Chance. Zögerlich suchte er nach den richtigen Worten. "Heute noch", gabst du dann bissig von dir. Seufzend sah er dich an. "Sie kam zu mir und..wir haben geredet. Nicht lange. Nur kurz und dann hat sie mich geküsst...", fing er an. "..und du hast es erwidert", vervollständigtest du den Satz. Auf dem Bild war klar zu erkennen, dass er sie näher an sich gezogen hat. Der Gedanke daran ließ dein Herz schmerzhaft aufpochen. Ein Zeichen dafür, dass es noch da war, nur....gebrochen. "Y/N..ich..", wollte er irgendeine Ausrede herausbringen, doch ihm fiel nichts ein. Verzweiflung stand quer auf seinem Gesicht geschrieben, doch du sahst ihn nicht an. Dein Blick hatte sich schon vor paar Minuten dem Boden zugewendet. "Y/N... ich mag dich wirklich sehr", versuchte er abermals es irgendwie wieder gut zu machen, doch du schütteltest einfach den Kopf. "Lass es einfach, Jin", entgegnetest du, drehtest dich um und liefst zum Ausgang der Schule. Erstarrt blickte er dir hinterher, wusste nicht ob es angemessener war zu bleiben und dich gehen zu lassen oder zu versuchen dich noch irgendwie für sich zu gewinnen. Doch bevor er sich für irgendetwas entscheiden konnte, warst du schon aus dem Gebäude verschwunden. 

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Hey Guys! Well... das ist mal eine krasse Wendung der Dinge. Mal schauen wie es nun weitergehen wird :) 

Wir sehen uns ^^

Eure Shey_J 

P.S.: Credits to the Owner of the picture!

Sweet LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt