Kapitel 25: Zurück

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"Nadann, wir sehen uns. Ich schreibe dir. Hab dich Lieb." Palle beugte sich zu Manu runter und küsste ihn nocheinmal. Der Zug hielt und beide stiegen sie aus. Sie hielten Händchen, bis sie sich in der Masse trennten und mit einem letzten Blick in getrennten Richtungen liefen.

"Manu hier!" Rief die Stimme seines Bruders. Sein Kopf drehte sich zur Treppe. Rafael und Peter standen ganz oben und winkten. Manu lächelte und lief auf sie zu.

"Hey na? Wie war's gewesen?" Fragte Peter als sie sich alle begrüßt hatten. Gemeinsam liefen sie zum Hauptausgang. Peter hatte ihm die Reisetasche abgenommen, sodass er selbst nichts tragen musste.

"Es war super. Ich wäre ja gerne noch da geblieben." Antwortete er wahrheitsgemäß. Schließlich wäre dann noch mehr Zeit alleine Mit Patrick gewesen. Und trotzdem hat es was schönes auch den Rest der Familie wieder zu sehen. Nur waren jetzt die Probleme und die Ängste wieder da. Bis die Schule begann war trotzdem noch eine Woche Zeit, so musste er daran schonmal nicht denken. Maurice war bei seinen Großeltern, in dem Falle musste er sich diese Woche auch nicht mit seinen besten Freunden treffen. Er hatte mehr Zeit für Patrick und die Gelegenheit dort noch ein bisschen Zeit zu vertrödeln. Seine Brüder... Die waren da eine andere Sache.

"Aber wir wollten dich doch auch zurück haben!" Lachte der Älteste. Lara sagte zwar das sie die Sache mit Rafael und Sebastian geklärt hatte und trotzdem wurde er seitens Rafael noch so skeptisch angeschaut, als ob dieser kein Wort davon glaubte. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt und versuchte steht's diesem starrem Blick zu entgehen. Aber das könnte er sich auch einbilden.

Gemeinsam stiegen sie ins Auto. Rafi hinten neben Manu. Der Brünette zückte sein Handy als dieses einen Ton von sich gab. Als er den Namen las, schaltete er das Handy sofort wieder aus. Palle hatte geschrieben. Vielleicht sollte Manu ihn umbenennen falls einer seiner Brüder Mal auf sein Handy schauen sollte. Manu schaute zum Fenster raus. Eigentlich schon traurig das er die ganze Sache so geheim halten musste. Wären da nicht diese verdammten Vorurteile und Gerüchte. Er war sich sicher, bei jedem anderen Typen, möge es nur ein beliebiger von der Straße sein, wäre das weniger ein Problem. Ein klein wenig Wut überkam den jüngsten und er ballte die Hände zur Faust. Versuchte dies natürlich sogut es ging zu verstecken.

"Was hast du denn?" Peter schaute durch den Rückspiegel auf Manu. Ein Augenrollen musste er sich verkneifen. Peter konnte ja nichts dafür, ihm konnte er es ja erzählen. Er wusste nicht wer es war und auch nicht was der Rest der Geschwister von ihm hielt. In jedem Falle hatte er Lara auf seiner Seite. Wenn er jetzt noch Peter überzeugen konnte, dann schaut es gut aus. Seine Eltern müssten nur mit der Tatsache klarkommen das er einen Freund hatte, aber auch das würde klappen. Und erst dann. Als letztes. Als allerletztes würden Basti und Rafi davon erfahren, wo genau seine besten Freunde eingeordnet waren blieb für den Moment noch offen. Aber für all das hatte er erstmal keinen Nerven. Er wollte das ganze ersteinmal auf sich beruhen lassen und sich damit Zeit lassen. Patrick würde ihn nicht drängen, und wenn er wen zum reden brauchte wäre Lara da.

"Manu! Schön das wir dich auch wieder haben." Lachte seine Mutter und schloss ihn in die Arme.

"So lange war ich doch gar nicht weg Ma. Das war ne Woche." Lachte er und versuchte sich aus der Umarmung zu befreien. Seine Geschwister lachten nur herzlich. Sein Vater schien gerade nicht da zu sein, sonst gäbe es seinerseits auch noch eine Umarmung. Dabei war er doch nur ein paar wenige Tage nicht zu Hause. Zu kurze Zeit seiner Meinung nach. Aber länger bleiben ginge auch nicht Recht. Seine Schwester musste sich wieder mehr auf die Uni konzentrieren und außerdem war seine Mutter in Sorge, wenn sie ihre Söhne zu lange nicht sah. Egal wie alt, bei den Erwachsenen ging es schon besser als bei den Jüngeren. So lieb er seine Familie auch hatte, er wollte jetzt lieber wieder bei seinem Freund sein. Ihm wieder durch die Haare streichen und ihn küssen. Der Jüngste bemühte sich das lächeln aufrecht zu erhalten, wenn das ans Licht kam, ja dann wusste er auch nicht was dann passieren würde.

"Na kommt lassen wir dich ersteinmal das Gepäck ausräumen. Kommst du dann runter an den Kaffe Tisch? Tante Marie kommt in einer halben Stunde." Seine Mutter erwartete schon gar keine Antwort. Sie schob die älteren mit sich ins Wohnzimmer, während Manu die Treppen nach oben lief. Sofort zückte er sein Handy. Er hatte ja immernoch die Nachricht von Palle.

"Ist jetzt schon viel zu langweilig ohne dich. Heute Abend wieder mir den anderen im Park?"

Ein grinsen schlich sich auf seine Lippen. Er hatte keine Einwände. Egal wie, Hauptsache sie würden sich wieder sehen. Und Anschein ging es Patrick ebenso wie Manu. Beide vermissten sie sich und konnten keine Minute mehr ohne einander. Ganz eines dieser verliebten Pärchen die Manu noch vor ein paar Wochen so beneidet hatte. Jetzt ist er dort selbst mit drinne. So glücklich und sogleich so bedrückt hatte er sich nie gefühlt. Das erste mal das er nicht wusste welchen Weg oder welche Seite. Es war schwer noch ging die Sache nicht lange und das Geheimnis würde so schnell nicht auffliegen. Doch alles wird sich weiter anstauen, die Lügen werden sich wohl oder übel häufen bis die Bombe letztenendes gezündet wird und mit einem knall dem Schüler um die Ohren fliegt. Aber daran wollte er jetzt nicht denken, nicht die Zukunft und die Gefahren bedenken. Er wollte so glücklich bleiben. So unbeschwert wie er sich in den Momenten fühlte, als er ihn geküsst hatte. Er legte sich einen Moment einfach auf sein Bett und schloss die Augen. Nicht aus Müdigkeit, sondern der Ruhe wegen. Etwas abschalten, an nichts denken wollen. Gleich würde auch noch seine Tante hier auftauchen. Die, die immer so unglaublich viel redet und ihre großen Neffen wir kleine Kinder behandelte. Aber im großen und ganzen war sie ja ganz nett.

Er saß wie die anderen auch auf dem Sofa, wartete nur auf den Moment das seine Brüder endlich den Raum verlassen. Sebastian und Rafael haben doch sonst auch immer was anderes zu tun.

"Ach könnt ihr beiden Mal kurz in die Küche gehen und das ganze Kuchenzeug holen?" Na endlich. Sie gingen. Wenn nur für kurz. Aber sie konnten nicht mithören. Seine Tante erzählte gerade irgendwas über eine neue Pflanzenart welche ihr ständig einging. Total interessant...

"Ma?" Unterbrach er das Gespräch dann doch. Beide Frauen schauten ihn abwartend an, Tante Marie hörte sogar auf zu erzählen. "Kann ich heute Abend noch Mal weg? Michal wollte einen Film schauen. Der langweilt sich ohne Maurice" Dezent gelogen aber anders kam er nicht weg von hier. Wenn er nochmal diesen 'jungen Mann', wie seine Mutter es formuliert hatte erwähnte, er glaube nicht das das eine Erlaubnis zur Folge hätte.

Zufallsglück // KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt