A dispute

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Sally's part

Ben und ich liefen vor einer Gefahr weg, die ich im Dunkeln nicht erkennen konnte. "Lauf Sally!", hörte ich Ben rufen, der natürlich schneller rannte, als ich. Aber verblüffend war, dass ich das grüne Kleid vom Abend im Park trug und meine Haare auch geflochten waren, wenn auch nicht zur Schnecke. Ich lief immer weiter, bis ich schließlich auch in dem Park ankam. Und Ben war weg. Ich stand alleine an einem Tisch und hatte ein Colaglas vor mir stehen. Ein paar Meter weiter stand Liu mit einer orangehaarigen Schönheit. Etwas Neid machte sich in mir breit. "Hey, Kleines", ertönte eine Stimme zu meiner Linken. Ich drehte mich zur Seite. Da stand ein junger Mann, mit einem großen Tatoo am Arm, der einen kurzärmligen Smoking trug und etwas längere Haare hatte, die zum Zopf geflochten waren. "Komm mit, ich zeig dir was", sagte er, packte mich am Arm und zog mich weg, etwas nach abseits. Dann strich er sanft mit der Hand über meine Schulter und grinste falsch. Er beugte sich mit dem Gesicht weiter in meine Richtung und schließlich...

...wachte ich auf. Nicht im Sinne von 'ich schlage die Augen auf und falle fast aus dem Bett', sondern im Sinne von 'mein Gehirn? - läuft. Augen? - bleiben gefälligst zu. Ohren? - einschalten.' Deshalb konnte ich das Gespräch zwischen zwei Personen bemerken: "Ein richtiger Gentleman, wenn du so ein Mädchen auf Händen tragen kannst. War bestimmt schwer?", hörte ich eine Stimme, die mir komisch bekannt vorkam, an die ich mich aber nicht besonders gut erinnern konnte. Eine andere Stimme, die mir um einiges vertrauter war, die ich aber trotzdem nicht identifizieren konnte, erwiderte: "Es geht schon, aber wenn Sie ihr das nicht angetan hätten, dann wäre sie nicht erst zusammengebrochen! Sie ist doch noch ein Kind!" Die bekannte Stimme schnaubte: "Was ich ihr angetan habe? Frag dich mal lieber, was sie mir angetan hat Junge! Und, ich meine, so jung ist sie ja nun auch wieder nicht...hey!" Ich zuckte bei dem komischen, donnernden Geräusch kurz zusammen. Irgendetwas wurde gegen die Wand geschmettert und die mir vertraute Stimme sagte beinahe verzweifelt: "Reden Sie nicht schlecht von ihr! Sie hatte eine schwere Kindheit. Sie kommt damit nicht besonders gut klar, und wenn Sie ihr etwas antun, dann sind sie dran und dann wird es nicht nur an der Kehle gegen die Wand drücken sein!" Irgendetwas landete auf den Füßen. "Drohst du mir etwa?", fragte die bekannte Stimme belustigt. Ich hörte wie sie schnaubte. Die beiden mögen sich wohl nicht besonders... "Problem? Ich kann wenigstens klar denken und bin bei Verstand", meinte die mir vertraute Stimme abfällig. Ach, jetzt wusste ich, zu wem diese Stimme gehörte! Ben. Aber mit wem streitet er? "Hey! Dein kleiner Schützling ist nicht die Einzige mit einer schweren Kindheit", hörte ich die bekannte Stimme noch sagen, ehe diese verschwand. Ich schlug im selben Moment die Augen auf, in dem die Tür zufiel. "Süße, endlich, du bist wach", sagte ben und kam an mein Bett. Er sah komisch aus. Er hatte fette, blaue Augenringe und seine Haare waren zerstrubbelt. "Hast du nicht geschlafen?", fragte ich und setzte mich auf. Er sah verlegen zu Boden. "Nein", murmelte er, "Ich habe dich gestern in dein Bett getragen, und dann auf dich aufgepasst. Hattest du einen Albtraum? Du hattest nämlich Schweißausbrüche." Ich nickte. Genaugenommen habe ich von dem Typen geträumt, den ich eiskalt ermordet hatte. "Hat Eyeless Jack die Puppe gefallen?", fragte ich voller Hoffnung. Ben lächelte: "Ja, zum Glück. Sonst hättest du ja noch einmal gehen müssen - und das hätte ich nicht zugelassen. Die orangehaarige heißt Clove und hat grüne Augen. Total E.J.s Typ, würde ich behaupten wollen. Aber, was ich dich eigentlich fragen wollte. Geht es dir besser?" Ich nickte. Er lächelte wieder. "Gut, dann gehen wir jetzt baden."

My life after the first murder (Creepypasta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt