Astrids Sicht
Müde schlug ich meine Augen auf und streckte mich. Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht und meine Sicht wurde klarer. Ich lag wie jeden Tag in meinem Bett in meiner Hütte, jedoch fehlte etwas.
"Sturmpfeil?", fragte ich gähnend und sah mich in meiner Hütte um, als mein Blick auf meiner anderen Bettseite und Hicks hängen blieb.
Ich schreckte zurück und riss die Hände vor meinen Mund. Ein sehr wickingerähnliches Verhalten, ich weiß! Als die Erinnerungen an den gestrigen Tag allmählich zurückkamen entspannte ich mich wieder. Nachdem Fischbein Rotzbackes Hände verarztet hatte, kam er zurück in seine Hütte und wir haben gemeinsam Hicks zu mir gebracht, damit ich auch in der Nacht auf ihn aufpassen konnte....Dann bin ich wohl aus versehen neben ihn eingeschlafen. Upsi!!
Vorsichtig kam ich näher an Hicks heran und stütze mich auf meine Unterarme ab. Er schlief immer noch tief und fest. Ich strich ihm seine verklebten Haare aus dem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Bis gleich, Hicks!", murmelte ich und grinste.
Widerwillig stand ich auf und zog mir meine Alltagssachen an und machte mich anschließend auf den Weg zum Clubhaus. Als ich ankam stellte ich erfreut fest, dass schon alle da waren.
"Guten Morgen, Leute!", gab ich erfreut von mir.
Meine Freunde erwiderten meinen Gruß.
"Astrid, glücklich wie eh und je am frühen Morgen. Was für ein Zufall!", begann Fischbein und grinste wissend.
Ich grinste Fischbein nur an und setzte mich auf einen freien Stuhl.
"Wie geht es denn Hicks?", fragte uns Rotzbacke aufgeregt.
Mein Grinsen verschwand und ich sah ernst zu Fischbein. Er erwiderte meinen Blick und fing an zu erzählen.
"Nun ja, wir konnten Hicks gestern erfolgreich verarzten und er machte danach einen relativ stabilen Eindruck, jedoch wird er, wie auch Viggo schon prophezeit hat, eine gewisse Zeit nicht mehr Kämpfen, geschweige denn sich ordentlich bewegen können."
Alle schauten ihn erschrocken an. Selbst ich. Ich hätte nicht gedacht, dass er so lange eingeschränkt sein wird.
"Na dann brauchen wir ja für diese Zeit einen neuen Anführer. Wie wäre es mit mir?", fragte Rotzbacke und erhob sich mit vollem Selbstbewusstsein.
Hat er das jetzt gerade wirklich gesagt?! Als ob jemand Hicks ersetzen könnte.. Vor Wut sprang ich vom Stuhl auf, stapfte auf Rotzbacke zu und zog ihn an seinem Kragen nähe zu mir heran.
"NIEMAND, WIRKLICH NIEMAND KANN UND WIRD HICKS JEMALS ERSETZEN KÖNNEN. VOR ALLEM. NICHT. DU!! HAST DU GEHÖRT???", rief ich aufgebracht und ließ von ihm ab.
Es war nun mucksmäuschenstill im Raum und niemand traute sich meinen Blick zu trotzen. Ja okey, vielleicht habe ich mal wieder etwaas überreagiert. Aber nein!! Nicht wenn es um Hicks geht! Stumm verließ ich das Clubhaus. Ich wollte einfach gerade nicht bei denen sein.
"Ich könnte ja bei Hicks vorbeischauen", überlegte ich laut.
Mit einem Grinsen machte ich mich schließlich auf den Weg zu meiner Hütte und damit auch zu Hicks.
Rotzbackes Sicht
Verwirrt sah ich Astrid hinterher.
"Was ist denn mit ihr schon wieder los?", fragte ich irritiert in die Runde.
"Ach Rotzbacke, sie ist verliebt", antwortete Raffnuss, als wäre es selbstverständlich das zu wissen.
Aber halt! Das würde ja heißen...
"Astrid ist in mich verliebt?! Das kann ich ja gar nicht glauben! Ein Traum geht wahr!! Bin ich etwa in Walhalla und meine Wünsche werden erfüllt? ", rief ich aufgeregt.
"Ne immer noch auf der Drachenbasis und...wie kommst du denn bitte auf so etwas?", holte mich Taff aus meinen Traum.
Verwirrt kniff ich meine Augen zusammen, worauf sich alle ihre Hände an die Stirn schlugen.
"Das ist doch so offensichtlich, Rotzbacke", begann Fischbein. "Sie.Liebt.Hicks!!"
Mein Traum zerbrach und es breitete sich unendliche Schwärze in mir aus.
"NEEIIIIIIIIN!!!!", schrie ich niedergeschlagen und riss meine Arme hoch.
Hicks Sicht
Mit einem Schlag glitt ich in die Realität zurück. Die wunderschöne Wärme verschwand und mich traf der unsagbare Schmerz. Ich zog mein Gesicht zusammen und stöhnte auf, als die Erinnerungen wieder hochkamen. Mit großer Anstrengung öffnete ich meine Augen und versuchte mir einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Anscheinend lag ich in Astrids Bett und wurde verarztet. Wo war sie?
Ich versuchte mich aufzusetzen, was erstaunlicherweise nach dem zweiten Mal klappte. Neben dem Bett schlief Ohnezahn friedlich und ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Am liebsten hätte ich ihn gestreichelt, aber er brauchte seinen Schlaf. Vermutlich ist er die ganze Nacht wach geblieben und hat auf mich aufgepasst, dachte ich.
"Ich muss unbedingt mit den anderen sprechen", krächzte ich mit heiserer Stimme und schob mich an die Bettkante.
Als die Stoffdecke von mir fiel bemerkte ich, dass ich nur Unterwäsche trug. Dass Verbände fast meinen halben Körper verdeckten, nahm ich in diesem Moment gar nicht wahr. Oje!, dachte ich panisch und suchte die Hütte nach meiner Kleidung ab. Als ich sie hängend über die Stuhllehne fand, nahm ich all meine Kraft zusammen und versuchte aufzustehen. Jedoch blieb dies nur ein lächerlicher Versuch. Zu spät bemerkte ich, dass meine Beinprothese abgenommen wurde und ich fiel ungeschützt zu Boden.
"Mist!", zischte ich und mein Körper verkrampfte sich.
Ohnezahn wurde sofort wach und stürzte sich schützend über mich. Was für ein toller Freund!, dachte ich stolz. Jedoch machte sich erneuter Schmerz in meinem Bewusstsein platz und ich biss die Zähne zusammen. Ich wollte nicht, dass meine Freunde meine Schmerzen ebenfalls spüren würden, jedoch konnte ich mir einen Schrei nicht mehr verkneifen, als meine Muskeln von der Anstrengung von gestern und gerade eben aufschrien. Ohnezahn sah besorgt hinunter und versuchte mit seinen Drachenschreien die anderen auf sich aufmerksam zu machen. Fast entglitt ich erneut der Realität, als mich schnelle Schritte aufhorchen ließen.
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Ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich freuen, wenn ihr bei Verbesserungsvorschlägen eure Meinung in den Kommentaren hinterlasst.
Dankee :-)
LinaLilienbluete 😘
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Dragons, ein neuer Kampf beginnt
FanficDer ewige Kampf um das Drachenauge findet kein Ende. Pausenlos bekämpfen sich Drachenreiter und -jäger, suchen eine gegnerische Schwachstelle nach der anderen und begeben sich immer weiter in Richtung Abgrund. Hicks und seine Freunde kamen nach eine...