𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁 𝓏𝓌𝑜𝑒𝓁𝒻

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Noch immer etwa geschockt vom unerwarteten Ereignis wollte ich nicht alleine zuhause sein, denn Jimin hatte noch vor mit Jisung ein bisschen abzuhängen und Yoongi wollte noch in die Bibliothek nach der Schule gehen.

„Würdest du bitte mit rein kommen? Ich möchte einfach nicht alleine sein", fragte ich den Fahrer unsicher. Er nickte, öffnete auch schon seine Tür, was ich nach machte und zusammen gingen wir ins Haus.

„Irgendwie habe ich es mir anders vorgestellt", äußerte Wooyoung seinen Gedanken als wir im Flur standen und dabei waren unsere Jacken und Schuhe auszuziehen.

„Was meinst du?", fragte ich ihn lachend aber auch neugierig. „Mhm, irgendwie unordentlicher, ich meine ihr seid doch zwei Teenager."

„So, so, du denkst wie seien unordentlich", neckte ich ihn: „Aber du hast nicht ganz Unrecht, mein Zimmer ist ein einziges Chaos zumindest was die Klamotten angeht. Allerdings ist Yoongi ein total Ordnungsfreak und, da er hier so gut wie jeden Tag, räumt er halt mal auf."

Es stimmte Yoongi war ein paar Monate älter als ich, weshalb er sich für uns verantwortlich fühlt, vor allem für Jimin. Unsere Eltern haben uns nur deshalb zusammen nach Seoul gehen lassen mit der Bedingung aufeinander aufzupassen, was Yoongi ab und zu ein bisschen zu ernst nimmt.

Plötzlich herrschte eine komische Stille, die, durch die Tatsache, dass wir noch im Flur standen, nicht besser wurde.

„Vermisst du nicht mal eure Eltern?", und damit traf er genau meinen Punkt.

„Ich vermisse sie total. Weißt du, mit Jimin als ein Junge, der noch mitten in der Pubertät steckt und somit mit einigem zu kämpfen hat, habe ich schon eine ziemlich große Sorge und da habe ich nicht viel Platz für meine eigenen Probleme. An solchen Tagen vermisse ich sie besonders, weshalb ich sie oft dann auch nach der Schule anrufe", erklärte ich ihm mein Besorgnis und es tat unglaublich gut mit jemanden darüber zu reden, denn oft hielt ich es lieber geheim.

Jetzt kam mein Freund auf mich zu und nahm mich fest in seine Arme und es fühlte sich wirklich an als sei Wooyoung mein Anker an dem ich mich nach einem heftigen Sturm endlich retten konnte.

„Egal was dich belastet, auch, wenn es nur ein Haar in deiner Suppe ist, sag mir Bescheid und ich werde dir zuhören und helfen", als Dank gab ich ihm ein Kuss auf die Wange.

„Danke, aber lass uns jetzt wieder Spaß haben, ich habe im Wohnzimmer X-Box Spiele, die auf uns warten", ich grinste ihn, was er erwiderte.

Nach einer unendlichen langen Diskussion ob wir als erstes Farcry 4 oder GTA 5 spielen sollten, einigten wir uns später erst mal irgendein Rennspiel gegen einander zu spielen um uns die Entscheidung einfacher zu machen. Am Ende gewann Wooyoung ganz knapp, weshalb wir jetzt Farcry 4 spielen würden, allerdings startete er GTA und nicht Farcry.

Irritiert sah ich ihn an, was er mit einem einfachen „Du bist doch meine Prinzessin" betitelte.

Nachdem wir einige Zeit lauthals uns bekriegt oder andere Spieler zusammen abgeknallt hatten, schalteten wir die X-Box aus, denn wir hatten keine Energie mehr nach diesem Stress.

Wir saßen auf der Couch und Wooyoung spielte mit meiner Hand rum, als er plötzlich die Narbe entdeckte, die ich bekam, als die beiden Rowdys mich das letzte Mal auf den Boden geschubst hatten.

„Wer war das?", fragte er ernst. „Ähm, niemand, bin nur ausgerutscht und falsch auf gekommen", log ich ihn an, weshalb ich mich unglaublich schlecht fühlte. Aber er merkte, dass das wohl nicht ganz die Wahrheit war: „Olivia, sag mir bitte die Wahrheit. Wer war das?"

Ich atmete all die Luft aus, die ich angehalten hatte und suchte mir die richtigen Worte zurecht: „Also, weißt du, als ich war knapp zwei Wochen auf Yoongi nach der Schule gewartet habe, kamen nochmal diese Typen vor denen du mich bei unserem ersten Treffen beschützt hast", ich ratterte es einfach schnell runter und sah ihn dabei nicht an, denn ich wusste, dass er sauer werden würde.

Er schnaubte auf: „Warum hast du mir verdammt nochmal nichts gesagt, huh? Haben sie dir noch mehr weh getan? Ich werde die so kalt machen!", er ballte seine Hände zu Fäusten.

„Wooyoung bitte nicht", ich sah ihm nun in die Augen: „Es geht mir gut, Yoongi hat mir damals geholfen und seitdem haben sie auch nichts mehr gemacht." Mein Freund beruhigte sich ein bisschen: „Aber warum hast du mir denn nichts gesagt?", er klang verletzt.

„Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen um mich mach-„ „Verdammt, Olivia, ich mache mir immer Sorgen um dich. Stell dir vor sie hätten dir ernsthaft weh getan oder Yoongi wäre nicht gekommen. Ich hätte mir so viele Vorwürfe gemacht, weil ich nicht da war, nein, ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht da war", er schrie mich schon fast an, aber ich wusste, dass er es nicht so meinte.

„Es tut mir leid, Wooyoung."

„Entschuldige dich doch nicht, du hast nichts falsch gemacht, ich hätt-", jetzt war ich es, die ihn unterbrach: „Es ist nicht deine Schuld, hör auf Dir Vorwürfe zu machen!"

Meine Worte beruhigten ihn ein bisschen und so war es, dass wir einfach nichtssagenden auf dem Sofa saßen und die Zeit miteinander genossen.

„OLIVIA! Es schneit draußen wieder", kam Jimin hopsend wie ein kleines Kind ins Wohnzimmer: „Oh Wooyoung, hey." Sie lächelte sich an und begrüßten sich mit einem Handschlag.

„Kommt ihr mit raus?", fragte Jimin mit glitzernden Augen. Wooyoung nickte sofort eifrig. Und das zweite Kind in Körpers eines jungen Erwachsenen wurde enttarnt.

„Schneeballschlacht?", fragte ich die Jungs. Sie antworteten gleichzeitig: „SCHNEEBALLSCHLACHT!" und schon stürmten wir zur Garderobe um uns warm anzuziehen und liefen dann auch schon sofort in den Schnee.

Kaum war ich draußen, schon bekam ich eine Kugel ab, die von Jimin kam, der früher als ich draußen war und nun einen Siegestanz vorführte, worauf er von Wooyoung angetroffen wurde.

Lachend gab ich Wooyoung einen Highfive. „Ich hab schon verstanden, das Pärchen gegen den Single. Herausforderung angenommen!", brüllte Jimin uns herausfordernd entgegen.

Wir waren alle schon voller Schnee, aber wir dachten noch lange nicht ans Kapitulieren gegenüber des Gegners. Wir bekämpfen uns auf den bitteren Tod beziehungsweise bis wir keine Lust mehr hatten.

Jimin hatte sich hinter einem Busch in unserem Vorgarten verbarrikadiert und einen ganzen Haufen voller Schneebälle um uns abzuwerfen.

Er zielte gerade auf Wooyoung, was dieser aber nicht mitbekam, sodass ich kurzer Hand beschloss einen auf heldenhaften Prinzen, der seine holde Maid vorm Schuss retten und sich selber opfert.

Leider war ich kein heldenhafter Prinz und anstatt Wooyoung ehrenhaft zu retten, stolperte ich sodass wir beide nun im Schnee lagen, er direkt und ich auf ihm.

„Sorry, eigentlich wollte dein Prinz dich retten, aber naja, ich bin wohl ein bisschen tollpatschig", ich kicherte und wollte dann von ihm runter gehen, was aber von ihm verhindert wurde, indem er mich zurück zog.

Und schon lagen seine Lippen endlich auf meinen.

Im Hintergrund hörte ich Jimin grölen, was ich aber gekonnt ignorierte und mich nur dem Kuss zwischen Wooyoung und mir hingab.

Christmas FightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt