Wer bist du?

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Ryu saß Stundenlang an einen Baum gelehnt mit Misaki auf dem Schoß und streichelte ihr über den Rücken. Ihm war gar nicht aufgefallen das ihr Puls und ihre Atmung wider normal waren und sie nicht mehr zitterte. Er wachte Tag und Nacht über sie.

Hina war, als alle außer Ryu schliefen, noch wach. Sie sah Ryu zu und freute sich für Misaki.

„Warum bist du noch wach?“ fragte Ryu ohne sie einmal anzugucken.

„Ähm…ich konnte nicht schlafen. Ich habe mir Sorgen um Misaki gemacht.“ Antwortete Hina und stand auf.

„Dann setzt dich neben mich. Ich muss jetzt einfach über irgendetwas reden.“

„O.K.“ nickte Hina und setzte sich neben Ryu. „Woher hattest du das Rezept für diese Medizin die du Misaki gegeben hattest?“

„Ich wurde nicht von Wölfen aufgezogen sondern von Menschen. Um genau zu sein von Indianern, die es jetzt noch weniger als früher gibt. Ich habe von ihnen viel gelernt. Ich habe ihnen oft beim Medizin machen zugesehen. Ich wurde von einer Indianerin, als Welpe, gefunden und groß gezogen. Ihr Vater und ihr Bruder hatten mich, als ich groß genug war, immer mit zur Jagt genommen. Das Indianer Mädchen hieß…“ Ryu verstummte.

„Ja wie hieß sie?“ fragte Hina gespannt.

„Sie hieß…Misaki. In ihrer Sprache hieß das: Die kleine weiße Wölfin. Und sie hatte immer eine lila weiße Blume in den Haaren.“ Erklärte Ryu.

„Cool.“ Sagte Hina erstaunt.

„Aber sie wurde später von einem Menschen aus der ´modernen' Zeit erschossen und dieser Mann entriss einer anderen Frau einen kleinen weißen Wolfswelpen. Der Wolfswelpe hatte genauso blaue Augen wie Misaki. Ich glaube auch das war Misaki. Er ist wohl auf den Namen gekommen als die Mutter von dem Indianermädchen andauernd ihren Namen gerufen hatte. Ich war da erst 1½ Jahre alt. “

„Also hat der Mann Misaki nach den Indianer benannt den er erschossen hat?“

„Könnte sein. Aber erzähl ihr nichts davon.“

Plötzlich jaulte Misaki wider.

„Au“, Ryu griff sich an den Kopf. „Ich hab plötzlich  Kopfschmerzen.“

Misaki wachte plötzlich auf und sprang, wie vom Blitz getroffen, hoch.

Ryu hatte Tränen in den Augen. „Du bist wach!“

Misaki knurrte. Sie sah aus als hätte sie Angst.

„Bist du immer noch wütend auf mich?“

„Wer bist du?“ fragte Misaki ängstlich.

„Ich bin’s Ryu erinnerst du dich nicht an mich?“ er ging ein paar Schritte auf Misaki zu aber sie wich immer weiter nach hinten  zurück.

Hina zog Ryu nach hinten. „Ich glaube sie erinnert sich nicht mehr an uns.“ Flüsterte sie.

„Dass kann nicht sein. Nicht nach so viel was wir durch gemacht haben.“ Flüsterte er zurück und lief noch einmal auf Misaki zu.

„Bleib weg Mensch!“ knurrte Misaki.

„Ha! Mensch?“

„Ja du siehst aus wie ein Mensch also bist du einer.“

„Da spielen dir deine Augen einen Streich, Süße.“ Sagte Ryu und wurde zu einem Wolf.

„Nenn mich nie wider Sü…“ Misaki verstummte und fing an zu jaulen.

„Sie versucht sich daran zu erinnern.“ Sagte Hina froh.

„Weißt du noch als wir vor dem riesigen Brunnen standen? Und als ich mit dir Spatzieren gegangen bin?“

Misaki jaulte stärker.

„Als ich dich im Arm gehalten habe als du geweint hattest? Oder als wir zusammen bei den vielen Blumen waren, wo ich dir eine lila weiße Blume geschenkt hatte?“

Misaki jaulte noch stärker.

„Oder als wir aus der großen Festung geflüchtet sind?“ rief Hina und lief neben Ryu.

„Oder als du und ich gekämpft haben!“ sagte Yuuki der so wie die anderen wach geworden war.

„Oder als ich, Aoi und Hina dich aus der Klippe gerettet haben!“ sagte Hayato.

„Als wir zusammen das Häuschen gebaut haben bevor es geregnet hat, nur durch deine Aufmerksamkeit!“ sagte Aoi.

„Als ich dir meine ganzen Narben gezeigt habe und als wir über unsere Vergangenheit Gesprochen haben! Und erinnerst du dich noch an…“ Ryu lief auf die jaulende Misaki zu, wurde zu einem Mensch und umarmte sie. Er strich ihr sanft über den Hals.

Die Erschrockene Misaki wurde zu einem Mensch. Sie sah sich ihre Hände an die zuvor noch Pfoten waren und griff sich an den        Kopf.

Als Ryu ihr immer näher kam kroch sie so weit nach hinten bis sie mit ihren Rücken an einen Baum krachte.

Ryu nahm das Kinn von Misaki zog es zu sich und küsste sie mit Tränen in den Augen.

Das muss jetzt klappen! Sonst hat sie uns endgültig vergessen! Dachte sich Ryu.

Als er sich von ihr löste wartete er was Misaki machen würde.

Sie viel ihm plötzlich um den Hals und sagte: „Danke! Danke an euch alle!“

Das Paradies der WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt