In Liebe, Samara 2

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Kapitel 2 

Einen Moment lang blieb ich noch in der Tür unseres Klassenzimmers stehen. Ich musterte den neuen und ich gebe zu, ich muss in diesem Moment ziemlich bescheuert ausgesehen haben.

"Samara? Samara geh auf deinen Platz!", sagte meine Lehrerin mit strenger Stimme.

Nur ganz leise hörte ich sie, ich war noch immer wie in Trance und starrte den Neuen an.

Um Gottes Willen, er muss echt gedacht haben dass ich nicht alle Tassen im Schrank habe.

Schließlich schloss ich die Tür und begab mich auf meinen Platz. Raffaela zwinkerte mir zu und flüsterte in mein Ohr: "Der hats dir wohl angetan, oder"? "Wie bitte? So ein Quatsch, was redest du denn da?", antwortete ich beschämt. 

"So Noah, jetzt steh mal auf und erzähl deiner neuen Klasse was von dir!", verlangte unsere strenge Lehrerin von dem Neuen.

Er stand auf und blickte sich in Klassenzimmer um: "Ja... also ich heiße Noah, bin 15 und geh jetzt mit euch in die Klasse weil.. ich umgezogen bin und seit dem Wochenende eben hier wohne und..ja"

Die Klasse brach in ein gelächter über Noahs verpeilte Art aus doch unsere Lehrerin zischte und wir waren wieder leise.

"Hihi.. also ein bisschen seltsam ist der ja schon.. findest du nicht auch Sam?", fragte mich Raffaela.

"Na ja.. er ist eben neu bei uns. Soll er den Clown spielen oder was?", kicherte ich in Raffaelas Ohr.

"Samara, Raffaela, könntet ihr jetzt bitte endlich die Klappe halten?", zickte uns unsere Lehrerin an.

"Ja Frau Kaputschke", antworteten wir mit verlegener Stimme.

Den ganzen Vormittag über musste ich nach vorne in die zweite Reihe kucken, weil da ja der Neue, also Noah saß. Ich schätzte ihn so auf einen Meter 70 groß, denn er war ca. einen Kopf grüßer als ich. Ich konnte ihn ja nur von hinten ansehen, aber auch wenn ich sein Gesicht vorhin nur ganz kurz gesehen hatte, konnte ich es nicht vergessen. Ich war unkonzentriert und mir gingen Gedanken durch den Kopf, die ich so nie kannte.

9,15 Uhr. Endlich klingelte es zur Pause und noch immer beschämt wegen der Situation als ich zu spät kam und Noah ewig anstarrte, versuchte ich so schnell wie möglich meine Tasche zu packen und in die Pause zu gehen. Doch wie so oft zog mir Frau Kaputschke, die mich so überhaupt gar nicht leiden konnte, einen dicken fetten Strich durch die Rechnung: "Samara, du bist doch ein offenes Mädchen, das gerne viel redet. Ich bin dafür du zeigst Noah die Schule und hilfst ihm wenn er etwas braucht, schließlich ist er neu und kennt hier niemanden!" 

Wenn ich mich recht erinnere, wurde ich knallrot als mich Noah ansah. Doch als er dann lächelte und " Danke" sagte, viel alle Spannung ab und ich ging auf ihn zu: "Hallo Noah, ich bin also Samara, kannst mich aber Sam nennen"

"Okay cool.. danke!", antwortete Noah. Er hatte also doch eine offene und nette Art. Als wir so durch das Schulgebäude gingen, sah er mich oft an, das merkte ich eben.. ich meine ich sah ihn ja auch an. Er hatte ein echt hübsches Gesicht und schwarze Haare. Seine braun-grünen Augen läuchteten . Wir haben uns gut unterhalten doch dann war die Pause auch schon wieder aus und wir mussten zurück in den Unterricht. Als wir zusammen ins Klassenzimmer kamen, grinste mich Raffaela mit dem fettesten Smile des Jahres an und auch der Rest der Klasse tuschelte. Der Schultag verging dann ziemlich schnell, ich verabredete mich noch für den Nachmittag mit Raffaela und dann ging ich nach Hause, wie immer eben. 

Als ich das Schulhaus verließ drehte ich mich noch einmal um und blickte zurück. 20 Meter hinter mir ging er. Noah. Er lächelte mich an und in diesem Moment  hauchte mir ein leichter Luftzug durchs Gesicht und lies meine langen Haare wehen, ich lächelte zurück und ging weiter. Noch nie hatte ich mich so sehr auf den nächsten Schultag gefreut, wie in diesem einen Moment. Doch meine Vorfreude verflog als ich am Nachmittag mit Raffaela im Café eine unangenehme Entdeckung machen musste... 

In Liebe, SamaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt