𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁 𝓏𝓌𝑒𝒾𝓊𝓃𝒹𝓏𝓌𝒶𝓃𝓏𝒾𝑔

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„Via?", leicht klopfte Jimin an meiner Tür, „Ich muss mit dir reden." Ich hatte mich einigermaßen beruhigt, nachdem ich nun einige Zeit über Wooyoung aufgeregt und die ganze Situation nochmal Revue geschehen lassen habe.

Jimin klopfte noch ein Mal, woraufhin ich dann auch die Tür öffnete, ihn reinbat und wir nun zusammen auf meinem Bett saßen. „Worüber möchtest du denn so dringend reden? Hat dir etwas jemanden weh getan? Wann? Bist du verletzt?", aber er zügelte sofort meine Besorgnis: „Olivia, jetzt komm mal runter, es geht mir gut. Ich möchte dir etwas erzählen und ich bitte dich, hör mir zu und unterbrich mich bitte nicht." Ich nickte daraufhin.

„Es stimmt Wooyoung ist damals nicht mit mir zur Polizei gegangen, aber er ist überhaupt der Grund weshalb die Jungs damals von mir abgelassen hatten. Er hatte sie verscheucht. Weißt du, Wooyoung ist total beliebt bei uns auf der Schule, viele Mädchen finden ihn ganz toll und auch die Jungs haben einen unheimlichen Respekt vor ihm, allerdings interessiert er sich nicht sehr für andere, um genau zu sein, gar nicht. Er hält sich immer so gut es geht von allen fern, weshalb er eher aus der Ferne angehimmelt wird und eigentlich niemand weiß wie Wooyoung wirklich ist. Sie sehen nur sein Bild als ein draufgängerischen Schläger, der sehr aggressiv, aber auch sehr attraktiv ist", ich war verwundert, da mir nicht wirklich bewusst war, dass Wooyoung so in seiner Schule gesehen wurde und, dass er wirklich gar nichts mit seinen Mitschülern zu tun hatte.

„An diesem Tag hatte Wooyoung mir geholfen ohne irgendwas dafür haben zu wollen, obwohl er sonst nie Interesse an jemanden gezeigt hat. Nachdem er mir geholfen hat, haben mich die beiden Jungs in Ruhe gelassen. Außerdem war Wooyoung, die Person, die mit mir zum Tätowierer gegangen ist, damit ich die Wunde beziehungsweise die Narbe nicht immer genau vor Augen haben muss. Durch ihn wurde ich selbstbewusster, ich weiß nicht genau warum, aber ich war ihm sehr dankbar. Damals wusste ich nicht wirklich was ich von Wooyoung halten sollte, aber ich wusste, dass er der Grund war weshalb das Mobbing aufhörte und ich ganz normal Anschluss in der Schule finden konnte. Und ich wusste, dass er doch ein bisschen was für andere Menschen übrig hatte, denn ich hatte immer das Gefühl er würde mich aus der Ferne aus beschützen und auf mich aufpassen."

Nachdem er mir die Situation aus der Vergangenheit erklärt hatte, erzählte er mir was wirklich mit dem Schal passiert war, weshalb ich einen unheimlichen Hass auf Mi-Cha verspürte, allerdings war ich auch sprachlos, denn für mich waren es einfach zu viele neue Informationen auf einmal. Wooyoung, der Junge, der ich dachte, dass er mich verarschen würde, hatte meinen kleinen beschützt ohne, dass er ihn kannte. Er hatte sich mir geöffnet und hatte mich an sich rangelassen, obwohl er sonst eigentlich Menschen mied. Und ich hatte ihn weggestoßen, weil ich dachte er hätte mich verarschen wollen. Ich dachte, er wolle mich verletzen. Ich bin ja so dumm.

Jimin unterbrach meinen Gedankengang: „Schwesterherz, Wooyoung liebt dich. Und so wie ich dich kenne, liebst du ihn auch, mehr als alles andere", mein kleiner Bruder lächelte mich nun breit an.

„Danke Jimin, ich hab dich lieb, du bist echt ein guter junger Erwachsener geworden. Ich bin stolz auf dich", ich nahm ihn in den Arm, „aber bitte versprich mir, dass du nun endlich was im Thema Yoongi machst, verstanden? Ich merke doch wie du ihn ansiehst, also gib dir einen Ruck!"

*

Ich stand nun vor dem Haus in dem sich seine Wohnung befand und war unheimlich nervös, weil ich ihn zu Unrecht zu etwas beschuldigt habe und ihm nicht vertraut hatte.

Er öffnete die Tür und schnellen Schrittes lief ich hoch um nun genau vor ihm zu stehen, woraufhin er auch sofort anfing zu reden: „Via, das ist alles ein großes Missverständnis. Ich habe deinen Schal niemals verschenkt und würde es auch nie tun, das war alles geplant um uns auseinander zu bringen. Es tut mir so leid, Via. Ich brauche dich doch bei mir!", ich stellte mich nun auf Zehenspitzen und drückte meine Lippen auf seine.

Erst war Wooyoung überrascht, weshalb er den Kuss nicht erwiderte, aber dies hielt nicht lange, denn wenig später spürte ich den Gegendruck seiner Lippen und merkte wie ein Glücksgefühl meinen Körper einnahm.

„Es tut mir so unglaublich leid, dass ich dir nicht zugehört habe. Ich hätte dir vertrauen sollen, ich war nur so gekränkt den Schal an jemand anderen zu sehen, dass ich einfach nicht nachgedacht habe", ich drückte mich fest an ihn nachdem wir uns aus dem Kuss gelöst hatten und fing einfach an zu weinen.

„Bömmelchen, es ist jetzt alles gut, wir haben uns wieder und uns wird nichts und niemand mehr trennen. Ich liebe dich, Via", er sah mir tief in die Augen, was mir verdeutlichte wie ernst er es meinte.

„Ich liebe dich auch Wooyoung."

*

Der nächste Tag stand vor der Tür und es zwar wieder Zeit in die Schule zu gehen, denn es würde der letzte in diesem Jahr sein. Mein Gefühl sagte mir, dass heute ein guter Tag werden würde.

Ich hatte bei Wooyoung geschlafen, weshalb ich nicht so im Druck war, sondern in Ruhe frühstücken konnte um dann zusammen mit meinem Freund zur Schule zu fahren.

Als wir gerade aus dem Auto ausstiegen, da wir an der Schule angekommen waren, kamen plötzlich eine Gruppe aus Jungs und Mädchen auf uns zu, beziehungsweise eher auf Wooyoung.

„Wooyoung, du darfst unsere Schule nicht verlassen, vor allem nicht wegen ihr da", das Mädchen zeigte mit einem angewiderten Blick auf mich. Ich ignorierte dies eher, sonder konzentrierte mich auf Ihre Worte. Warum sagt sie Wooyoung würde die Schule wechseln wollen? Anscheinend hörte Wooyoung auch zum ersten Mal davon, da er seine Augenbrauen verwirrt zusammenzog.

„Wir brauchen dich doch hier Kumpel!", sagte nun ein anderer Junge, der seine Hand auf Wooyoungs Schulter legte. Nun schaltete ich mich ein, ging auf die Gruppe zu und stellte mich neben Wooyoung: „Worüber redet ihr?"

„Misch dich nicht ein, du bist doch sowieso an allem Schuld, deinetwegen wechselt Wooyoung doch überhaupt erst die Schule!", das Mädchen spuckte mir schon regelrecht die Worte ins Gesicht. Plötzlich kamen Schüler von meiner Schule um mich anscheinend in Schutz zu nehmen: „Olivia hat nichts damit zu tun, anscheinend hat euer Wooyoung wohl einfach keinen Bock mehr eure eingebildeten Gesichter jeden Tag sehen zu müssen."

„Das glaubst du doch selber nicht. Sie hat sogar geplant, dass ihr Bruder Jimin sich erst bei uns einschleust damit es einfacher ist an Wooyoung ran zu kommen", sagte nun ein anderer Junge der Privatschule. Es war einfach nur lächerlich, was sie sich zusammen reimten, aber ich war geschockt, denn ich wusste nicht woher sie wussten, dass Jimin mein Bruder war.

„Jimin ist der einzige gute Mensch auf eurer Schule. Der Rest von euch ist einfach nur ein oberflächlicher Haufen der mit Geld um sich schmeißt und denkt er sei etwas besseres!", der Junge aus meiner Parallelklasse schrei den Mitschülern von Jimin förmlich seine Worte ins Gesicht.

„Wir lassen uns nicht so beschimpfen, vor allem nicht von armen, eifersüchtigen Abschaum, der mal lernen sollte ein bisschen Respekt zu zeigen. Wooyoung ist unser Prinz und wir lassen es nicht zu, dass er geht oder irgendwie beschimpft wird."

Die Situation geriet total aus der Bahn und ich sah sie Wooyoung immer wieder versuchte dazwischen zu reden und das Wortgefecht zu vermindern, aber er wurde immer und immer wieder unterbrochen. Plötzlich merkte ich nur noch wie die Schüler aus meiner Schule mich an der Hand nahmen und in unser Schulgebäude zogen, die Schüler der Privatschule taten das gleiche mit meinem Freund. Wir hingehen sahen uns nur verzweifelt an.

So viel zu, das wird ein guter Tag.

Christmas FightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt