Gerade, als ich dachte, dass nichts mein Glück zerstören könnte, wurde ich noch mal auf die Probe gestellt. Oft dachte ich zurück an den Abend, wo Jungkook mir hatte was sagen wollen, es aber doch nicht getan hatte und ich fragte mich, was es wohl gewesen sein mochte. Unterbewusste hatte ich es wahrscheinlich schon längst erfasst, doch ich konnte es nicht greifen, bis ich mit zu ihm nach Hause ging.
Es war das erste Mal, denn tatsächlich schein er ganz froh zu sein, wenn er nicht nach Hause musste, zumindest dann, wenn sein homophober Vater auch dort war. Er konnte ihm nicht ewig aus dem Weg gehen, das wusste Jungkook auch und es war auch nicht so, als hätte er nicht öfter versucht mit ihm zu reden und ihm zu erklären, dass ein Therapeut nichts an ihm ändern konnte, dass er nicht rebellierte, dass er nicht krank war und auch nicht verwirrt. Er hörte ja nicht mal auf Jungkooks Mutter, die in der Regel auf der Seite ihres Sohnes war und ihrem Mann auch versucht hatte klar zu machen, dass ihr gemeinsamer Sohn nicht verdreht war, sondern nur schwul.
Sie stritten häufig deswegen und das war es, was Jungkook am meisten belastete, denn er wollte nicht verantwortlich sein für Diskussionen zwischen seinen Eltern. Dementsprechend genoss er es, zu mir nach Hause zu kommen, mit meiner Mom rumzuschäkern und mir meine kleine Schwester auszuspannen. (Ihr hatte er verraten, warum seine Hände so weich waren, mir nicht, unfassbar, oder?)
Jungkook lebte in einem großen Haus, zusammen mit seiner Mutter und seinem Vater, wenn dieser eben da war. Ich sah mich neugierig um und ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte, denn an den Wänden hingen wunderschöne Fotografien und auch zahlreiche Bilder von Jungkook in jeder Lebenslage. Fehlte nur ein nackt auf einem Bärenfell liegender Baby-Kookie.
Er war Einzelkind und entsprechend waren hier auch nur Bilder von ihm und seinen Eltern. Ich fragte mich, ob es hier auch mal ein Bild gegeben haben mochte, wo er mit Hoseok drauf gewesen war, denn ich konnte mir vorstellen, dass davon tonnenweise existierten, denn immerhin war Hoseok oft hier gewesen, bevor er offen zu seiner Neigung gestanden hatte. Durch die ofte Abwesenheit von Jungkooks Vater, hatte auch Hyung fast nur Kontakt mit Jungkooks Mom gehabt, doch das hiess nicht, dass er Mr. Jeon nicht kannte.
Offiziell durfte Hoseok nicht mehr her kommen, offensichtliche Gründe.
Er tat es natürlich dennoch, was Dad nicht weiß, macht ihn nicht heiß.Hoseok selbst hatte es mir erzählt und ich war wirklich erstaunt gewesen, denn er sprach nach allem immer noch sehr gut von Jungkooks Vater. Er war nicht verbittert oder sowas, nicht mal wirklich sauer, eher resigniert.
"Er hat diesen einen Fehler, Tae", hatte er zu mir gesagt, "aber deswegen kann ich ihn nicht hassen, auch wenn es so gravierend ist, dass es die Beziehung zu Jungkooks Familie beinahe ganz zerstört hat. Er ist nur ein alter Mann, gefangen in konservativen Vorstellungen. Er versucht Jungkook zu beschützen, wie könnte ich ihm das übel nehmen? Ich hoffe nur, er wach auf, bevor es zu spät ist." Ich nahm mir vor, mir von Hoseok eine Scheibe abzuschneiden und ich hatte mir vorgenommen, Jimin ein wenig zu helfen. Ich kannte Jimin und ich kannte Hoseok und ich glaubte, dass Jimin genau das war, was Hyung brauchte.
Jungkook war verlegen, weil ich mir die Bilder so genau ansah, was schon wieder niedlich war. Es war süß, ihn beobachten zu können, wie er wirklich war, wenn er nicht die ganze Zeit Mädchen um sich hatte. Schüchtern nahm er mich mit in die Küche und bot mir was zu trinken an und soweit war auch alles normal, doch dann fiel mein Blick auf den Kühlschrank. Zunächst sah ich darüber hinweg, doch dann fing eine kleine Notiz meine Aufmerksamkeit ein.
Essen ist im Kühlschrank, ich hoffe dein Tag wird nicht zu stessig! Viel Erfolg mit deinem Shooting, hab dich lieb Mama!
JungkookIch kannte die Schrift. Ich kannte jeden einzelnen geschwungenen Buchstaben. Ich hatte über einhundert Seiten gelesen, die mit dieser Handschrift beschrieben worden waren, sie war mir fast so vertraut, wie meine eigene. Doch es machte überhaupt keinen Sinn...
Wie? Wie war das möglich? Ich kannte doch Jungkooks Handschrift? Er... hatte eine Sauklaue vor dem Herren. Ich musste mich absichern, bevor ich überhaupt was dazu sagte. Jungkook hantierte mit dem Tee und merkte dabei gar nicht, dass ich was entdeckt hatte, was ihn vielleicht in Erklärungsnot brachte.
"Kookie, kannst du mir schnell was aufschreiben, bevor ich den Gedanken vergesse?", fragte ich und er zog seinen Notizblock hervor. "Butter, Eier, Milch, Mehl und Zucker", diktierte ich, denn das erste was mir einfiel waren eben die Zutaten für ein paar einfache Kekse. Er schrieb es in einer unglaublichen Geschwindigkeit mit links auf. Ich beobachtete ihn kurz dabei und neigte den Kopf misstrauisch. Er riss den Zettel ab und reichte ihn mir rüber und zu Gesicht bekam ich das, was ich gewöhnt war. Krakelige, nach links geneigte Schrift, gut zu entziffern, aber trotzdem hässlich genug, um als Sauklaue zu gelten.
Ab und zu hatte ich ihn schreiben sehen und er hatte mir auch einmal eine Notiz an meinem Spint gelassen. Auch in seinen Heften sah die Schrift so aus, zumindest soweit ich gesehen hatte. Dennoch... Er riss ab mit rechts, er goss den Tee mit rechts auf, er schien gar kein Linkshänder zu sein. Als er sich gerade wieder umdrehen wollte, schnappte ich mir seine linke Hand. "Jetzt noch mal", forderte ich, "Aber mir der rechten Hand."
Er hielt inne und schluckte leer. Er sollte es sich wagen, jetzt weiter zu lügen, dann hatten wir wohl ein ernstes Problem. Doch er setzte sich zu mir und sah mich an, wie ein getretener Hund. Dann schrieb er mir die Sachen auf. Mit der anderen Hand. Es war ein Wunder. Ich schaute auf die Schrift und wusste im ersten Moment gar nicht was ich sagen sollte. Verschlossen starrte ich auf die mir nur allzu vertrauten Buchstaben.
Jungkook atmete zittrig aus und sah mich nicht mehr an. "Taehyung... ich... kann es erklären...", begann er, doch ich schüttelte den Kopf. "Ich brauche keine Erklärung", sagte ich nur und stand auf.
People...
Ich habe niemals versucht nicht obvious zu sein xD
Ich war erstaunt, dass so viele dran gezweifelt jaben x'3
In der Beschreibung steht doch Klischée, ofc war es Jungkook.
Aber ihr wart alle so süss und habt Theorien aufgestellt und diskutiert, da wollte ich euch den Spaß nicht verderben, also hab ich mich immer raus gehalten /3
<3An die, die gern Theorien aufstellen und ein wirklich theoriewürdiges, unvorhersehbares Buch lesen wollen... lest I saw you dying. :'D
Schlaft schön
Erin ^^
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Picture me. || Taehyung Version ||
FanfictionTaehyung ist beliebt. Als gutaussehender, charmanter Captain des Lacross Teams ist das auch kein Wunder und die Fangirls rennen ihm in kleinen Scharen hinterher. Alles könnte so schön sein, müsste er nicht feststellen, dass Fangirls zu seltsamen Di...