Kapitel 8- Sandkastenfreund

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„Danke für den Tag. Ich fand's wirklich gut, dass wir uns wieder annähern."sagte ich als wir vor meiner Haustür standen.
„Ich muss mich nochmal dafür entschuldigen. Ich wollte dir wirklich nie weh tun. Freunde und Eltern ?" sagte Nick zu mir. Ich lächelte und umarmte ihn.
„Freunde und Eltern." sagte ich. Er grinste mich an. Sein Lächeln war wirklich eines der faszinierendsten, die ich je gesehen habe.
„Schlaf gut." sagte Nick und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann hielt er eine Hand an meinen Bauch und lächelte bei ihrer Bewegung. Danach drehte er sich um und ging. Ich stand immer noch wie perplex an der selben Stelle.
Ein Kuss? Was sollte das denn jetzt?!Ich raufte mir durch die Haare. Nein nein nein Mila du wirst jetzt keine Gefühl für diesen Kerl entwickeln!
Genervt von mir selbst ging ich in meine Wohnung.

Am nächsten Morgen wachte ich total müde auf. Ich konnte kaum schlafen. Anscheinend hat die Kleine einen anderen Schlafrythmus als ich. Ich machte mir aus Gewohnheit einen Kaffee. Nur leider fehlte der Koffein, so dass er mir überhaupt nichts brachte.
Unser Dreh wurde auf morgen verlegt. Gut für mich, denn ich bekam mal wieder meine all geliebte Morgenübelkeit!  Wortwörtlich zum Kotzen.

Ich schrieb Tamara, ob sie mir nach der Arbeit im Haushalt helfen kann. An sich ist meine Wohnung nicht unordentlich, aber geputzt müsste trotzdem werden.
Klar. Ich mache 15 Uhr Feierabend. Bis dann Süße!
Ich lächelte. Na wenigstens hilf sie mir seit ich schwanger bin. Davor hätte sie mir einen Vogel gezeigt.

Ich schlüpfte in meine Sneaker. Der Einkauf tut sich ja nicht von selbst.
Ich hasste Supermärkte. Sie waren immer so überfüllt und zwingen ein die dümmsten Dinge zu kaufen. Vor allem seit ich die Heißhungeranfälle habe, kaufe ich die komischsten Dinge!

Ich hielt vor einer großen Supermarktkette und parkte in der Nähe des Eingangs.
Ich schnappte mir einen Korb, der müsste locker ausreichen.

Am Ende wurde der Korb echt anstrengend und mir fehlt immer noch die Hälfte.

„Denken Sie nicht, dass der etwas zu schwer für Ihren Zustand ist?" sagte eine männliche Stimme. Ich drehte mich zur Seite und sah in sein Gesicht. Er schaute mich total überrascht an.

„Mila Jones!" ein mir bekanntes Lächeln tauchte auf seinen Gesicht auf.
Ich quiekte und ließ den Korb fallen.
„Joey!" schrie ich und sprang in seine Arme.
Ich grinste.
„Wie lange ich das jetzt her? Sicher 7 Jahre." sagte ich. Joey war mein Sandkastenfreund. Wie machten mit Tamara so viel zusammen, bis er wegzog. Damals war ich total niedergeschlagen, als er ging.

„Ich habe dich ernsthaft nicht erkannt. Shame on me! Du bist mir einige Erklärungen in meiner Abwesenheit schuldig." sagte er lachend.

„Komm doch mit zu mir. Tamara kommt auch gleich. Dann wird es wie früher." sagte ich freudig.

Er machte eine Handbewegung, womit er mich zum Gehen aufforderte.
„Nach dir." sagte er.

„Komm rein. Es ist noch nicht alles geputzt, dass wollte ich eigentlich mit Tama machen." sagte ich und führte ihn ins Wohnzimmer. Von dort könnte man über die Stadt gucken.
Er staunte nicht schlecht.

„Sag mal bist du reich oder so? So etwas könnte ich mir nicht mal im Traum leisten." er begutachtete meinen Ausblick.

„Nein. Aber arm bin ich definitiv auch nicht."sagte ich grinsend. Mein Geheimnis würde er nicht so schnell erfahren.
Kurz danach klingelte es an der Wohnungstür.
Tamaras wilde braunen Locken tanzen um ihr ganzes Gesicht.
„Hey Süße. Dich kann man auch nicht mal zwei Minuten alleine lassen, da schnappst du dir den nächst Besten."witzelte Tami.
„Oh nein. Das ist ganz anders. Ich habe einen alten Freund getroffen und er hat sich bereit erklärt meine Einkäufe mir nach Hause tragen zu helfen." ich grinste sie an.
„Also seine Rückseite ist schon mal nicht schlecht."sagte Tamara und betrachtete Joeys Rücken, der wirklich ausgesprochen muskulös war.
„Ich glaube die Vorderseite gefällt dir auch." sagte Joey lachend.
Tamara glotzte ihn regelrecht an, als sich Joey umdrehte. Als sie realisierte, wer vor ihr stand, rannte sie heulend auf ihn zu und schmiss sich in seine Arme.
Tamara hatte nach Joeys Umzug noch mehr gelitten als ich, denn sie war Jahre lang verliebt in ihn.

Two Lifes - One BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt