[37] Gefangenschaft

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Hey, kleines Weihnachtswunder! 😄🎄🎉

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Rykers Sicht

Leicht außer Atem ließ ich meinen Blick über mein Werk schweifen. Genugtuung breitete sich sogleich in mir aus. Hicks lag bewusstlos unter mir, seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Man könnte denken, dass er freidlich schlief, wenn man das ganze Blut außer Acht lassen würde. Ich leckte mir über die Lippen. Seine Finger zuckten noch sachte nach seinem Schwert, welches ebenfalls von seiner roten Farbe überzogen war. Nachdenklich erhob ich mich vom Anführer der Drachenreiter. Er ist gut! Sehr gut sogar. Nur schade, dass er unser Feind ist und gegen uns kämpft, dachte ich breit grinsend und strich meine Finger sauber. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Viggo hat brillante Überzeugungskünste!

Plötzlich raschelte es hinter mir und ich knurrte. Wer stört hier?! Ohne Hicks aus den Augen zu lassen, zog ich mein Schwert kraftvoll aus der Erde und fuhr herum. Jedoch entspannte ich mich sogleich, als ich fünf weitere Drachenjäger zwischen den Bäumen und Büschen hervorschleichen sah. Nun bist du unser Gefangener, Hicks der Hühne!

Hicks Sicht

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Sogleich begrüßte mich ein kräftiges Dröhnen in meinem Kopf. Ich keuchte auf. Desorientiert versuchte ich mich kraftlos aufzusetzen, stoppte jedoch sofort, als ich plötzlich frisches Blut an meiner Schulter wahrnahm. Verdammt!, dachte ich aufgebracht und kniff meine Augen zusammen. Meine Sicht war immer noch unklar, jedoch drehten sich die Räder in meinem Kopf allmählich wieder. Mit zittrigen Fingern fasste ich knapp über mein Schlüsselbein und verzog mein Gesicht. Blut rann wie ein Schneller Stachel meinen Unterarm hinunter und tropfte rhythmisch auf den kalten Steinboden. Bei Thor!

Nach und nach klärte sich meine Sicht und ich musterte schwach meine Umgebung. Kalte Steinwände versperrten mir die Sicht zur Außenwelt. Von Fenstern war in der Objektplanung nie die Rede gewesen und eine starke Eisentür hielt mich in der düsteren Zelle gefangen. Das muss das Gebäude sein, welches wir zuvor von oben gesehen hatten, schlussfolgerte ich und mein Herz setzte für einen Schlag aus. Ohnezahn! Mit neuer Willenskraft versuchte ich mich keuchend aufzusetzen. Mein Körper flehte um Erlösung, jedoch musste ich hier raus! Mit staubtrockenen Mund stützte ich mich an den Steinmauern ab und holte tief Luft.

"Ohn-"

Meine Stimme brach sogleich ab und alles drehte sich wieder. Wie komme ich nur immer wieder auf diese dummen Ideen? Ich hätte auf die anderen hören sollen. Verdammt!, überschlugen sich meine Gedanken und vor Wut geblendet donnerte meine Faust gegen die Wand. Eine weitere Welle des Schmerzes durchzog meinen Körper und mein Mund verließ ein sachtes Wimmern. Erschöpft ließ ich mich an die Steinmauer hinuntergleiten.

"Erbärmlich!", flüsterte ich mit heiserer Stimme und verlor mich in einer anderen Dimension.

Stimmen erklangen dumpf in meinen Ohren und ich stöhnte schmerzerfüllt auf. Die Kälte begrüßend öffnete ich zitternd meine Augen und starrte einer grellen Laterne entgegen, welche mir provokant direkt ins Gesicht gehalten wurde. Allmählich wurden die Stimmen klarer und meine Augen fixierten die bedrohlichen Gestalten.

"Aufstehen, Hicks!"

Ich spürte sein grässliches Grinsen und seinen entzückten Blick, welcher langsam über meinen Körper glitt. Mahnend knurrte ich, blieb jedoch zusammengekauert liegen. Selbst wenn ich es wollte, ich konnte einfach nicht.

"Da muss wohl ein wenig nachgeholfen werden", meldete sich Ryker lächelnd zu Wort.

Ich presste meinen Kiefer aufeinander. Wie ein Raubtier, welches endlich seine Beute gefunden hatte, kam er auf mich zu. Ich musste ihm nicht einmal in die Augen blicken, um seine pulsierende Befriedigung im gesamten Raum wahrnehmen zu können. Gefährlich erwiderte ich seinen durchdringenden Blick. Ungerührt dessen kam er weiter auf mich zu und setzte einen gezielten Tritt in meine ungeschützte Seite...wohlgemerkt auf der selben thorverdammten Seite, die er in unserem vorherigen Kampf vernichtend getroffen hatte. Ich bildete mir ein, etwas knacken zu hören und landete schon fast wimmernd wieder auf den Boden.

Dragons, ein neuer Kampf beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt