Aber nun zurück zur Tour. Zwei Tage. Ed Sheeran. Ich. Meine innere Ruhe geht in Narnia spazieren. Es ist nun 18.00 Uhr und ich mache mich bereit für das Abendessen mit Ed und unserer beiden Crews. Wir reservierten in keinem besonders noblen Restaurant, also war meine schwarze Röhrenjeans, meine schwarzen Peep Toes, mein beigefarbenes Top und eine dazu passende Strickjacke genau das richtige zum anziehen. Meine langen braunen Haare ließ ich mir in natürlichen Wellen locker über die Schultern fallen, wodurch sie kurz unter meinen Brüsten endeten. Beim Make-up blieb ich dezent um nicht zu aufgestylt rüberzukommen.
Ehrlich gesagt war ich froh, dass Ed ein nicht so extrem pompöses Restaurant ausgesucht hat. Das hätte weder zu ihm, noch zu mir gepasst.
Die zeit war knapp und Andi schaffte es, mich in Rekordzeit, unauffällig in das Restaurant zu bringen, wo auch schon alle auf uns warteten. Ich setzte mich schnell neben Ed, der mir netterweise den Platz freigehalten hatte und wir bestellten alle unser Essen. Unsere Crews verstanden sich prächtig, wodurch ständig mindestens zwei am reden waren. Die Sprache war dabei kein Problem. Es wurde von Anfang an Englisch geredet, was für mich und meine Crew sowieso selbstverständlich war. Mein Englisch ist glücklicherweise ziemlich perfekt. Schon in der Schule war es mein Lieblingsfach und selbst meine Lehrer waren begeistert. Zu meinem Nachteil musste ich jede meiner Geschichten, Hausaufgabentexte, Aufsätze und Klassenarbeiten als dumme "Ideallösung" hergeben, was mir immer ziemlich peinlich war, meine Lehrer jedoch nicht im geringsten juckte. In meinem Abi war ich natürlich mächtig stolz auf meine 15 Punkte und mit einem Endschnitt von 1,7 kann man sich glaub ich schon zeigen lassen. Was mich jedoch sehr zum Lachen und danach zum peinlichen Rot werden gebracht hat, war die Reaktion von Ed, als ich mich mit ihm das erste Mal unterhielt und er total vergaß, dass ich normalerweise Deutsch rede und total erstaunt sagte
"Oh no, wait, I almost forgot you're from Germany, why do you sound so British? That's unbelievable! Your english is perfect i mean, if I wouldn't know where you're from, I would've said you're from England.. How is that possible?"
Wie gesagt, zuerst lachte ich aufgrund Ed's verwundertem Gesicht, doch dann erinnerte ich mich, dass er mir am Schluss ja eine Frage gestellt hatte und ich merkte wie mir mein Blut ins Gesicht stieg vor peinlicher Berührung, woraufhin ich langsam anfing zu stottern
"Well…uhm… I don't know, I guess my english teacher did a good job.."
was natürlich nicht stimmte. Wenn ich z.B. an die Neunte zurückdenke, hat die gute alte Frau Metzger einfach auf Deutsch weiter geredet, wenn sie auf Englisch nicht mehr weiterwusste..und das auf einem Gymnasium..das muss man sich mal geben. Im Prinzip habe ich mir das meiste aus den Büchern selber beigebracht und was den britischen Akzent angeht, den fand ich schon immer irgendwie 'intelligenter', aber das behielt ich lieber für mich.
"Well I think so too!"
war alles was er sagen musste, um mich zum dämlichen Grinsen zu bewegen.
"And besides.. you're cute when your cheeks turn the colour of my hair.."
sang er mir in einem leisen flüstern ins Ohr. Das gab mir den Rest. Alles was ich ihm darauf als Antwort geben konnte war ein dämliches lächel Lachen. Ich war noch nie besonders gut darin, mit solchen Situationen umzugehen.
Nachdem wir alle fertig gegessen hatten wurde bezahlt, jeder verabschiedete sich von jedem und dann ging es so schnell wie möglich auf den Weg ins Bett, da wir am nächsten Morgen früh raus mussten. Wir hatten schließlich nur noch einen Tag bevor alles los ging. Gerade als ich mich mit Andi auf den Weg zum Hinterausgang begab, hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und sah, dass es Ed war. Andi schaute mich mit diesem "Bitte beeil dich ich will ins Bett" -Blick an und ich bat ihn, den Wagen vor der Hintertür zu parken und versicherte ihm ebenfalls, dass ich gleich käme. Er nickte nur und verschwand ins dunkle. Ed kam zu mir gelaufen und schaute mich erwartungsvoll an. Er sagte nichts, er schaute mir nur in die Augen. Die Situation wurde mir irgendwie unangenehm und ich durchbrach die Stille.
"Yeah?"
"Oh right, uhm… so.. I wanted to ask, well no.. tell you something."
Da war sie wieder diese dumme Stille.
"Go on." -sagte ich mit einem sympathischen Lächeln.
"Right, I just wanted to let you know that I invited some friends of mine to come on tour with us, only for about 4 days or something like that.. we're not sure yet but yeah…….the thing is, they know that I have someone with me but they don't know that it's you.. and if I would've told them who it is I'm going on tour with, they probably would have laughed."
Meine gute Laune verschwand innerhalb von Sekunden und ich spürte, wie sich die Tränen langsam aber sicher in meinen Augen bildeten.
"They would have laughed? Because it's me?" stotterte ich leise und fassungslos. Ich war verletzt. Sehr sogar. Ist es so peinlich sich mit mir sehen zu lassen? Finden mich andere so uncool, dass sie über mich lachen? Ich will nicht, dass jemand so über mich denkt. Ganz besonders nicht Ed's Freunde. Am besten fängt Ed auch noch an so zu denken und bläst alles ab.
"N-n-n-n-o! NO! NO! NO! NO! No, oh my god no! You got that absolutely wrong! They wouldn't have laughed because it's YOU! They would've laughed because…"
"Because of what Ed?" fragte ich ungeduldig.
"Because you know.."
"No, I don't know anything Ed, tell me!"
"Well, you're cool and pretty and if they knew it's you they would have laughed about me because they know that I'm quite shy when it comes to girls like you.."
"Girls like me?"
Jetzt wurde Ed rot.
"Yes." sagte er leise und für mich schon fast unhörbar.
Das war das letzte, was ich als Antwort erwartet hätte. Ich musste erstmal tief durchatmen. Als sich der Knoten der sich in meinem Bauch gebildet hatte wieder löste, fühlte ich, wie sich meine Mundwinkel nach oben krümmten.
"Wow!" atmete ich aus. "You just scared the shit out of me! Of course it's ok that you invited some friends." sage ich erleichtert.
"Good! I'm glad you're fine with it."
Nach einer kleinen Pause erinnerte ich mich an Andi, den ich ja vor der Tür warten ließ. "Oh no, I forgot! Andi is waiting for me outside. I have to go!"
"Oh, ok.. so goodnight.. and I'm sorry! I didn't mean to scare you!"
"Don't be! I get scared pretty easily.."
"How could you even think they would've laughed about YOU?"
"I don't know..I just hope they like me.."
"I'm sure they will!"
Dann musste ich los. Wir umarmten uns noch schnell und ich machte mich auf den Weg zu Andi, der mich dann schnell ins Hotel fuhr und mich zu meinem Zimmer brachte. Nachdem ich auch ihm noch eine gute Nacht wünschte und ihn fest drückte, machte ich mich bettfertig und legte mich mit einem Lächeln auf den Lippen schlafen.
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Never been more in love
FanficMit Ed Sheeran auf Tour gehen zu dürfen is ja schonmal was aber dort auch noch seine große Liebe kennenzulernen übertrifft mit Abstand alles! Es wäre auch alles wunderbar, würden sich nicht diese winzig kleinen Probleme bemerkbar machen die ich sch...