Chapter 18 - Confessions

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               P.o.V Jack Roberts:
Schockiert ließ ich die Zeitung sinken, in welcher ich eben gelesen hatte.
Das konnte doch nicht wahr sein!

Charlene im Koma? Meine taffe, kleine Charlie?

Zur Sicherheit überflog ich den Artikel noch ein zweites, drittes, viertes Mal.

Prinzessin Charlene - Schwerer Autounfall!
Wie der Buckingham Palace nun bestätigte, liegt die Prinzessin seit 2 Tagen im Royal Hospital.
Die 28-jährige soll nach einem Autounfall eingeliefert worden seien.
Trotz aller Bemühungen der Ärzte, soll Charlene im Koma liegen. - Ihre Zukunft ist noch ungewiss.
Ein schwerer Schlag für England und für die Royalfamily.
Insbesondere Charlenes Frau Philippa und die gemeinsamen Kinder Prinzessin Amelie und Prinz James sollen unter dem tragischen Unfall leiden.
Die Prinzessinnen Amelie, Mary und Theresa (6, 8 und 6) werden trotz dieses Schicksalsschlages aber am kommenden Montag wieder zur Schule gehen. Dann enden ihre Ferien.
Die Kinder von Charlene und Philippa, aber auch von Kronprinz Philipp und Duchess Annette sollen möglichst in ihren gewohnten Alltag zurückkehren, so der Palast.
Insidern zufolge, befindet sich Prinz George bei seiner Schwester. Erinnert stark an seinen eigenen Unfall vor 8 Jahren, was?

Meine beste Freundin lag im Koma und ich wusste davon nichts?!

Sofort sprang ich von meinem Schreibtischstuhl auf, bat meine Assistentin ein paar meiner Termine zu verschieben.

„Sagen Sie bitte einfach, dass es...ähm, persönliche Gründe hat!“, meinte ich nur und schon eilte ich davon.

Prinzessin Charlene, Charlie. Meine beste Freundin.
Und ich hatte nichts davon gewusst.
Nichts. Nada. Niente. Nothing.

Die eigentlich kurze Fahrt bis zum Krankenhaus zog sich an diesem Tag hin wie ein zähes Kaugummi.

Ich musste an jeder Ampel halten, kam fast nur im Schritttempo voran und suchte dann noch eine halbe Ewigkeit nach einem Parkplatz.

Als ich nach gut einer Stunde endlich mein Ziel erreicht hatte, erkundigte ich mich am Empfang nach Charlene.
Prompt geriet ich in eine nervenaufreibende Diskussion.

„Es tut mir wirklich leid, aber ich darf Ihnen keine Auskunft geben, solange Sie nicht vorweisen können, dass Sie Verwandtschaft sind!“, verkündete die Schwester am Tresen.

Wollte die mich eigentlich verarschen?!
Ganz Großbritannien kennt mich und verfolgt mich auf Schritt und Tritt, aber wenn es drauf ankommt, hat niemand eine Ahnung, dass ich der Premierminister bin?!

„Aber...“, versuchte ich es erneut.
Zu meinem Bedauern blieb sie stur.

„Bitte gehen Sie jetzt. Ansonsten bin ich gezwungen den Sicherheitsdienst zu rufen!“.

Geknickt drehte ich mich um und wollte gehen, als mir plötzlich ein nur allzu bekanntes Gesicht zwischen den ganzen Leuten auffiel.

„George!“, rief ich durch die Menge.
Als er nicht reagierte, startete ich einen erneuten Versuch.

„George! Hier drüben!“.

Endlich wurde er aufmerksam, sah sich in der Eingangshalle um.
Dabei fuchtelte ich wie bekloppt mit meinen Armen, damit mich auch ja nicht übersah.

Und nur Sekunden später, zog er mich auch schon zur richtigen Station.
Der Station, auf welcher Charlie lag.
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         P.o.V Königin Elisabeth

Momentan konnte es gar nicht mehr schlimmer kommen:
Mein Mann war schwerkrank, meine Tochter lag im Koma.
Mein ältester Sohn sollte in nicht ganz 3 Monaten König werden und zwei meiner Enkel würden vielleicht eine ihrer Mütter verlieren.

Meine Tochter Charlene könnte sterben. Oder aufwachen und nie wieder sie selbst sein, weil sie Schäden davon tragen würde.

Ich war nie ein gläubiger Mensch gewesen, aber in diesen Wochen fing ich an zu beten.

Auch wenn Arthur und ich es nie gesagt hatten, aber Charlie war unser kleiner Sonnenschein.
Unsere einzige Tochter und das Baby der Familie.

Mit verschränkt Armen stand ich vor dem Fenster unseres Schlafzimmers und unterdrückte mal wieder mühsam die Tränen.
Welcher Mutter würde es in einer solchen Situation anders gehen?!

Plötzlich öffnete sich die Tür und mein Mann betrat den Raum.
Er legte meine einen Arm um die Hüfte, sah mit mir gemeinsam nach draußen in den Garten.

Schweigend standen wir da, versuchten uns gegenseitig zu halten und einander Kraft zu spenden.

Zwar versuchte ich stark zu bleiben, doch irgendwann brach der Damm, den ich in meinem Inneren gebaut hatte. Irgendwann vergeht alles.

„Sie ist doch mein kleines Baby!", hörte ich mich weinen.
Beruhigend strich Arthur über meinen Rücken. Zog mich so dicht es ging an sich.

„Ich weiß...Es wird alles gut...“, flüsterte er. Wenig überzeugt nickte ich.

In diesem Moment klopfte es und ehe ich es mich Versehen hatte, blickte eine der Angestellten durch einen Spalt in das Zimmer.

„Journalist Bennett ist da. Er wartet zusammen mit dem Pressesprecher im kleinen Salon“.

Schnell wischte ich mir die Tränen weg und nickte.

„Ich werde sofort zu ihnen stoßen. Danke!“.

Mein Mann haucht mir einen Kuss auf die Wange und schon Schritt ich Richtung Tür.

Nur keine Schwäche zeigen...

Little RainbowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt