Etwas unbeholfen kletterte Kagome mit ihrem schweren Rucksack auf dem Rücken und
Sesshomaru im Arm aus dem Brunnen. Dieser fügte sich widerwillig seinem Schicksal und
ließ sich von dem unwissenden Mädchen tragen.
,,Jetzt lernst du meine Familie kennen! Du wirst sie bestimmt mögen!"
Das glaubte er nicht, denn freiwillig würde er nie ihre Familie kennenlernen wollen.
Denn schon jetzt konnte er den Gestank dieser abscheulichen Menschen riechen!
Da roch diese Miko ja noch besser! Nach Kirschblüten und Minze.
An der Tür angekommen, riss besagtes Mädchen diese auf und schrie:
,,ICH BIN WIEDER DA!"
Am liebsten hätte sich der Lord die Ohren zugehalten, aber als Hund ging es schlecht,
also musste er die Ohren- und die darauf folgenden Kopfschmerzen ertragen.
Sie zog sich derweil die Schuhe aus, schmiss ihren gelben Rucksack in irgendeine Ecke und
ging in das Wohnzimmer.
Dort erblickte sie jedoch nur Sota mit Buyo.
Ihr Bruder kam und begrüßte sie!
,,Hallo Kagome!Schön, dass du zurück bist!"
,,Wo sind Mama und Opa?"
,,Auf irgendeiner Messe! Sie haben nicht damit gerechnet, dass du zurückkommst!
Oh, hast du ein neues Haustier mitgebracht?"
Und schon hat Sota ihr Sesshomaru entrissen und zerrte an seinen Ohren und Beinen,
was den Hund dazu veranlasste nach ihm zu schnappen.
,,Sota? Was machst du denn? Also wirklich! Lass ihn doch in Ruhe!"
In diesem Moment war er ihr unendlich dankbar, was er natürlich nie öffentlich zugeben
würde.
Kagome verschwand währendessen mit einem ,,Hast du schon gegessen?", in der Küche,
worauf Sota Sesshomaru mit einem ,,Nein!", fallen ließ und seiner Schwester hinterherlief.
Als es im Raum ruhig geworden war, kam plötzlich Buyo zu ihm gelaufen und fragte:
,,Neuer Freund?"
Der mächtige Daiyokai ließ sich nicht auf eine Antwort herab, sondern knurrte ihn nur an.
Der Kater legte nur den Kopf schief und schaute ihn verwirrt an:
,,Kein Freund?"
Der Inuyokai beachtete die Frage gar nicht, sondern ging nur zum Sofa und setzte sich hin.
Er schloss die Augen und dachte angestrengt nach.
Wie konnte er diesen Fluch nur brechen?
Was hat die Anführerin gesagt bevor sie verschwand?
,,Seht doch wie süß und harmlos er in dieser Gestalt aussieht!Vielleicht findet er in dieser
Form jemanden der ihn nur ansatzweise mag oder vielleicht sogar liebt!"
Genau das hat die blöde Katze gesagt, aber wie ihn das weiterhelfen sollte wusste er auch
nicht! So etwas wie Liebe brauchte er nicht! Das würde ihn nur schwach machen,
genau wie diese widerlichen Menschen.
Leider konnte er nicht weiter überlegen, denn Buyo schmiegte sich an sein Bein und miaute
immer wieder: ,,Freund! Freund! Freund!"
Wütend drehte er sich um und bellte laut:
,,Ich bin nicht dein Freund du laufender Flohfänger und jetzt verschwinde du dummes
Katzenvieh!"
Eingeschüchtert trottete der Kater davon.
Plötzlich spürte er eine Aura hinter sich.
Als er sich umdrehte erblickte er eine ziemlich wütende Kagome.
,,Was fällt dir ein den armen Buyo so anzubellen?Lass das! Jetzt gibt es
Essen und benimm dich gefälligst!"
Dann ging sie davon und ließ einen perplex dreinschauenden Daiyokai sitzen.
Es hat noch nie jemand gewagt, so respektlos mit ihm zu sprechen!
Auch wenn er jetzt ein Hund war.
Dieses Weib konnte noch was erleben, wenn er seine wirkliche Gestalt wieder hatte!
Als er weiter Mordtherorien für Kagome schmieden wollte, wurde er von genau dieser zum
Essen gerufen.
Reichlich angepisst ging er in die Küche.
Dort standen schon zwei Fressnäpfe für ihn neben denen für Buyo.
In einem befand sich Wasser und im anderen ein Stück Fleisch.
Es roch toll, wahrscheinlich wurde es vorher kurz angebraten.
Ihm lief förmlich die Spucke im Mund zusammen, sodass er nur einen Augenblick später
dabei war das Fleisch buchstäblich zu verschlingen.
Als er fertig war und ein Kichern vernahm, schaute er auf.
Kagome schaute ihn belustigt an und er knurrte.
>Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?<
Sie stand auf, hob ihn hoch und bat Sota den Tisch abzuräumen, an dem sie gegessen hatten.
Ihn kraulend, lief sie die Treppe in ihr Zimmer hoch. Dort setzte sie ihn auf ihr Bett.
,,Weißt du eigentlich wie megasüß du bist?"
Verwirrt legte der Herr des Westens den Kopf schief. Er war in mancher Augen vielleicht
gutaussehend, mutig, mächtig und stark, aber noch nie hat man ihn als süß bezeichnet!
Entweder hatte er in dieser Gestalt jegliche Autorität verloren oder mit dieser Miko stimmte
etwas nicht!
Während er seinen Gedanken nachging, hatte sie bereits ihre Schlafsachen aus dem
Schrank geholt, als ihr noch etwas einfiel.
,,Du hast ja noch gar keinen Namen! Bist du eigentlich ein Männchen oder ein Weibchen?"
Jetzt war er baff! Strahlte er denn auf irgendeine Art und Weise Weiblichkeit aus?
,,Ich tippe einfach mal auf einen Rüden."
Nach dieser Aussage, gab Sesshomaru ein zufriedenes Grummeln von sich.
Kagome redete, ohne ihm große Beachtung zu schenken,
einfach weiter:
,,Weißt du an wen du mich erinnerst? An Sesshomaru. Dein Fell sieht so weich und seidig aus
wie sein Haar. Nur, dass seine mehr silbern aussehen. Außerdem würde er als Hund auch
so viel knurren!"
>Das Mädchen hat eine gar nicht so schlechte Auffassungsgabe!<, dachte sich der Inuyokai.
,,Wäre es seltsam wenn ich dich Sessy oder Sess nennen würde?"
Jetzt war er geschockt. Hatte der mächtige Daiyokai des Westens etwa einen
Spitznamen wie Sessy? Wurde er von den niederen Menschen etwa so genannt?
Fröhlich redete die junge Higurashi weiter!
,, Aber ich glaube nicht, dass es Inuyasha gefallen würde, wenn ich meinen Hund nach seinem
Halbbruder benennen würde.", dann wurde ihr Blick plötzlich traurig.
,,Inuyasha!", flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu ihm.
Doch dann riss sie sich zusammen, schließlich hatte sie beschlossen mit diesem Kapitel ihres
Lebens abzuschließen, also sagte sie:
,,Lass uns nicht über diesen laufenden Flohfänger reden! Ich hab jetzt den perfekten
Namen für dich! Akito, das bedeutet 'kleiner Teufel'! Mit dir kann ich über Sachen reden,
denen ich meinen Freunden nicht erzählen kann!
Die würden mich sofort in die Anstalt stecken, wenn ich ihnen von meinen
Reisen in die Sengoku Jidai erzählen würde. Andererseits rede ich grade mit einem Hund!
Ach was solls!"
Munter plapperte sie weiter. Währenddessen dachte Sesshomaru über seinen neuen
Namen nach.
>Na toll! Ich, der mächtigste, stärkste und gefürchtetste Yokai Japans, trage jetzt den
Namen 'kleiner Teufel'! Wie tief kann ich denn noch sinken?<
Doch dann wurde der Lord hellhörig, denn Kagome hatte sich zu ihm umgedreht und
schaute ihn belustigt an.
,,Deine Schnauze ist ja noch ganz dreckig vom Abendessen! Weißt du was? Wir gehen jetzt
zusammen baden!"
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Kleiner Hund, großes Abenteuer
FanfictionDurch ein kleines Missgeschick wird Sesshomaru in einen kleinen, süßen, harmlosen Hund verwandelt. Widerwillig landet dieser an Kagomes Seite und wird auch gleich mit in ihre Zeit verschleppt. In der Zukunft hat der mächtige Daiyokai einige Probleme...