Kapitel 11
Ja, der Abend bei Raffaela war echt schön. Na ja, also eigentlich ja die Nacht, es war ja schon sehr spät als Noah und ich zu ihr gegangen sind. Am nächsten Morgen haben wir alle zusammen noch gefrühstückt und sind dann nach Hause genagen. Noah und ich verabredeten uns noch für den nächsten Tag. "Also hast du dann Morgen ganz sicher Zeit für mich?", fragte Noah leise. Ich versicherte ihm mit einem lächeln, dass ich zu 100% für ihn Zeit habe und sagte, dass ich mich schon sehr auf Morgen freute. Noah umarmte mich, schaute mir in die Augen und fragte mich, ob ich Lust hätte mit ihm zu schreiben, weil er am Nachmittag bei einer Familienfeier eingeladen sei und es da wohl sehr langweilig werden würde. Ich nickte, lächelte ihn an und wir umarmten uns nochmal. Dann ging ich nach Hause. Als ich bei uns an der Tür klingelte, herrschte im Haus ungewöhnliche Stille. Es waren keine Schreie zu hören, die sonst immer ertönen wenn Mama und Papa mal wieder Zoff haben. Aber nichts. Es war total ruhig. Verwundert klingelte ich also und wartete, bis mir jemand die Tür öffnete. Kurz darauf machte mir meine Mutter die Tür auf: "Hallo Spatz, na? Wie wars bei Raffaela?" Ich ging ins Haus, zog meine Schuhe aus und erzählte: "Ja war ganz witzig, wir haben viele DVDs gekuckt und waren total lange wach, wie immer halt." Als ich durch den Flur in die Küche ging schaute ich mich nach Papa um:" Mama, wo ist denn Papa?" "Ach Samara, Papa hat solchen Stress in der Arbeit. Er musste ganz kurzfristig gestern Abend mit nach London auf die Haupt-Messe fliegen.", meinte meine Mutter, doch sie klang etwas bedrückt. "Komisch, am Sonntag 'ne Messe? Diese Geschäftsmenschen immer..", sagte ich etwas spöttisch. Ich ging hoch in mein Zimmer. Ich hatte ja das Glück, ein eigenes Bad neben meinem Zimmer zu haben. Ich hatte quasi ein ganzes Stockwerk für mich allein. Gut.. Es ist zwar bloß der Dachboden, aber eben schön renoviert, so dass er wie eine normale mini-wini Wohnung aussieht. Jedenfalls ließ ich mir dann erst mal Wasser in meine herzallerliebste Badewanne und gab meinen lieblings, rosa Badeschaum dazu. Mindestens eine Stunde lag ich so in der Badewanne. Ich liebe es zu Baden. Ich hör dabei immer Musik und singe mit. Als es mir dann reichte stieg ich aus der Wanne. Mein Bad war mit Fließen ausgelegt und die wurden so richtig schön rutschig, wenn sie nass wurden. Es war nicht das erste mal, dass das passierte. Ich setzte den ersten, nassen Fuß auf den Fließen auf und zack, passierte es: Ich rutschte aus und verdrehte mir dabei mein zweites Bein, welches ja noch in der Badewanne 'stand'. Ich schrie wie am Spieß! Ein stechender Schmerz zog sich durch meinen ganzen Körper, während ich mein Schienbein knacken hören konnte. Sofort höre ich wie meine Mutter die schmalen Dachboden-Treppen nach oben sauste und schon stand sie in der Tür. Noch immer lag ich auf dem Boden und ließ mein schmerzendes Bein in der Badewanne baumeln. "Um Gottes Willen Samara!! Was ist den hier passiert??", schrie meine Mama aufgelöst. "Na ich bin ausgerutscht, wonach siehts denn aus?", antwortete ich mit Tränen in den Augen. Noch nie hatte ich solche Schmerzen, das war mit nichts zu vergleichen! "Verflixt und zugenäht! Dein rechtes Bein ist total verdreht und hängt da rum, als wär es aus Gummi! Kannst du aufstehen? Komm ich helf dir!", posaunte meine Mutter durchs ganze Bad, als wäre sie höchst persönlich in meiner verzwickten Lage. Doch ich konnte nicht aufstehen! Mit all ihrer Kraft zog mich meine Mutter aus dem Bad und legte mich auf mein Bett. Zum Glück bin ich ein eher zierliches Mädchen und nicht besonders groß! Sofort rief meine Mutter im Krankenhaus an und fragte nach Rat. Die meinten meine Mutter solle mich sofort zu ihnen bringen und ich fragte mich, wie ich überhaupt ins Auto kommen sollte. Noch dazu hatte ich nichts an, weil baden, tut man ja ohne Klamotten. 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf. Irgendwie haben meine Mutter und ich es dann doch geschafft, mich anzuziehen und ins Auto zu verfrachten. Schmerzen hatte ich ja ohne hin. Im Krankenhaus wurde ich geröncht. Diagnose: dreifacher Schienbein-Bruch. Behandlung: dickster Gips den sie im Krankenhaus haben. Außerdem bekam ich noch ein paar Medikamente gespritzt, warum auch immer. Jedenfalls sollte ich zur Beobachtung noch über Nacht bleiben, wahrscheinlich weil irgendwas mit meinen Blutgefäßen nicht stimmte. Diese Nacht war der Horror. Alle zwei Stunden kam eine Schwester und kontrollierte meinen Blutdruck und die Farbe meiner Zehen, die vorne aus dem Gips ragten. Neben bei tippte ich ständig SMS. Mit Raffaela und natürlich Noah. Die beiden machten sich gehörige Sorgen um mich. Vorallem als die Ärzte am nächsten Tag meinten, ich bräuchte eine Op.
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In Liebe, Samara
Teen FictionIch bin Samara und das ist meine Geschichte. Eigentlich ganz normal..zum ersten Mal verknallt und so, ihr kennt das sicher. Stress zu Hause und andere Dinge die uns den Alltag erschweren. Also wie bei jedem eigentlich. Aber kennt ihr den Spruch 'aus...