Ein riesen Zufall

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Schwarz. Alles war schwarz. Dunkelheit umfing sie.
An diesem Ort gab es nur Kummer, Angst und Leid, die versuchten Kagome zu verschlingen.
Sie fühlte sich als würde sie innerlich verbrennen.
Sie wollte vor Schmerzen schreien, jedoch verließ kein einziger Laut ihre Lippen.
Also blieb ihr nichts anderes übrig als sich auf dem Boden zusammen zu krümmen und zu
warten bis der Schmerz endete, aber die Tränen konnte Kagome nicht zurückhalten. Sie
weinte in der Hoffnung, dass die Tropfen das innere Feuer löschen könnten.
Minuten später, die ihr wie Tage vorkamen, spürte sie eine bekannte Aura.
Aber sie konnte sie nicht genau zuordnen.    
Je mehr sich diese näherte, desto weniger wurde der Schmerz, bis er ganz verschwand und
sie eine Person in der Dunkelheit erblickte.
Kagome war zu müde um sich zu bewegen, also blieb sie liegen und wartete darauf, dass sich
die Gestalt näherte.
Ihr fielen beinahe die Augenlider zu, jedoch hatte sie Angst einzuschlafen, denn dann könnte
die Person verschwinden und das Feuer zurückkehren.
Sie wurde aus den Gedanken gerissen als sich die Gestalt wieder näherte.
Als sie vor ihr stand konnte sie erkennen, dass die Person männlich war.
Er hatte langes silbernes Haar und goldene Augen, die denen Inuyashas so ähnlich sahen.
Aber er war es nicht. Das verrieten ihr die Male in seinem Gesicht.
Sie spürte wie ihre Stimme wiederkehrte und das erste Wort, das ihre
Lippen verließ war: ,,Sesshomaru!"
Dann wachte sie auf.
Sie spürte aber immer noch die Aura des mächtigen Lords und sie könnte schwören, dass sie
auf einer starken Männerbrust lag.
Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen.
Genau in diesem Moment spürte Sesshomaru wieder den bekannten Schmerz und das
Kribbeln.
Er schrumpfte und ihm wuchs das weiche, weiße Fell.
Das alles geschah in einem Bruchteil einer Sekunde.
Gerade noch rechtzeitig, denn als Kagome sich zu ihm umdrehte war die Verwandlung
vollendet und er war wieder der kleine Akito.
,,Ich könnte schwören, dass ich Sesshomarus Aura gespürt habe. Nur kurz aber er war da!
...meine Fantasie hat mir bestimmt nur einen Streich gespielt! Weißt du Akito, ich habe von
ihm geträumt."
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein aufgeregter Sota kam herein.
,,Du sollst doch anklopfen, Sota! „, beschwerte sich Kagome.
,,Aber es ist wichtig! Tante Kasumi wurde angefahren und liegt im Krankenhaus. Es geht ihr
gut, aber wir sollen trotzdem hin. Sie hat einen verstauchten
Knöchel oder so!  Mama und Opa stehen im Stau, aber sie kommen auch!"
,,Ok! Geh du schon mal vor!"
,,Ja, aber beeil dich!"
Kagome stand erst auf als sie hörte, wie die Haustür zufiel.
,,Weißt du Akito, ich kann Tante Kasumi nicht besonders leiden und sie hasst mich!
Angeblich waren ihre Vorfahren Nekoyokai! Deswegen mag sie Buyo!
Sie ist eine schreckliche Frau! Selbstsüchtig, arrogant, eingebildet!
Eigentlich ist sie gar keine richtige Verwandte!
Sie hat nur meinen Onkel Tsubasa geheiratet. Tja, wir sollten dann mal los!
Sehen wir es doch einfach als Gassi gehen!"
Am Anfang hat Sesshomaru noch gar nicht wirklich zugehört!
Doch als das Wort Nekoyokai fiel, spitzte er die Ohren!
Konnte es sein, dass...? Nein, das wäre ein zu großer Zufall!
Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht merkte wie Kagome mit
Halsband und Leine ankam!
Er wollte sofort losrasen, jedoch hatte sie sich schon auf ihn gestürzt.

Er war sauer, denn für ihn war es als sei er in Ketten gelegt.
Sie verließen das Haus.
Als sie am Park waren, blieb Kagome plötzlich stehen und fragte:
,,Du bist doch ein ziemlich schlauer Hund, also gehe ich mal davon aus, dass du mich
verstehen kannst! Also..naja...musst du nicht mal pinkeln?"
Und wie er sie verstehen konnte! Aber er, der mächtige Lord des Westens würde gewiss
nicht sein Geschäft in Begleitung dieser Miko machen!
Das wäre gegen seinen Stolz, obwohl seine Blase beinahe platzte!
Jedoch ließ er sich nichts ansehen und zerrte an der Leine, damit auch Kagome weiterging.
Fünf Minuten später konnte er sich nicht mehr zurückhalten.
Als er am Straßenrand ein seltsames rotes Ding sah, welches einen verlockenden Duft
verströmte, riss er sich von Kagome los und lief darauf zu.
Am Hydranten angekommen umkreiste er ihn einmal und hob dann sein rechtes Hinterbein.
Es war für ihn eine ziemliche Erleichterung.
Kagome lachte:,, Warum hast du dich die ganze Zeit zurückgehalten? War es dir peinlich?
Ich glaub kaum, dass du in der Sengoku Jidai eien eigene Toilette hattest!"
Er knurrte nur und sie gingen dann noch einige Meter, dann waren sie am Krankenhaus
angekommen!
Vor der großen Glastür hob Kagome Sesshomaru hoch und steckte ihn in ihre riesige
Handtasche, denn im Krankenhaus waren Tiere jeglicher Art verboten.
Vor der Tür mit der Nummer 211 blieb sie stehen, atmete noch einmal tief durch und
klopfte dann an.
Vier Stimmen riefen gleichzeitig:,, Herein!"
Sie trat ein.
Die vier Stimmen gehörten ihrem Onkel Tsubasa, ihrer Mutter, ihrem Opa und Sota.
Kasumi starrte sie nur hasserfüllt an.
,,Hallo, Tante Kasumi!"
,,Was hast du da in der Tasche?", fragte sie misstrauisch, ohne auf die
Begrüßung der Schwarzhaarigen einzugehen.
,,Nichts...nur Spiegel und so ein Kram!"
Sesshomaru war nicht dumm. Er gab keinen Laut von sich und bewegte sich nicht,
damit sie nicht aufflog.
Bevor ein Streit entstehen konnte, ging Kagomes Mutter dazwischen,
denn sie wusste wie wenig ihre Schwägerin ihre Tochter doch leiden konnte,
aber sie konnte nichts dagegen tun.
,,Komm Kagome! Setz dich!"
,,Nein!", ging Kazumi dazwischen. ,,Ich möchte, dass ich alle kurz mein Zimmer verlasst!
Und du, Kagome, lass doch bitte deine Tasche hier!"
Sie lächelte hinterlistig, während Kagome mit zusammengebissenen Zähnen ihre Tasche auf
das andere, leer stehende Bett legte.
Ihre Familie, bis auf Tsubasa verließ den Raum.
Er schaute sie besorgt an, denn welche normale Frau wollte schon mit einer Handtasche
allein sein?
,,Schatz! Was soll das? Soll ich nicht lieber bleiben?"
Kasumis Blick wurde sanft.
,,Liebling! Ich habe mir den Knöchel verstaucht. Ich bin verletzt,
nicht behindert! Ich brauch nur einen Moment für mich! Der Tag heute war ziemlich stressig!
Geh mit deiner kleinen Schwester doch in die Cafeteria und unterhaltet euch ein bisschen."
,,Ok..."
Als ihr Ehemann das Zimmer verlasse hatte, nahm sie sich die Krücken, die am Bett lehnten
und ging zur Tasche ihrer Nichte.
Sesshomaru wurde von dem grellen Licht geblendet, als sie den Reißverschluss aufzog.
Er hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefühl gehabt, denn durch den dünnen Stoff seines
Verlieses konnte er das Geschehen mit verfolgen.
Er mochte die gesamte Art Kasumis nicht und als er ihre Stimme vernahm,
stellten sich bei ihm sämtliche Nackenhaare auf.
,,Na wenn das nicht der werte Lord Sesshomaru ist!"

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