Prologue

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Lächelnd beobachtete ich, wie Philippa sich neben mich auf das gemütliche Sofa plumpsen ließ.

„Ich liebe unsere kleinen Schätze ja wirklich unheimlich, aber wenn es ums Schlafen geht, dann mutieren sie zu Monstern!", klagte sie. 

„Mein Bruder hat sie einfach viel zu sehr verzogen, als wir weg waren. Wir hatten sie doch bei ihrer Nanny lassen sollen!", stimmte ich meiner Frau zu und küsste sie dann auf die Wange.
Ich hasste es dieses erschöpften Ausdruck in ihren wundervollen Augen zu sehen. 

Zur Antwort lachte Pia leise, wie immer darauf bedacht unsere Kinder nicht zu wecken. 

„Schon gut, Prinzessin!", grinste sie. 

'Prinzessin' war im Laufe der Zeit ein liebevoller Spitzname geworden, auch wenn sie zu Beginn unserer Ehe diesen Kosenamen immer dann verwendet hatte, wenn sie genervt war von den vielen Verpflichtungen, die das Leben als Royal mit sich brachte. 

Meine Frau lehnte sich an mich, woraufhin ich begann ihr langsam durch die Haare zu fahren. Genießerisch schloss sie ihre Augen und streifte sich die Highheels von den Füßen. 

Nur wenige Minuten später bemerkte ich, dass Philippa eingeschlafen war. 

Ich wollte gerade eine Decke über uns ausbreiten, da meldete sich mein Handy, welches auf dem Wohnzimmertisch lag.

Hoffentlich wacht sie jetzt nicht auf!, dachte ich mit besorgtem Blick auf Pia und schnappte mir dann die Geräuschquelle. 

Es war mein Bruder Tommy, welcher es irgendwie geschafft hatte, mir innerhalb der vergangen zwei Minuten an die 70 Nachrichten zu schicken.
Die Ersten waren noch ziemlich lang, die Letzten bestanden nur noch aus einzelnen Buchstaben, die hintereinander ein Wort ergaben. 

Schnell überflog ich die drei obersten Nachrichten.

Phillip hat da sowas angedeutet...

Meinst du, dass es wahr ist?

Aber wenn, dann hätte Dad es uns auch gesagt, oder?!

Ich war mal wieder total verwirrt. Was genau meinte mein Bruder damit?!
Und was genau sollte Phil angedeutet haben?!

Ich erhib mich langsam und schlich durch unser Appartement zu dem von Tommy.

Ja, ganz richtig: Wir wohnten noch immer zusammen hier, nur einen Flur von einander getrennt.

Nach unserer Hochzeit hatten Philippa und ich uns dafür entschieden hierzubleiben und als wir schließlich unsere beiden Sonnenscheine hatten und uns überlegt hatten wegzuziehen, da hatte Thomas sich quer gestellt.

Ich ging über den Flur und klopfte schließlich an seine Tür.
Nur Sekunden später öffnete mein Bruder.

„Hey, Kleine!", sagte er zur Begrüßung. Lächelnd machte ich mich auf den Weg in sein Wohnzimmer.

Mein Blick fiel auf ein Foto, welches an einer der Wände hing.
Es zeigte Tommy, Pia, mich und unsere Schätze im Garten des Buckingham Palace.

„Da waren sie noch so winzig!", entfuhr es mir als ich das Bild nun betrachtete.

„Kaum zu glauben, dass selbst Jamie mittlerweile 4 Jahre alt ist!".

Mit einem zustimmenden nickte leitete Tommy mich in die Küche. Schweigend folgte ich ihm.

„Willst du auch was trinken?", erkundigte mein Bruder sich nun.
Kopfschüttelnd lehnte ich sein Angebot ab, beobachtete wie er sich etwas Saft in ein Glas füllte.

„Also, was ist diese Neuigkeit, von der Phil gesprochen hat! Du hast mich neugierig gemacht!".

Mein Bruder blickte mir eindringlich ins Gesicht.
„Was ich dir jetzt erzählen werde, dass hast du nicht von mir!".

Sofort nickte ich. Meine Neugier stieg von Sekunde zu Sekunde.

„Dad wird abdanken. Er ist schwer krank...".

„Er...Was hat er?", hauchte ich. Die Neugier war dem Schock gewichen.

„Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Offiziell weiß ich davon ja auch noch gar nichts", entgegnete mein Bruder ruhig.

„Und wieso weiß Philipp schon von Dad's Plänen?".

Doch als ich den Blick meines Gegenübers bemerkte, kannte ich die Antwort mit einem Mal.

„Weil unser Bruder dadurch zum König wird!", antwortete ich mir selbst. Thomas nickte nur.

Noch immer schockiert und irgendwie auch erschöpft, setzte ich mich einfach auf den Fliesenboden der Küche.

„Daddy wird wieder gesund, oder?".

Ich klang wie meine fünf Jahre alte Tochter, als ich diese Frage stellte.

Erneut nickte mein Bruder, versuchte die Unsicherheit in seinem Blick und seiner Stimme zu unterdrücken.

„Ja, Charlie. Es wird ihm wieder besser gehen...".

Little RainbowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt