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»Sorry, aber ich kenne keinen Leander. Da ich auch nix von Fremden annehme, muss ich wohl diesen Abend auf meine Zigaretten verzichten«, gebe ich zurück.

»He he Püppchen, nicht so zickig«,  sagt er gelassen, »Süße du kennst mich auch nicht, weil ich einer der Neuen bin und das hier heute anscheinend unsere Willkommensparty ist.«
Ich antworte ihm nur ein kurzangebundenes »Aha«.

Leander drückt mir sein Klipper in die Hand und sagt: »Ich leih dirs für den Abend. Weißt du Puppe, ich will mich ein wenig mit dir unterhalten, deswegen machen wir es uns hier draußen gemütlich. Drinnen sind zu viele Menschen. Einverstanden?«

Dieser Leander ist mir zwar sehr suspekt, aber er hat Recht. Drinnen sind einfach zu viele Menschen UND MAXIM. Wenn ich mich in der Villa aufhalte, findet er mich schneller als ich zwinkern kann. Da es Anfang August ist, ist es abends noch ziemlich warm draußen. Außerdem, was kann schon passieren?
»Ja okay, aber wehe du hast irgendwelche Absichten.«

»Ach Süße, keine Sorge. Ich geh uns beiden nur noch was zu trinken holen. Nicht weglaufen Puppe.« Er zwinkert mir zu und geht in die Villa von Kaleb.

Als er außer Reichweite ist, nehme ich sein Klipper und zünde mir meine Kippe an, welche ich die ganze Zeit in der Hand hatte und deswegen etwas zerstört aussieht. Ich lasse mein Blick schweifen, um Cara ausfindig zu machen, doch sie ist nirgends zu entdecken. Es kommen immer mehr Autos und Jugendliche an. Schätzen kann ich zwar schlecht, doch ich tippe mittlerweile auf 65 Personen. Schnell schaue ich zur Tür, wo Leander hinein ist und da er nicht zu sehen ist,  entsperre ich mein Handy und nehme eine Sprachnachricht an Cara auf.

»Oh man Cara, wo zur Hölle bist du?? Du hast wohl vergessen, dass Maxim hier rumläuft? Außerdem hat mich einer der Neuen dumm angequatscht. Sein Name ist Leander. Kennst du den schon? Er ist total komisch und flirtet. Aber er sieht gut aus..irgendwie..«

Leander hat dunkelbraunes Haar. Sie sind sehr kurz gehalten und nur sein Haupthaar ist ziemlich lang, welches wie ein Vogelnest gestylt ist. Schlimmer als bei Milo und Maxim. Auf seiner Wange hat er ein kleines Muttermal und an seiner Nase prangt ein Septum. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass er nicht heiß ist.

Ich ziehe noch zwei mal an meiner Zigarette, als Leander wieder neben mir auftaucht und mich mit »Püppchen« begrüßt. »Schön, dass du noch da bist,« sagt er gelassen und reicht mir einen Becher mit einer dunkelroten Flüssigkeit.

Ich frage ihn, was für eine Mische er mir mitgebracht hat und er antwortet kurz, dass es zwei drittel Kirsch und nur ein drittel Cola ist. Das wird sicher reinhauen. Nachdem Leander und ich uns ein ruhiges Plätzchen im Garten von Kaleb gesucht haben und trotzdem immernoch ein wenig von der Musik hören, fängt er an mich eindringlich anzustarren. »So so Püppchen. Du bist also die niedliche Freundin von Maxim hn?«

Meine Augen weiten sich als er Maxim erwähnt und bestätige stumm nickend seine Frage. Zusätzlich nehme ich einen großen Schluck meiner Mische. Brennend rinnt die Flüssigkeit meinen Rachen hinunter, mir wird ganz warm.  

 »Du bist wohl mit ihm hier?«  

»Nein eigentlich nicht, sondern mit meiner Freundin Cara. Sie hat lilane Haare und ist heute ziemlich geblümt gekleidet,« Ich mache eine kurze Pause, »Sie hat mich einfach wegen diesem Austin stehen lassen.«

»Ach Austin also? Er ist ein Macho, ein ziemlich nerviger. Halt dich von dem fern.«

»Gehört ihr Neuen alle zusammen in eine Gang?«, frage ich neugierig.

»Nicht direkt. Ich erklär es dir.«
Er ext sein Becher und spricht weiter, »Mein bester Freund Theo und ich kommen von der Westside Schule und mussten beide die 8. und 9. Klasse wiederholen. Das klärt schon mal, weshalb 2 gutaussehende und reife Männer erst in der 10.Klasse sind.« Er lacht.  »Doch dann gibt es noch Austin und Naima... Nun ja, Naima ist meine 3 Jahre jüngere Schwester und Feministin durch und durch. Eine sehr soziale und weltoffene Person, wenn man sie näher kennnt. Und dann haben wir ja noch Austin Hernandez, der übertrieben gut aussehende, reiche Schönling.«  Nach dem letzten Wort verdreht er die Augen. Scheint, als ob er diesen Austin nicht leiden kann. 

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