"Endlich." begrüßte mich Piper nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
Sie machte mir Platz und ich ging an ihr vorbei ins Haus. Es war riesig für ein Ferienhaus. Schon oft hatte Piper hier Partys geschmissen und sie waren jedes Mal genial gewesen.
Ein großer Raum erstreckte sich vor mir. Ein großes Sofa stand darin und der größte Fernseher den ich je gesehen hatte. Weiter hinten war ein Küchentresen und dahinter die große Küche. Der Boden war aus edlem Holz und an den Beigefarbenen Wänden waren riesige Fenster angebracht. Durch die orangenen Vorhänge davor wurde der Raum in ein gemütliches Licht getaucht.
Ich hörte Schritte und einige Augenblicke später kam Ian aus einem der angrenzenden Zimmer. Er sah mich an und hob kurz die Hand. Ich nickte ihm zu. er lief in die Küche und fing an die Bierflaschen die auf dem Tresen standen in den Kühlschrank zu räumen.
Piper kam auf mich zu mit einer lichterkette in der Hand an der viele bunte Glühbirnen hingen. "Hier. Hilf mir die draußen aufzuhängen." trug sie mir auf, drückte mir das Kneul in die Hand und deutete mir ihr zu folgen.
Wir verließen das Haus und traten auf die Terrasse. Sie war aus dunklem Holz und mit Glas überdacht. Drei kleine Treppenstufen führten von ihr in den Garten oder auf den kleinen steinigen Pfad der zu der Auffahrt führte. Der Garten war riesig. Eine große Weide stand mitten auf dem unnatürlich grünen Rasen. Sie war bereits mit einer unauffälligeren Lichterkette Geschmückt und eine Bank stand darunter. Wenn ich mir einen Ort aussuchen könnte, wo ich mein restliches Leben wohnen wollen würde, dann wäre es dieses Haus. _
Als ich meine Augen öffnete, blendete mich das helle Licht der Sonne die durch die Fenster schien. Es gab nichts schlimmeres als durch Licht geweckt zu werden. Meine Beine und mein Rücken taten unwahrscheinlich weh.
Ich setzte mich auf. Ich hatte die Nacht auf der Couch verbracht. Zwei weitere Partygäste die ich nur vom sehen aus der Schule kannte, hatten es sich neben mir bequem gemacht. Nun zuckte auch ein starker Schmerz durch meinen Kopf. Ich kletterte über die Lehne von der Couch und streckte mich erst mal. Meine Knochen knackten. Es tat gut und meine Rückenschmerzen beruhigten sich langsam wieder. Mein Hals war furchtbar trocken weshalb ich in die Küche schlich und einige Schlucke aus dem Wasserhahn trank.
Im ganzen Haus waren leere Becher und Alkoholflaschen verteilt. Schlafende Menschen konnte man überall entdecken. Ich fuhr mir durch die Haare und strich mir mein Shirt glatt. Ich hatte nur noch einen Schuh an aber ich hatte noch nicht die Energie mir darüber Gedanken zu machen wo der andere sein könnte.
Es war eine gute Party gewesen. Wahnsinnig viele Menschen waren da. Fast die ganze Schule. Ich hatte einige neue Leute kennengelernt die ziemlich cool zu sein schienen. Oder aber der Alkohol in ihrem Blut hatte sie cool gemacht. Piper hatte am meisten getrunken. Schließlich war es auch ihre Party. Ich erinnerte mich das sie auf dem Küchentresen getanzt hat und ihre Brüste zur Show gestellt hat. Und danach hat sie den ganzen Abend mit dem Typ aus ihrem Mathekurs rumgeknutscht den sie angeblich so abscheulich fand.
Ian kam in die Küche geschlendert. Wir sahen uns nur kurz an. Er hatte es mit einer der Cheerleaderinnen getrieben. Ich hatte gesehen wie die beiden in eines der Schlafzimmer verschwunden waren. Ian ließ sich auf den Sessel in der Ecke des Raumes fallen. Ein "Fuck." kam aus seinem Mund. Er fuhr sich über das Gesicht. Seine Haare die sonst immer perfekt zur Seite gekämmt waren lagen nun unordentlich auf seinem Kopf. Ich seufzte und sah mich nach meinem Schuh um doch ich konnte ihn nicht entdecken. Nicht einmal unter dem Sofa wie mein Handy das letzte Mal.
"Was suchst du?" fragte Ian aber es klang eher desinteressiert. Ich hatte ein Deja-vu. "Meinen zweiten Schuh." antwortete ich ihm nur und hob einige Couchkissen hoch doch vergeblich. "Hast du im Garten nach gesehen?" Ich schüttelte den Kopf und ließ meinen Blick noch ein letztes Mal durch den Raum schweifen ehe ich meine Jacke nahm die auf dem Boden lag und das Haus verließ.
Einige Partygäste lagen auf dem Rasen. Es sah aus als wären sie Opfer eines Anschlags gewesen. Ich schlängelte mich an den schlafenden Teenagern vorbei und fand tatsächlich meinen Schuh. Er lag in der Hand eines schnarchenden Jungen. Ich wollte ehrlich gesagt gar nicht wissen warum er sich dort befand und verließ schnurstracks das Grundstück.
Ich zog mir meinen Schuh und meine Jacke an und ging auf das Auto meines Dads zu. Mit den Autoschlüsseln in meiner Hosentasche schloss ich es auf und öffnete die Fahrertür. Dabei fiel mein Blick auf den Beifahrersitz auf dem Scherben lagen. Meine Augen wanderten weiter nach oben und erkannten das eingeschlagene Beifahrerfenster. "Fuck." stieß ich aus und lief um das Auto herum um mir den Schaden genauer anzusehen. Ein großes Loch, mitten im Glas. Mit der Faust schlug ich mir gegen meine Stirn. "Scheiß, Scheiße, Scheiße." Ich stöhnte frustriert auf und trat wütend gegen den Reifen des Autos. Dann lief ich wieder zurück zur Fahrerseite, stieg ein und startete den Motor. Vorsichtig fuhr ich aus der Einfahrt heraus auf die Straße.
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Just for a Moment || boyxboy
Teen Fiction"Wirst du mich auch allein lassen, Sky?" "Niemals, Brooklyn." Nach dem Suizidversuch seiner Mutter muss Brooklyn zusehen wie seine ganze Welt in sich zusammenbricht. Alles scheint ins nichts zu führen bis er Sky kennenlernt, wessen blaue Augen ihn a...