Chapter 1 - Memories

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***6 Monate zuvor***

Lachend rannte ich hinter meiner Tochter durch den Garten des Buckingham Palace, was diese zufrieden glucksen ließ. Ihr kleiner Bruder tapste ein paar Meter entfernt an der Hand von Tommy.

„Hab' ich dich endlich, du kleiner Scherzkeks!", rief ich und schnappte mir meine Tochter Amelie Josephine Victoria. Schon wirbelte ich sie durch die warme Sommerluft.

Plötzlich legte sich eine kühle Hand auf meine Schulter, weshalb ich mich umdrehte. Prompt blickte ich in das Gesicht meines Vaters.

Im Augenwinkel sah ich, wie sich meiner Mutter zu meiner Frau an den Tisch auf der Terrasse setzte.

„Hey, Daddy! Schön, dass wir uns endlich mal wiedersehen!", begrüßte ich ihn, schon folgte eine lange Umarmung.

Amelie hatte sich zu ihrem Onkel verabschiedet, um nun mit diesem sowie ihrem kleinen Bruder weiterzuspielen.

„Wie schnell die Zeit doch vergangen ist...Kaum zu glauben, dass meine Enkelin in ein paar Monaten ihren sechsten Geburtstag feiert...", staunte er.

Mit einem bedächtigem Nicken stimmte ich meinem Vater zu. Er hatte absolut recht, denn wenn ich so darüber nachdachte, dann konnte ich es selbst nicht fassen.

Mein Bruder George William Thomas war mittlerweile 30. Er hatte die letzten Jahre immer wieder im Krieg verbracht, doch als ich ihm erzählt hatte, dass Philippa und ich ein weiteres Kind erwarteten, hatte er versprochen seine Aktivitäten beim Militär zu reduzieren.

Phillip Arthur Louis, mein ältester Bruder und Kronprinz von England, war mittlerweile 33. Er lebte mittlerweile mit seiner Frau Anette und seinen beiden Töchtern -Mary Elisabeth Charlene und Theresa Catherine Sophia- in der Nähe von dem kleinen Städtchen Windsor.

Meine Nichten Elli und Tessa waren bereits 7 und 5 Jahre alt. Und obwohl schon soviel Zeit seit der Geburt meiner ersten Nichte vergangen war, stritten Tommy und ich noch immer im Spaß über ihren Spitznamen.

Philippa und ich waren nun seit 7 ein-halb Jahren verheiratet und langsam aber sicher ging es auch bei uns auf die 30 zu, worunter meine wundervolle Frau insgeheim litt, denn meine Mutter hatte ihr irgendwann mal erzählt, dass 30 das Alter der Falten wäre. Und Pia war jetzt 29, ich selbst war 28.

Nunja, wir alle haben so unsere kleinen Probleme.

Nach einer weiteren Umarmung folgte ich meinem Vater zu meiner Frau, die noch immer mit Mom quatschte.

Auch Tommy gesellte sich zu uns. Irgendwie schaffte er es meinen Sohn und meine Tochter gleichzeitig zum Tisch zu tragen.

„Amelie, dein Onkel ist kein Klettergerüst! Du kannst auch alleine gehen, mein Schatz!", rügte ich sie liebevoll, doch mein Bruder lachte nur.

„Lass sie doch, Charlie! Man ist schließlich nur einmal 5!". 

Manchmal hatte ich echt das Gefühl, dass mein kleiner-großer Bruder sowas wie Vatergefühle für meine Kinder entwickelt hatte und auch Pia hatte etwas ähnliches mal zu mir gesagt. 

Nicht, dass wir uns darüber beschweren würden! Das auf keinen Fall!

Es war nur so, dass er unsere Erziehungsmethoden häufig zu Grunde richtete, indem er Amelie und ihrem Bruder viel zu viel erlaubte. Und damit meine ich wirklich viiiiiel zu viel!

Streng blickte nun meine Mutter zu ihrem Sohn, was diesen dazu veranlagte meine Kinder auf dem Boden abzusetzen. Natürlich nicht ohne ein Augenrollen.    

Meckernd wandte sich James nun an Pia.

„Mummy?", fragte er mit weinerlicher Stimme. Dabei setzte er seinen besten Hundeblick auf.

„Ach, Jamie...Du kannst doch nachher wieder spielen gehen. Aber jetzt wollen wir doch erstmal Kuchen essen, oder nicht?".

Sofort hellte sich seine Mimik wieder auf und ehe wir es uns versahen, setzte er sich auch schon auf ihren Schoß.

Tja, vier Jahre alte Kinder können die fiesesten Erfinder und gleichzeitig auch die liebsten Kuschelmonster sein.

Nun nahmen auch wir anderen Platz.

Nacheinander blickte ich zu allen Anwesenden. 

Mein Bruder Tommy, meine Mutter Elisabeth, mein Vater Arthur, meine Frau Philippa, meine Tochter Amelie und mein Sohn James Thomas William.

Ich weiß nicht genau, wie ich meine Gefühle in diesem Moment beschreiben soll, aber vielleicht trifft es 'überglücklich' ja ganz gut. 

Solche Nachmittag wie heute waren selten, weshalb ich sie schon immer so sehr genossen hatte. Ich liebte diese Tage einfach. 

Denn dann hatte ich jedes Mal das Gefühl, wir wären eine ganz normale Familie. 

Little RainbowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt