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Fiona Winter P.O.V

Sein Büro ist riesig und wirklich edel. Ich hätte nie geahnt, dass ein Arzt in solchem Luxus lebt. Obwohl, wenn einem das Krankenhaus gehört, dann muss man ja fast reich sein. Ich setzte mich auf die Couch und trinke einen grossen Schluck lauwarmen Karamell-Kaffee. Eine blondhaarige Schönheit hat ihn mir gebracht, doch danach wollte sie mich über das Verhältnis von mir und Ethan ausquetschen. Können Menschen nicht einfach mal ohne Hintergedanken freundlich sein?

Ethan Finnegan. Das Internet weiss alles und mit diesem nigelnagelneuen Mac Book Air geht es noch viel einfacher.

Bilder. Jede Menge Bilder. Jede Menge Bilder von Ethan und Frauen. Ich sauge die Luft ein.

Mister Finnegan verlobt? Neulich wurde Millionärssohn Ethan Finnegan mit einer unbekannten Schönheit im Edelrestaurant <<La Rose>> entdeckt. Sie trug einen verdächtigen Ring an der linken Hand. Doch leider ist uns bis jetzt nichts neues bekannt. Wir halten Sie auf dem laufenden!

Ich schlucke schwer. Verlobt? Warum habe ich davon nichts bemerkt? Sein Haus hat keinerlei weiblichen Touch und eine zweite Zahnbürste habe ich auch nicht gesehen.

Naja, vielleicht haben diese Schmierblätter einfach keine Ahnung von Mister Ethan Finnegan.

Das mit dem <<Millionärssohn>> verwirrt mich noch ein wenig. Was ist mit seinen Eltern? Ich habe keinerlei Bilder von irgendwelchen Verwandten gesehen.

Kopfschüttelnd klappe ich den Laptop zu und lege meinen Kopf auf die dunkelrote Sofalehne. Ich bin wirklich Müde.

Ich spüre schon wie ich den leichten Schlaf gleite, als mich mein bescheurtes Handy zurück hohlt. Aussgerechnet jetzt? Wirklich?

,,Ja." Sage ich leise, ohne zu sehen wer mich angerufen hat.

,,Fiona?" Höre ich eine raue kräftige Stimme. ,,J-jack?" Stottere ich. Ich höre blos seinen stockenden Atem und wie er an einer qualmenden Zigarette zieht.

,,Wie geht es dir?" Fragt er schlicht. Was soll ich bitte antworten?

Ich drücke meinen Fingernagel in den Handballen bis ich vor Schmerz leise aufschreie. ,,Gut, Jack." Sage ich leise und spüre heisse Tränen meine Wangen hinab rinnen. ,,Komm wieder nach Hause." Sagt er vorsichtig aber auch bestimmt. Er will das ich zurück komme. ,,Jack ich..." Meine Stimme bricht ab. ,,Ich liebe dich, Fee. Komm nach Hause." Flüstert er leise. ,,Jack. Es ist nicht so einfach." Sage ich leicht kühl. ,,I-ch du hast... es war einfach." Er unterbricht mich leise. ,,Ich weiss, Baby. Es tut mir wirklich leid was an diesem Abend passiert ist. Ich werde alles tun, damit das nie wieder passiert." Sagt er fest, schon fast wieder wütend.

,,I-ich brauche Zeit, Jack." Er atmet hörbar aus. ,,Es ist dieser Arzt, oder?" Fragt er misstrauisch. ,,Nein. Die Polizei traut mir nicht. Ich weiss nicht, was ich noch sagen soll." Stottere ich laut und spüre wieder Tränen auf meinen Wangen.

,,Gut. Ich hab einen Plan." Sagt er schelmisch. Oh bitte nicht, Jack. Ich wollte nie bei solchen Dingen dabei sein. Mein Dad hat mich immer raus gehalten. Doch ich konnte natürlich nicht wiederstehen.

Als er mir seinen völlig verrückten Plan erklärt hat, schnappe ich erstmal nach Luft. Wie kommt er auf so etwas? Das ist total verrückt. Total bescheuert.

,,Jack." Krächze ich blos. ,,Komm schon Baby. Du bist die Polizei und den Arzt auf einen Schlag los." Sagt er gut gelaunt. Als würde das etwas ändern. Sie würden nach mir suchen und ausserdem ist diese Nacht nicht einfach weg. Sie ist immer noch da. Immer noch tief in meinem Innern verankert und ich weiss nicht, ob ich es loslassen kann.

,,Bitte Fee. Wir können endlich wieder zusammen sein." Flüstert er lieb und eine Gänsehaut bildet sich auf meiner blasen Haut. Er hatte schon immer diese Wirkung auf mich. Er weiss, welche Punkte er bei mir drücken muss.

,,O-okay." Stottere ich. Innerlich spüre ich einen unglaublichen Schmerz. Wie bescheuert bin ich eigentlich bei diesem völlig idiotischen Plan zuzustimmen. Es wird vielleicht gut gehen, doch jemand wird verletzt werden. Und ich glaube diese Person werde ich sein.

,,Ich liebe dich so sehr, Fee." Haucht er. ,,Wir werden wieder zusammen sein." Flüstert er.

,,Ich liebe dich auch, Jack." Murmle ich leise.

,,Du weisst was du tun musst?" Fragt er nochmals und ich höre Stimmen im Hintergrund. Das sind Tomy und Eliya. Sie gehören zu seiner Gang, naja wenn man das so ausdrücken kann.

,,Ja."

,,Wir haben noch einen Job zu erledigen. Ich meld mich nochmal." Sagt er hektisch. ,,Ist gut." Ich will gerade auflegen, als er mir noch einmal sagt wie sehr er mich liebt.

Ich liebe dich auch, Jack. Ja, dass tue ich.

Ich reibe über meine geschwollenen Augen und will die brennenden Tränen zurück halten. Doch ich kann es nicht. Sie glühen förmlich und stürzen wie riesige Flüsse über meine Wangen. Ich schluchze und schreie so leise wie möglich, doch es scheint doch nicht genug zu sein.

,,Miss Winter! Alles in Ordnung?" Die blondhaarige Schönheit kommt ins Büro gestürtzt und sieht mich besorgt an. ,,J-ja." Stottere ich. ,,Soll ich jemanden hohlen?" Fragt sie nach. ,,N-nein, ich möchte einfach allein sein." Sage ich schluchzend und verschwindet doch noch, auch wenn mit einer traurigen Miene.

Ich spüre die Müdigkeit. Ein leises Gähnen entflieht mir und die Tränen versiegen langsam.

Ich lege mich seitlich auf die Couch und winkle die Beine an. Langsam schliesse ich die Augen und versuche an schöne Dinge zu denken, aber Jack's Plan scheint mich nicht in Ruhe lassen zu wollen. Wie konnte ich mich darauf einlassen?

Ich denke einfach ein wenig an Ethan. Seine Art beruhigt mich und sein Lächeln ist irgendwie auf eine schöne Art ansteckend.

Roses in SnowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt