Kapitel 10

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“Daddy, du hast m-mir versprochen, dass mir niemand weh tut! Wieso lässt du das zu?“

Sie tat mir so leid. Tränen liefen mir über die Wangen und ich musste schluchzen: "Daisy, ich mach das doch nicht mit Absicht! E-es hilft dir gesund zu werden!" Wie sollte man einem kleinen unschuldigem Mädchen erklären, warum sie Infusionen und das alles braucht? "Wir würden sie dann gerne in ihr Zimmer bringen... wenn Sie sich verabschieden könnten...", die Ärztin sah mich an. Was sollte ich denn dagegen tun? Sie nahmen mir meine Tochter... mein Leben! "Daisy, versprichst du mir, dass du tapfer bist? Morgen sehen wir uns wieder. Ich liebe dich meine Kleine!", ich küsste ihre Wange und umarmte sie ganz fest. Sie sagte nichts sondern starrte mich unverständlich an. Ich gab der Ärztin ein Nicken und sie nahm Daisy auf den Arm. Diese fing erst an zu weinen, dann zu zappeln. Ihre kleinen Arme streckten sich in meine Richtung. Ich lächelte sie an und die Ärztin verließ mit ihr das Zimmer.  Ihre Rufe verklangen leise und ich war mit Harry und Louis alleine. Harry umarmte mich und ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten. "Was hab ich falsch gemacht?",  flüsterte ich. "Du hast gar nichts falsches gemacht!", Louis umarmte mich auch. "Aber... gehen wir?", fragte ich um abzulenken. Sie nickten und Harry gab mir die Decke von Daisy. Ich drückte sie an mich. Es war nur eine Nacht, aber es kam mir vor, als würde ich sie ein Jahr nicht sehen!

Es war erst früher Nachmittag und als ich meine Wohnungstür aufschloss, standen überall Sachen. "Die Möbel...", sagte ich gedankenverloren zu mir selbst. Ich stellte meine Sachen auf den Tisch und holte mir ein Glas Wasser zum Trinken. Dann ging ich in das leere Zimmer und fing an, Plane auf dem Boden auszubreiten. Zwischendurch zog ich mir noch alte Klamotten an und fing dann an, die Wand zu streichen. Das lenkte mich ab und Daisy freute sich sicher, wenn sie wieder kam. Mitten in meiner Arbeit klingelte es an der Tür. Mit farbverschmierten Klamotten ging ich zur Tür und öffnete sie: Grace stand davor. "Hey!", sagte ich leise und ließ sie rein. “Wo ist Daisy?“, war ihre erste Frage. Ich erzählte ihr alles und sie sah mich traurig an: “Oh Niall, das tut mir leid!“ Ich bedankte mich und hielt meine Tränen erfolgreich zurück. “Eigentlich wollte ich nur kurz sagen, dass ich mit allen gesprochen habe und ich, bis ich was anderes habe, unter dir wohnen werde. Liam  hat mir den Schlüssel gegeben…“ “Das ist schön!“, sagte ich und lächelte sie an. Mehr fiel mir gerade beim besten Willen nicht ein! “Ja… ich will dich nicht stören! Man sieht sich!“, sie lächelte mich an und ich brachte sie an die Tür. “Ciao… und Danke!“, sie nickte und ich ging wieder in Daisy´s Zimmer. 3 Stunden später, es war schon dunkel draußen, war ich fertig. Ich räumte die Sachen in die Abstellkammer und ging ins Bad. Es war komisch ohne sie. Alles ruhig und niemand, der mich zum Lachen brachte oder um den ich mich kümmern musste. Ich ging in die Küche und machte mir ein Sandwich. Ich saß am Tisch und überlegte, wie es eigentlich war, als Daisy noch nicht hier war. Da saß ich immer alleine hier. Das erinnerte mich daran, dass meine Familie es noch gar nicht wusste. Die ganze Zeit war ich so beschäftigt gewesen, dass ich es tatsächlich vergessen hatte! Ich fragte mich wirklich, wie ich das vergessen konnte! Ich suchte mein Handy und setzte mich aufs Sofa. Dann wählte ich die Nummer meines Dad´s. “Hi Niall!“, begrüßte er mich fröhlich und ich atmete tief durch. Immerhin sagt man nicht jeden Tag seinem Dad das er schon Enkel hat! “Hey!“, sagte ich zögerlich. “Niall? Ist was passiert? Du klingst so bedrückt.“ “Ich muss dir was erzählen…“, sagte ich leise und erklärte ihm alles.

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Am nächsten Morgen wachte ich erst spät auf. Den ganzen Abend hatte ich mit meinem Dad, meiner Mum und meinem Bruder telefoniert. Doch kaum war meine Müdigkeit weg, konnte ich es kaum erwarten, Daisy zu sehen. Ich beeilte mich im Bad und ließ mein geliebtes Frühstück stehen und begnügte mich mit einer Banane. Dann klingelte ich bei Harry und Louis, die zwar gerichtet, aber auch ein bisschen verschlafen waren! Ich hatte sie gebeten mitzugehen.

Seconds *on hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt