Chapter 19 - Hopeless Thoughts

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              P.o.V König Arthur

„Bist du sicher, dass du ausgerechnet jetzt...“, begann Phillip.

Ich ließ ihn nicht aussprechen, schließlich kannte er meine Ansichten.

„Ich bin mir mehr als sicher, mein Sohn. Charlene würde es auch so wollen und außerdem bist du bereit für diese Aufgabe!“.

Mit einem wütenden Funkeln in den Augen starrte er mich an.
Seit meine überalles geliebte Tochter ihren Unfall hatte und im Koma lag, war offenbar alles was ich tat falsch.

Zumindest aus Sicht meines ältesten Sohnes. „Was ist los, Phillip?“.

Der Kronprinz erhob sich von seinem Stuhl und stützte sich auf meinem Schreibtisch ab.

„Du sprichst von ihr, als wäre sie bereits tot! Aber das ist sie nicht! Charlene lebt, auch wenn du das anscheinend nicht siehst! Aber sie lebt!“, schrie er mich an.

Auch wenn ich gerne anders reagiert hätte, wich ich in diesem Moment einfach ein Stück auf meinem Stuhl zurück, atmete tief durch.

„Meine Schwester lebt! Und weder George noch ich werden zulassen, dass sich das ändert!“.

Plötzlich stand da Verzweiflung in seinen Augen, jedoch so gut versteckt, dass ich sie nicht erkannt hätte, wäre er nicht mein Sohn.

„Philipp, bitte setz' dich wieder!“.

Und schon schluchzte er lauthals drauf los.

„Sie ist doch meine kleine Schwester! Deine Tochter! Mom und du...ihr könnt nicht...Charlene soll leben!“.

Langsam stand ich auf und ging auf Philipp zu, welcher sich in meine Arme ziehen ließ.

Unter anderen Umständen wären seine Mutter und ich jetzt sentimental geworden, hätten gemeinsam an früher gedacht.
Als unsere Kinder noch kleiner waren als wir und ihr größtes Problem ein verschwundenes Spielzeug war.

So schnell wie er zu weinen begonnen hatte, beruhigte Phil sich auch wieder und ließ mich los.
In diesem Moment klopfte es an der Tür.

„Herein?“.

Der Pressesprecher trat ein und sobald wir einander begrüßt hatten, gab ich ich schon den Grund bekannt, weshalb er hier war.

Mittlerweile saßen er und ich am Schreibtisch, Phillip stand hinter mir und hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt.

„Bitte geben Sie bekannt, dass ich...“.

Ein letztes Mal holte ich Luft, schloss kurz die Augen und sammelte meine ganze Energie.

„Bitte geben Sie bekannt, dass ich abdanken werde!“.

Mein Sohn krallte seine Finger in meine Schulter, die Augen des Pressesprechers weiteten sich vor Erstaunen.

„Das war alles. Sie können gehen“.
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                      P.o.V. Claire

„Annie, jetzt steh' doch bitte auf!“, flehte ich meine Schwester an.
Obwohl es bereits Nachmittag war, lag sie noch immer in ihrem Bett.

Seit wir von Charlie's Unfall gehört hatten, war Anne nur noch ein Schatten ihrer selbst.

„Man, Claire! Lass' mich doch einfach in Ruhe!“, motzte meine Schwester in ihr Kissen, drehte mir den Rücken zu.

Langsam aber sicher ging sie mir damit auf die Nerven. Jeden Morgen das Gleiche!

Traurig erhob ich mich vom Rand ihrer Matratze und sah von oben auf meine Schwester hinab, wie sie mich einfach ignorierte.

Dachte sie etwa, dass diese ganze Sache mich nicht berührte?
Dass es mir egal war, was mit meiner Familie geschah?

Auch mir war Charlene wichtig, selbst wenn wir ab und an ein paar kleine Schwierigkeiten miteinander hatten, besonders wenn es um die Erziehung ihrer Kinder ging.

Aber hey, ich war nun mal die coole Tante, die alles durchgehen ließ.
Und damit würde ich so schnell auch nicht aufhören.

„Anne...“.

Zur Antwort schmiss sie mir einfach ihr Kissen ins Gesicht, welches mich nur um Millimeter verfehlte.

„Du solltest froh sein, dass du aufstehen und den Tag nutzen kannst. Andere würden sich freuen, wenn sie das könnten...“, meinte ich leise.

Dann verließ ich ihr Apartment und machte mich auf den Weg zu meinem heutigen Termin.

Doch meine Gedanken schwebten nur bei Charlene und Annie.

Little RainbowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt