Kapitel 1

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Erstarrt sah ich zu ihm auf. ,,Bei mir musst du keine Sklavin sein." Seine Worte verwirrten mich. Er wollte mich doch nicht... ,,Meister, wirst du mich weiterverkaufen? Bin ich nicht gut genug, um dir zu dienen?" Er bremste hart. ,,Nein verdammt! Ich möchte, dass du mich als deinen Vater siehst. Ich möchte, dass du Glücklich wirst. Ich möchte, dass dir dein Leben Spaß macht." Ich sah ihn an. Endlich. Meine Chance zu Leben. Aber... nein. Er meinte es sicher nicht ernst. Deswegen antwortete ich, wie er es wollte. Nun sollte er also mein Vater sein. Hatte er einen Daddykink? Danach sah er garnicht aus... Ich antwortete ihm als Sklavin. ,,Danke. Ich habe schon vor Jahren die Hoffnung aufgegeben, jemals freizukommen. Ich danke ihnen sehr, Vater." Er lachte. ,,Man, du bist wirklich durch und durch Sklave, oder? Du tust mir leid." Ich senkte den Kopf. ,,Ich bin als Sklave aufgewachsen Vater. Ich kenne nichts anderes. Es tut mir leid. Ich wurde von meiner Geburt an dazu erzogen, jedem Befehl zu gehorchen." Er seufzte. ,,Alles OK Kleines. Ach, wie heißt du?" Ich blinzelte. ,,Ich... habe keinen Namen. Ich habe nur meine Nummer, 00004. Wenn sie wollen können sie mir einen geben." Er lächelte. ,,Wie wär's mit... Jing?" Ich nickte. ,,Wenn sie möchten." Er nickte. ,,Nun gehen wir zu mir. Merk dir, du bist keine Sklavin mehr. Du kannst mich auch Dad nennen und so sprechen wie du möchtest. Du darfst fragen was auch immer du willst und dich frei im Haus bewegen. Wenn du die Gegend kennst, kannst du auch raus, aber ich möchte nicht, dass du dich verläufst. Du darfst auch machen was du willst, wenn es dir oder jemand anderem nicht schadet. Außerdem wirst du auf eine Privatschule für Nekos gehen." Ich nicke. ,,Danke Dad." Er grinste. ,,Gerngeschehen Jing." Es gefiel mir, sehr sogar! Nach einiger Zeit schlief ich ein.
Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Bett. Erschrocken verkroch ich mich in eine Ecke. Ich durfte nicht auf das Bett. Ich würde bestraft, wenn ich auf dem Bett erwischt würde. Ich strich die Laken glatt und setzte mich wieder in die Ecke. Sofort beruhigte mein rasendes Herz sich. So kauernd schlief ich schließlich ein. ,,Jing? Was tust du da in der Ecke?" Blinzelnd sah ich auf. ,,Ich... ich bin noch nicht ganz aus dem Sklave-sein rausgekommen. Früher durfte ich nicht auf dem Bett schlafen." flüsterte ich. Gott, war das peinlich. Mitleidig sah er mich an. ,,Heute gehst du zur Schule." teilte er mir mit. ,,Deine Uniform ist hier und ich werde dich fahren." Ich lächelte leicht. Das Training, wo ich meine Gefühle verbarg und welche vorspielte, half mir im Moment, denn ich hatte immernoch Angst, dass alles hier nicht ernst gemeint war. Aber ich folgte meinem Herr-... ich meine, meinem Dad. Er gab mir eine Uniform und forderte mich auf, duschen zu gehen. Ich war innerhalb von fünf Minuten fertig. Normal hatte ich ja auch nicht viel länger, um mich bereitzustellen. Mein Dad lächelte und gab mir eine Tasche, nach dem er mich zum Auto geführt hatte. Stumm fuhr er mich zur Schule. ,,Wir sind da." murmelte er. ,,Achte auf das, was die Lehrer machen und sein nett. Mach keinen Ärger, in Ordnung?" Ich nickte. Nervös aber mit ausdrucksloser Mine schlich ich zum Sekretariat. Leise klopfe ich an, wartete und als ich hineingebeten wurde, übertrat ich die Schwelle. Eine Neko mir sandfarbenem Fell und Haar lächelte mich an. ,,Du musst die Neue sein." sagte die Frau und reichte mir ein paar Papiere, dessen Inhalt ich mir nach einmaligem Lesen einprägte. ,,Danke." flüsterte ich und verschwand zu der angegebenen Klasse. Auch dort klopfte ich an. ,,Herein!" Ich betrat den Raum, sah auf den Boden und überreichte dem Lehrer ein Dokument. ,,Du bist also die Neue? Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Professor Noschkar, dein Lehrer in Mathematik. Stell dich bitte vor." Ich schluckte. ,,Ich bin Jing. Freut mich." Er lächelte sanft. Ich mochte ihn auf anhieb. ,,Setz dich bitte auf einen der freien Plätze." Augenblicke später saß ich auf einem Einzelplatz und hatte meine Bücher auf dem Tisch. Die Blicke der Anderen machten mich nervös, was ich natürlich nicht zeigte. Im Sklavenausbildungslager hatte man uns so weit gebildet, dass wir mir sechs Jahren bereits die Inteligenz eines Medizinstudenten hatten, auch wenn das grausam klingt. Noch dazu war ich noch schlauer gewesen, als die Anderen und beherschte fünf Sprachen. Mathematik war für mich immer einfach gewesen, aber ich passte auf. Genau wie Dad gesagt hatte. Trotz allem kritzelte ich ein wenig mit dem Kulli in meinem Matheheft herum. Ich zeichnete einfach gern. Das war das einzigste, was mich davon abgehalten hatte, wärend meiner Gefangenschaft verrückt zu werden. Ich zeichnete meinen ersten Meister. Er war einer, der nich sooooo brutal gewesen war. Der Lehrer achtete sehr auf mich, was mich verwunderte, aber meine Ohren folgten seinen Bewegungen und Worten, so, dass ich alles mitbekam, was er sagte. ,,Jing!" ,,Jawohl Sir." Ich sah auf den Tisch. ,,Was habe ich gerade gesagt?" Ich wiederholte seine Worte. Er lachte leise. ,,Beeindruckend, dass du gleichzeitig aufpassen und zeichnen kannst. Sollten die Anderen auch mal lernen. Ich weiß nämlich, dass ungefähr die Hälfte von euch nicht den leisesten Schimmer davon hat, wie diese Rechnung zu schaffen ist." Ich sagte nichts, auch wenn diese Aufgabe nun wirklich kinderleicht war. So ging der Unterricht weiter. Als es klingelte ging ich einfach. Als nächstes hätte ich Biologie. Joah. Ich war nicht allzu schlecht drinn. Ich saß wieder einfach nur da und ließ alles über mich ergehen. Der nächste, den ich zeichnete, war eine junge Frau, die mir mal kochen beigebracht hatte. Damit meine ich nicht dieses normale Essen, sondern Gourmeespeisen, die normalerweise nur Chefköche meistern. Aber mein Herr hatte es so gewollt. Nun denn. So ging mein Schultag weiter. Ich saß, hörte zu und machte die Aufgeben. Zwischendurch zeichnete ich etwas oder jemanden, der mir etwas bedeutete oder dies hatte. Als die Zeit zum Mittagessen gekommen war, saß ich einfach nur da. Mein Dad hatte mir nicht erlaubt zu essen und wirklich hunger hatte ich nicht. Tja. Nach dieser Pause ging es weiter mir dem Unterricht. Was aufregendes geschah nicht. Selbst wenn etwas geschehen wäre, ich hätte es warscheinlich nicht mitbekommen. Meine Meister hatten mir beigebracht, für ihre Befehle unrellevante Sachen zu ignorrieren. Dad holte mich nach Schulschluss ab.

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