Nachtssnack.

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Müde rieb ich mir über meine erschöpften, geschlossenen Augenglieder.

Auch, wenn ich diese Situation schon oft in den letzten Jahren durchlebt hatte, eigentlich so gut wie jedes Wochenende, jedoch normalerweise nur an Silvester so heftig, war es doch für meinen sonst so langweiligen und entspannten Alltag eine echte Herausforderung.
Denn mein bester Freund war in diesem Zustand wirklich nicht einfach.
Jimin lag jetzt, nachdem ich ihn aus diesem Protzhaus gezerrt und zu mir gefahren habe, auf meiner Couch. Natürlich hatte ich die ganze Fahrt die stille Hoffnung, dass er Yoongis geplünderten Kühlschrankinhalt nicht wieder hochwürgt und in dem geliebten Sportwagen meines Vaters liebevoll verteilt, denn dieser wäre wahrscheinlich nicht so begeistert, obwohl er solche Aktionen von dem kleinen schon kannte.
Passiert ist das aber nicht, denn Jimin war die ganze Fahrt über so sehr damit beschäftigt irgendeinen sinnlosen Scheiß zu reden, dass er wohl irgendwann selbst davon müde und erschöpft wurde, dass er einfach einnickte.
Er hatte, wenn ich mich nicht verhört hatte, die ganze Zeit von einem Jungen Namens Sae oder Tae mehr gelallt als geredet.
Ich fragte mich echt, was es mit dem Kollegen auf sich hatte, denn obwohl ich nicht genau weiß worum es ging, wollte ich ihn jetzt schon umbringen, weil er meinem besten Freund anscheinend weh getan hatte.
Mich wunderte es jedoch, dass Jimin mir noch nie etwas etwas von einem Sae oder Tae, wie auch immer, erzählt hatte, denn er erzählte mir eigentlich immer alles.

Eine Melodie summend, die ich doch irgendwie gegen meinen Willen auf der Party aufgeschnappt hatte, holte ich eine der vielen kuscheligen Decken von unserem Sessel, der dafür als kleine Ablage diente und wickelte Jimin wie in einem Korkon in diese hinein. Denn ich selbst liebte es, so warm und kuschelig eingepackt darzuliegen und mir war klar, dass es Jimin in dieser Richtung nicht wirklich anders erging, was ich schon auf vielen unserer Übernachtungen bei dem jeweils anderen, beobachten konnte.

Ich und der Mochi waren uns in ziemlich vielen Dingen ähnlich.
Manchmal dachte ich, wenn es wirklich einen Gott dort oben geben sollte, hat er mir Jimin als absoluten Seelenverwandten geschickt.
Zwar war dieser viel aufgeweckter, fröhlicher oder auch von vielen Dingen begeisterterter als ich, trotzdem waren wir uns in den meisten Dingen der selben Meinung, mochten die selben Dinge und verstanden uns auch ohne Worte. Ein Seitenblick von mir reichte, um ihm klarzumachen, was ich von der jeweiligen Situation oder Person dachte.
Andersrum genauso.

Ich versuchte einfach die riesigen Vanilleeis Flecken auf seinem schwarzen Shirt zu ignorieren, als ich ihn so in die Decke einwickelte.
Davor hatte ich ihm noch schnell die Schuhe und die schwarze Hose ausgezogen und neben die Couch gelegt.
Der kleinere schmatzte zufrieden in das Kissen vor sich und schnarchte leise, zufrieden weiter.

Also wenn ich nicht der beste beste Freund bin, weiß ich auch nicht weiter.

Ich fuhr im nochmal sanft durch seine weichen verwuschelten Haare, die am Anfang des Abends wahrscheinlich bestens gestylt waren, jetzt jedoch eher einem Vogelnest gleichten, ehe ich mich seufzend abwandte und selbst in Richtung Küche ging.
Ich fing an, mir ein einfaches Brot mit Käse zu machen, da mein Magen anfing just in diesem Moment zu knurren.
Ich hatte schon seit mehr als einem Tag nichts gegessen, was sich doch langsam bemerkbar machte.
Ich wunderte mich über mich selbst, dass ich noch nichts gegessen hatte, da ich wirklich ein absoluter Fresssack war.
Mit einem fertig geschmierten Brot setzte ich mich an unseren großen Küchentisch, in der einen Hand mein Brot, dass ich anfing zu essen, und in der anderen mein Handy, auf dem ich durch meinen Instagramfeed scrollte.
Mich erwarteten die selben langweiligen Posts von Stars, die ich mir kauend durchlas.

Als ich jedoch auf ein Bild von Namjoon, einen Junge aus meiner Parallelklasse stieß, hielt ich in meiner Kaubewegung irritiert inne.

War das nicht der Junge, den ich vorherige Woche an meinem Platz gesehen hatte? Und was hatte Jimin bitte mit ihm zutun? Und was mich noch mehr verwunderte, seit wann hatte Jimin etwas mit Namjoon am Hut? Eigentlich mochte er ihn, aus mir unbekann...

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War das nicht der Junge, den ich vorherige Woche an meinem Platz gesehen hatte?
Und was hatte Jimin bitte mit ihm zutun?
Und was mich noch mehr verwunderte, seit wann hatte Jimin etwas mit Namjoon am Hut? Eigentlich mochte er ihn, aus mir unbekannten Gründen, nicht. Irgendwas musste mal zwischen den beiden passiert sein, jedoch hatte Jimin mir nie erzählt was genau geschah.

Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich das Bild ein wenig länger betrachtete und konnte meinen Blick einfach nicht von dem Unbekannten, in der Mitte der beiden, nehmen.

Dieser Junge war ein Rätsel für mich. Warum begegnete ich ihm immer wieder mehr oder weniger wieder, warum hatte mein bester Freund etwas mit ihm zutun und warum zog er mich so an?
Alleine sein Anblick ließ mich halb sabbern..

Jimin hatte mir morgen wirklich viel zu erklären.

Mit diesem Gedanken schloss ich Instagram und begab mich ins Bett, nachdem ich aufgegessen und mich noch schnell umgezogen hatte.

In meinen Gedanken bei dem Unbekannten, schlief ich ein.

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