Barbesuch

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Natürlich fiel der große Lord nicht in Ohnmacht und mittlerweile war auch wieder Ruhe bei den Jugendlichen eigekehrt. Es war schon später Abend und die Möbel und Kartons standen bereits in der geräumigen Wohnung, jedoch waren alle zu erschöpft um noch auszupacken, also schmissen sie lediglich ihre Matratzen auf die Böden ihrer Zimmer und wollten eigentlich schon schlafen, damit sie morgen genug Energie hatten um an die Arbeit zu gehen.
Jedoch um Punkt 21.39 Uhr kam Yuka die grandiose Idee ihren Einzug zu feiern, indem sie eine Bar oder eine Disco besuchen sollten. Eri und Ayumi waren gleich vollkommen begeistert und Hojo war auch schon nach kurzem Betteln und Flehen mit von der Partie, aber Kagome stellte sich in dieser Hinsicht als ziemlich harter Brocken heraus.
,,Los, komm schon, Kagome! Wir müssen doch auf den Beginn unserer Freiheit anstoßen, oder nicht?"
,,Aber Ayumi! Es ist schon spät und ich bin müde."
,,Kagome! Wann haben wir uns denn das letzte Mal so richtig schick gemacht und sind dann zusammen ausgegangen? Das ist doch schon Ewigkeiten her."
,,Aber Yuka, wir können Mitsy und Akito hier doch nicht hier allein lassen, oder?"
,,Ach was, das geht schon klar! Ich hab' Mitsy schon oft allein zu Hause gelassen und da passiert nichts und sie wird sicherlich auch gut auf Akito Acht geben."
,,Aber-"
,,Keine Widerrede! Du kommst mit und damit basta!"
Somit wurde sie von Eri mitgezogen und von ihren 3 Freundinnen unter lautstarken Protest ihrerseits zurechtgemacht. 
22.30 Uhr waren sie fertig und verließen den Raum. Verhältnismäßig brauchten sie nicht lange, jedoch war Hojo trotzdem schon eine halbe Ewigkeit lang abfahrbereit und wartete. Er trug einfache schwarze Jeans, ein weißes Muskelshirt und eine schwarze Jacke. Seltsamerweise hatten sich die Mädchen auf ein Einheitsoutfit geeinigt, wobei Kagome eher genötigt wurde.
Sie trugen dunkelblaue Röhrenjeans und jede ein andersfarbiges Glitzertop. Da die junge Higurashi so etwas nicht besaß, musste sie sich das meiste von Yuka borgen, wie zum Beispiel das silberne Pailletten-Oberteil. Eigentlich war abgesprochen, dass alle eine Lederjacke darüber anziehen, jedoch besaßen alle drei Mädchen nur eine, sodass die Schwarzhaarige nur mit einer dunklen Weste auskommen musste.
Die junge Miko fand es schon seltsam, dass ihre Freundinnen die identischen Kleidungsstücke besaßen. War das Zufall? Hatten die Mädchen einfach den selben Geschmack? Oder war das hier alles geplant und ein abgekartetes Spiel?!
,,Sagt mal, Leute...findet ihr nicht, dass eure Schuhe zu hoch sind um feiern zu gehen?", zweifelte sie auch noch die Pumps von Eri, Yuka und Ayumi an. Sie selbst trug nur ihre bequemen, schwarzen Chucks.
,,Ach was! Das geht schon!", lächelten sie, ,,Na dann, auf geht's!"
Alle rannten aus der Wohnung und nur Kagome blieb zurück. Sie schüttelte leicht den Kopf, sodass ihr hoher Pferdeschwanz hin und her wippte. Sie wollte eigentlich noch nach Akito gucken, aber dieser war nirgends aufzufinden. Sie schaute in jeden Zimmer nach, jedoch war es schwer den Überblick zu behalten, da überall noch unausgepackte Umzugskartons herumstanden.
>Wo ist er nur hin? Sogar Mitsy ist verschwunden.< Eigentlich wollte sie weiter suchen, jedoch hallte eine Stimme durch das Treppenhaus, in die Wohnung.
,,Kagome! Beeil dich! Die Taxis sind da!"
>Wow, Eri hat vielleicht ein Organ.<, dachte sich die Schwarzhaarige.
Sie schob ihre Sorge beiseite und verließ die Wohnung. Es war unmöglich, dass die Hunde das neue zu Hause verlassen hatten. Die Tür war immer verschlossen gewesen. Sie lief hastig die Treppen hinunter, nachdem sie die Tür abgeschlossen hatte. Draußen wurde sie von Dunkelheit begrüßt, da die Straßen hier nur spärlich beleuchtet waren. Am Bürgersteig standen ihre Freundinnen mit vor der Brust verschränkten Armen.
,,Was hat denn so lange gedauert?", fragte Yuka ungeduldig.
,,Entschuldige, aber ich habe noch nach den Hunden sehen wollen."
,,Egal, beeil dich einfach! Wir sind zu fünft und da reicht ein Wagen nicht. Eri, Ayumi und ich nehmen das erste Taxi. Hojo-kun und du kommt mit dem nächsten einfach nach. Wir treffen uns dann einfach im 'Blue Note'."
Schon waren sie eingestiegen und rauschten davon. Für den ersten Moment standen die zwei übrigen Jugendlichen etwas bedröppelt da, bis sich Hojo räusperte und für Kagome die Autotür auf hielt. Diese flüsterte ein leises „Danke" und stieg ein. Als sie dem Fahrer die Adresse genannt hatten, fuhren sie los.
Es herrschte eine bedrückende Stille. Kagome schaute starr aus dem Fenster, während der Braunhaarige nervös mit dem Saum seines T-Shirts.
,,Und?...äh... wie läuft's mit deinem Freund?" Ruckartig drehte die Schwarzhaarige ihren Kopf in seine Richtung.
,,Woher weißt du von ihm?"
,,Naja, Eri hat da mal was erwähnt..."
Die junge Higurashi schaute wieder auf die vorbeiziehenden Lichter der Straße hinaus.
,,Wir haben uns getrennt.", sagte sie leise und ihre Miene wurde dabei traurig, was auch Hojo bemerkte.
,,Oh...tut mir leid, das wusste ich nicht.", sagte er reuevoll, ,,Was ist schwarz und sitzt auf einem Baum?"
Kagome schaute anfangs erst verwundert, doch dann verstand sie, dass es ein Witz werden sollte.
,,Ein Spanner nach einem Waldbrand."
,,Der war wirklich schlecht.", belächelte sie seinen Aufmunterungsversuch.
,,Entschuldigen Sie, aber wir sind da.", teilte ihnen der Fahrer, ein älterer Mann mit Bart und fettigem Haar, mit.
Die beiden Jugendlichen stiegen aus und der junge Mann bestand darauf die Fahrtkosten allein zu übernehmen.
Nach langem und breitem hin und her Diskutieren und mehreren genervten Kommentaren des gestressten Taxifahrers, der endlich sein Geld haben wollte, ließ Kagome es zu, dass er zahlte. Zu zweit machten sie sich auf den Weg in die Bar. Seltsamerweise standen heute nicht viele Leute an und sie kamen fast sofort hinein.
Sie fanden Eri, Yuka und Ayumi in einer eher ruhigeren und abgelegenen Ecke des Raumes. Obwohl nicht viele Leute draußen anstanden, war das 'Blue Note' ziemlich voll.
,,Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon ihr seid zusammen durchgebrannt.", beschwerte sich die Kurzhaarige. Kagome lächelte verlegen und sie setzte sich zu ihren Freundinnen, während Hojo sich dazu bereit erklärte die Getränke zu holen.
,,Einen Seabreeze!"
,,Dann hätte ich gern einen Blue Lagoon."
,,Ich nehme einen Martini.", gaben die ersten Drei ihre Bestellungen auf und schauten dann alle erwartungsvoll zu Kagome.
,,Ich hätte gern nur eine Cola, bitte."
,,Och  Kagome! Wir wollten doch alle anstoßen! Bestell dir doch auch einen Cocktail.", beschwerte sich Ayumi.
,,Aber ich trinke doch gar keinen Alkohol."
,,Sie nimmt einfach einen Sex on the beach.", setzte sich Yuka über ihre Meinung hinweg.
,,Aber wie gesagt, ich trinke keinen Alkohol!"
,,Du meinst wohl 'Du hast noch nie getrunken'. Das ist was anderes.", konterte Ayumi. Die Schwarzhaarige seufzte und gab auf. Hatte ja eh keinen Sinn.
,,Was glaubt ihr? Wie lange braucht er für die Drinks?"
,,Hä? Was meinst du damit, Yuka? Es sind doch so viele Leute hier und wenn die alle vor Hojo-kun dran kommen, dauert es doch auf jeden Fall lange."
,,Nicht unbedingt! Beim Reinkommen, habe ich gesehen, dass Reika heute arbeitet. Weißt du, sie ist eine alte Freundin von uns und sie arbeitet hier als  Barkeeperin. Sie bedient nicht der Reihenfolge nach, sondern pickt sich die heraus, die sie am heißesten findet, das heißt, dass sich die Mädchen entweder die Beine in den Bauch stehen oder einfach auf einen anderen Barkeeper warten müssen, die ihre Bestellungen aufnehmen."
Kagome war überrascht.
,,Und so eine behält ihren Job?!" Unbewusst hatte sie ihren Gedanken laut ausgesprochen und ließ somit ihre Freunde an ihrer Sicht der Dinge teil haben.
,,Der Besitzer des Schuppens hätte sie schon längst raus geworfen, wenn sie nicht so ein Männermagnet wäre. Wenn du dich mal umschaust, dann sind hier einige reine Männertische. Die sind größtenteils wegen ihr gekommen. Sie ist aber auch eine Schönheit, obwohl ich bezweifle, dass bei ihr alles echt ist, wenn ihr wisst was ich meine..."
Yuka wurde unterbrochen, als Hojo fünf Getränke balancierend sich wieder zu ihnen gesellte.
Während er die Getränke verteilte, sagte Eri: ,, 4 Minuten und 37 Sekunden.", und schaute auf ihre Armbanduhr, welche sie passend zu ihrem gelben Oberteil gewählt hatte.
,,Wow! Wenn man bedenkt, dass du dir zwei mal einen Weg durch die Menschenmenge bahnen musstest und das einmal Getränken, ist das ein neuer Rekord. Ich wette Reika spricht dich heute noch einmal an."
,,Ach egal,... wir wollten doch anstoßen!", und so hob er seinen 'Black Russian'

Nach gerade mal einer Stunden hatten es Eri, Yuka und Ayumi es geschafft noch 5 Cosmos, 2 Pina Colada, und noch 2 Runden Martini runter zu kippen, während Kagome immer noch an ihrem ersten 'Sex on the beach'. Außerdem hatte Yuka schon 2 Handynummern gekriegt und Eri und Yuka haben vor 20 Minuten mit 2 Kerlen getanzt.
Hojo ist in der Zwischenzeit auf Bier umgestiegen und hatte davon schon drei weg, als eine junge Frau an den Tisch kam. Die Higurashi betrachtete sie genauer.
Ihr Haar war hüftlang und glänzend weiß. Ihre stechend roten Augen schienen den einzigen Jungen am Tisch förmlich auszuziehen. Ihre üppige Oberweite wurde von einem schwarzen Top mit der Aufschrift 'Blue Note' verdeckt. Darunter trug sie einen kurzen Rock plus Schürze, sodass man ihre Beine, die bis zum Himmel zu reichen schienen gut sehen konnte.
Auch wenn Kagome erkennen konnte, dass ihre Haare gefärbt waren, sie Kontaktlinsen trug und ihre Brüste auch nicht allein Gottes Geschenk waren, konnte sie nicht umhin das Mädchen zu beneiden, auch wegen ihrer schmalen Taille und dem strahlenden Lächeln, welches sie aufgesetzt hatte.
Die Frau musste sich gar nicht vorstellen und die Teilzeitmiko wusste, dass das Reika sein musste.
Männer würden bestimmt denken, dass sie ein Engel sei, der auf die Erde hinab gestiegen war um mehr Licht in die Welt zu bringen, jedoch wurde diese Illusion zunichte gemacht, sobald sie ihren Mund öffnete.
,,Hey du, ich bring dir deinen 'Sex on the beach'!" Sie sprach mit Hojo, der sie ziemlich verwirrt anguckte. Kagome fand sie ziemlich unhöflich, da sie weder sie noch ihre Freundinnen, die sie auch noch kannten, begrüßte.
,,Aber ich hab doch gar keinen bestellt. AU!"
Eri hatte ich mit der flachen Hand eine übergezogen.
,,Sie meint echten Sex, du Idiot!", sagte sie, wobei man feststellen konnte, dass sie ein wenig lallte.
Die Weißhaarige lächelte scheinheilig vor sich hin, während Kagome an Reikas Stelle rot wurde.
>Wie kann man auch nur so direkt sein! Ist ja zum Fremdschämen!<
Die Barkeeperin quetschte sich neben Hojo auf die Bank, sodass er und Yuka automatisch weiterrutschten, Kagome von ihrem Platz gedrückt wurde und auf den Boden fiel.
Das unverschämte Mädchen presste dem Braunhaarige förmlich ihren Ausschnitt ins Gesicht und dieser kratzte sich nur verlegen am Hinterkopf ohne auch nur ein Wort zu sagen.
Währenddessen half Ayumi Kagome beim Aufstehen was ihr jedoch nicht so recht gelingen wollte, da sie selbst vom vielen Alkohol leicht schwankte.
,,Wir sollten Rei-chan und Hojo-kun allein lassen. Lasst uns ein Taxi nehmen und nach Hause fahren.", lallte Yuka.
Die vier Mädchen mussten sich mehr schlecht als recht gegenseitig stützen, da Kagome die einzig noch nüchterne war.

Die Fahrt war für die Schwarzhaarige ziemlich...peinlich. Sie saß vorne und hörte sich knallrot das Gespräch ihrer Freundinnen an, welche sich auf der Rückbank langweilten.
Sie hatten mit einem Spiel begonnen. Der 1. Spieler sagt ein Wort und der Nächste muss den letzten Buchstaben des ersten Begriffs nehmen und ein neues Wort damit bilden und das ging immer so weiter.
Eigentlich wäre ja nichts schlimmes daran, wenn die beschwipsten Mädchen nicht mit...bestimmten Begriffen spielen würden.
,,Kondom"
,,Muschi"
,,Intim"
,,Masturbation"
,,Nachspiel"
,,Lust"
,,Titten"
,,Nippel"
,,L...Li...Lu-"
,,Ha! Du bist raus!"
,,Scheiße!"
Noch mehr erröten konnte Kagome gar nicht mehr. Sogar der fette Taxifahrer schwitzte und seine Hose...tja seine Hose...Themenwechsel.
Die 3 'leicht angetrunkenen' Mädchen schleppten sich zusammen die Treppen hoch.
Als die junge Higurashi die Tür aufschloss und öffnete, wurden sie mit einem Schlag wieder nüchtern.

Kleiner Hund, großes Abenteuer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt