𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁 𝓈𝒾𝑒𝒷𝓏𝑒𝒽𝓃

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Yoongi

Nachdem Olivia und ihr Freund aus ihrem Zimmer wieder zu uns kamen, waren wir alle bis auf Sehun, der wie vom Erdboden verschluckt war, am Esstisch versammelt und aßen Kuchen.

„Jimin, was ist los? Warum isst du nicht? Das ist doch dein Lieblings Kuchen", fragte Frau Park ihren in sich gekehrten Sohn. „Es tut mir leid. Ich habe mich auf dem Weihnachtsmarkt überfressen. Ich bekomme heute keinen bissen mehr herunter."

Lügner!

Er legte seine Kuchengabel neben seinen Teller: „Ich gehe kurz aufs Klo", benommen und in Gedanken stand er auf, ging aber in die falsche Richtung.

„Schatz, die Toilette ist in der anderen Richtung", machte seine Mutter ihn mit einem besorgten Blick auf seinen Fehler aufmerksam. Er nickte kurz und ging dann weiterhin mit gesenktem Kopf in die andere Richtung. „Ist wirklich alles gut?", fragte nun auch Olivia, doch Jimin winkte nur mit einem „Jaja" ab.

Nachdem er den Raum verlassen hatte, richteten alle ihren Blick auf mich: „Was ist?", fragte ich, mit noch gefülltem Mund.

„Yoongi weißt du warum er sich so merkwürdig verhält?", fragte mich Olivia als erste.

Natürlich wusste ich warum er so in Gedanken war, aber als ob ich denen das Erzähle? Ich schieße bekanntlich keine Eigentore... Naja außer, wenn es um Jimin geht, da schieße ich nur falsch.

„Schau doch bitte mal nach ihm", forderte mich seine Mutter auf. „Ich glaube das ist keine gute Idee. Er braucht jemanden in seinem Alter. Jungkook sollte gehen."

Ich bin die letzte Person, die ihm jetzt helfen könnte.

„Also weißt du doch worum es geht", ertappte mich Junkook mehr oder weniger. Beleidigt schob ich mir das nächste Stück Kuchen in den Mund: „Geh jetzt einfach", brummte ich genervt.

Busan bringt mir echt nur Unglück!

*Rückblick*

Wie fast jeden Tag während der Pausen war Yoongi auf dem Weg zur Raucherecke an der schon seine „Freunde" warteten. Eigentlich war er noch zu jung, aber durch sein unauffälliges Verhalten ist er noch nicht ein einziges mal aufgeflogen. Die Lehrer, die ihn dort sehen gehen davon aus, dass er rauen darf, da er für sein Alter schon sehr erwachsen wirkt, sogar älter als seine volljährigen „Freunde".

Doch heute war etwas anders, denn ein kleiner zierlicher Junge, der mit seiner farbenfrohen Kleidung der Villa Kunterbunt Konkurrenz machte, stand an der Mauer, der Raucherecke und schien etwas an der Wand fest zu kleben.

Misstrauisch ging Yoongi auf ihn zu: „Hey!", der Fremde zuckte stark zusammen und drehte sich eingeschüchtert zu ihm um, „Was machst du da?"

„I-ich hänge Plakate fü-für unsere Kunstausstellung aus. I-ich habe auch ein paar Bilder gemalt. Wenn du willst k-kannst du ja mal vorbei kommen", stotterte der Zwerg und spielte mit den Blättern in seiner Hand. Genervt seufzte Yoongi auf: „Habe ich dich nach all diesen Infos gefragt?", fragte er rhetorisch und der Fremde schüttelte seinen Kopf.

Mit einem einfachen „Zisch ab!" verscheuchte der Ältere den Jüngeren.

*

„Yoongi, bitte!", flehte seine beste Freundin Olivia ihn an. „Warum sollte ich auf so eine blöde Ausstellung gehen?", zischte er genervt. Schmollend schob Olivia ihre Unterlippe hervor: „Biiiiitteeee! Mein kleiner Bruder stellt auch etwas aus! Und du bist mir noch was schuldig!", argumentierte Olivia und konnte mit dem Letzten überzeugen. Erst Gestern war sie so nett gewesen und hatte die vergessenen Hausaufgaben von Yoongi für ihn abgeschrieben, damit dieser keinen Ärger bekommt.

Christmas FightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt