Fasching.

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Ich hatte das Gefühl, mein Mund wäre eine Sahara, so trocken wurde eben dieser, als ich diesen Taehyung in meinen Lieblingssessel sah.

Diesen Taehyung, der plötzlich einfach in meinem Leben aufgetaucht ist, von jetzt auf gleich, ohne dass ich ihn wirklich kannte.

Meine Augenbrauen zogen sich irritiert zusammen und ich musterte den nun.. Blauhaarigen. Anscheinend hatte er sich seine Haare gefärbt. Aber das Gesicht habe ich sofort wiedererkannt.

".. deinen Sohn?!"

Die Frau neben meinem Vater nickte nur verwirrt, weil ich ihn wohl etwas komisch angestarrt hatte, im Gegensatz zu seiner Person. Er sah mich einfach nur total gleichgültig an. Wie eine Puppe.

Nicht nur, dass mich seine Gesamte Existenz verwirrte und ich sie hinterfragte, nein.

Er saß auch noch in meinem Lieblingssessel, in einer.. Polizeiuniform?

Also keine Frage, der Typ sah echt zum anbeißen aus in dem Fummel, aber war Fasching nicht schon nen Weilchen her?
Meine Augen wanderten stumm seine Figur entlang und aufeinmal schluckte ich trocken.

Okay, vielleicht war das einfach nur eine täuschend echte Pistole.
Sie hing an seinen schweren Gürtel, der sich um seine Hüfte schmiegte.

Bestimmt war sie wirklich unecht, ja, ganz bestimmt..

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als der Typ plötzlich selbst das Wort erhob.

"Hallo Jeongguk, ich bin Taehyung. Freut mich dich kennenzulernen."
Sagte er und lächelte am Ende des Satzes.
Jedenfalls versuchte er es, denn das Lächeln war gespielt.
Zwar waren seine Mundwinkel in die Höhe gezogen, aber seine Augen lächelten nicht mit. Er wirkte allgemein so extrem kalt, seine Stimme war fast schon beängstigend, so.. berechnend.

Das sah aber anscheinend nur ich, denn seine Mutter sah ihn freudestrahlend an und mein Vater lächelte auch sanft.

Was ging hier überhaupt ab?!

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, bemerkte ich schon den strafenden Blick meines Vaters auf mir und ich presste meine Lippend murrend aufeinander.
Er erwartete eine Antwort von mir.
Wenn ich jetzt nicht antworten sollte, würde er mir später einen Vortrag darüber halten, dass ich gut erzogen worden wäre und ja nicht so unverschämt sein könnte. Und das wäre mir definitiv zu stressig.

"Hallo."
Gab ich also einfach nur trocken zurück und wandte mich zu meinem Vater.
"Kann ich jetzt hoch, oder nicht?" Fragte ich augenverdrehend und bekam von ihm nur ein seufzendes "Mhm..".

Er war mit Sicherheit nicht damit zufrieden, aber es war besser als gar nichts zu sagen, oder?

Augenverdrehend drehte ich mich um und wollte losgehen, bis mich die tiefe Stimme des komischen Typen aufhielt und ich erstarrt stehen blieb.

"Willst du mir nicht mein Zimmer zeigen?"

"K-Komm halt." Murrte ich nur zurück und hasste mich in dem Moment selbst dafür, dass ich gestottert hatte.
Sonst war ich nicht der Typ dafür, um auch nur ansatzweise so zu sein.
Die Situation verunsicherte mich..

Diese kalte, tiefe Stimme verunsicherte mich

Er verunsicherte mich.

✾ υทsσciαвℓє  -  α vкσσк sτσry ✾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt