Daydream {Alec Lightwood}

Versprochen ist Versprochen

Allison Pov.

Ich öffnete langsam die Augen.Ich spürte eine unansehnliche Kälte um mich herum.Lauter silberne Möbel umgaben mich.Ich selbst lag ebenfalls auf einer silbernen Liege.Ich setzte mich aufrecht hin.

Wo war ich?

 Dunkelheit umgab mich.Auf einer Liege neben mir lag ein seltsam krüppeliges Tuch.Ich schluckte.Ich wollte gar nicht wissen ob die Gestalt darunter jemand totes war.Mich weiter umschauend stand ich auf. Ich keuchte erschrocken auf,als etwas mein Handgelenk streifte.Aber da war nichts.Nur eine seltsame schwarze Zeichnung.

Ich kramte in meinem Gedächtnis.Wie lange war ich hier?Wieso?Wo war ich? Ich stützte mich an meiner Liege ab.Mir war unaufhörlich schwindelig und schlecht. Ich versuchte mich an ein paar Schritten.Gut.Wenigstens gehen konnte ich.Ich rieb mir die Arme.Ich fragte mich wieder wieso es so kalt hier war.Aber bleiben konnte ich nicht. ,,Versuch es erst nicht.Die Tür ist abgeschlossen." Erschrocken zuckte ich zusammen. ,,Kannst du dich wirklich nicht erinnern?An nichts?Gar nichts? Nun,die da oben haben gute Arbeit geleistet.Keine Angst,ich kann dir deine Erinnerungen wieder geben.Du hast schließlich noch ein Versprechen einzulösen sagt man mir."  Ein leichter Windhauch zog hinter mir vorbei.Neugierig drehte ich mich um und wäre fast hingefallen,als ich eine Frau auf mich zugehen sah.

Hellblonde Haare die von einzelnen goldenen Schimmern durchzogen wurden,gingen ihr in leichten Wellen bis zum Ende der Schulterblätter.Ihre Augen hatten denselben goldenen Schimmer.Ein langer schwarzer Umhang umgab ihren Körper.Eine Armlänge vor mir kam sie zum stehen.Sie lächelte,wobei einige Falten in ihrem Gesicht hervortraten.Sie war definitiv nicht alt,aber auch nicht mehr die jüngste.

,,Ich erinnere mich daran als wäre es gestern gewesen,als ich dich zum letzten mal im Arm gehalten habe." Sie seufzte verträumt.Sie streckte ihren Arm nach mir aus,zog ihn aber unsicher zurück. Fragend sah ich sie an. ,,Ich bin sozusagen eine Freundin deiner Eltern von früher.Ich habe dich das letzte Mal gesehen als du noch ein Baby warst.Weißt du wieso du hier bist? Nun,ich habe nicht viel Zeit.Die Kurzfassung also." Die nächsten Sätze sprach sie so schnell dass ich sie beinahe nicht verstand. ,,Also...Das ist komisch.Ich weiß immer noch nicht wer du bist."

 ,,Nenn mich Angelica."

 ,,Wieso lebe ich dann noch? Versprechen gibt man viele in der Not." Angelica sah mich mahnend an. ,,Du verstehst das nicht.Wenn du einem Engel ein Versprechen gibst,und dieses nicht einhältst,wird dieses Vergehen mit dem Tode bestraft.Und du hattest schon deine zweite Chance.Vergeude sie nicht noch einmal.Du hast nicht mehr viel Zeit.Wer weiß wie lange du schon hier unten liegst." Ich schluckte.Sie hatte Recht.Wenn ich mich nicht beeilen würde,wäre ich bald tot,Alec würde sich wahrscheinlich die Schuld daran geben,und ich hätte da oben einen erzürnten Engel.Da war Magnus das kleinere Übel.

 ,,Und wie komme ich hier raus?",unterbrach ich die Stille. Angelica seufzte. ,,Es wird dir nicht gefallen." ,,Sag schon.Schlimmer kann's nicht sein." ,,Ich kann dich hier rausholen..." Sie brach ab. ,,Das...das ist doch toll,oder?",fragte ich vorsichtig nach. Sie schüttelte den Kopf. ,,Es gibt eine Bedingung." ,,Die wäre?"

 ,,Du kommst zwar hier raus,erinnerst dich an alles,aber die anderen nicht.Für sie ist es so als ob keine Sekunde vergangen wäre ab dem Zeitpunkt wo du das Zimmer dieses Mädchens verlassen hast." Empört sah ich Angelica an. ,,Das geht nicht!" ,,Unter gar keinen Umständen darfst du ihnen etwas hiervon erzählen.Sie dürfen nichts davon erfahren.Und am Ende deiner kleinen persönlichen 'Mission',wird dein Schicksal besiegelt und sie werden sich wieder,mithilfe deiner Erinnerungen,erinnern.Du kannst etwas ändern Allison.Wähle mit Bedacht,was." Ein heftiger Windstoß erschien und riss mich zu Boden.