Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. Mir war schwindelig und ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren das es nicht sechs Uhr morgens war. Oder um zu merken das für dieses Klingeln nicht mein Wecker verantwortlich war.
Völlig neben der Spur griff ich nach meinem Handy, welches auf der Matratze neben mir lag und versuchte die unbekannte Nummer irgendjemanden zuzuordnen.
Mit einem Seufzen drückte ich auf den grünen Hörer und hielt mir das Telefon ans Ohr.
"Hallo?" kurz herrschte Stille bis ich eine leise Frauenstimme vernahm.
"Hallo. Spreche ich da mit Mr. McCorry?" Ich ächzte kurz und fuhr mir verschlafen durch die Haare. Wir hatten Dienstag morgen. 4 Uhr. Welcher Mensch wollte mir diesen Tag schon um diese Uhrzeit vermiesen ?
"Ja." brummte ich genervt. Es tut mir leid Sie um diese Uhrzeit zu stören Mr. McCorry." Zu recht, tat es ihr leid. "Mein Name ist Victoria Hughes vom Evergreen Head Hospital." Ich zuckte zusammen und sprang aus dem Bett als stünde mein Leben davon ab.
"Ich rufe an um Ihnen bedauerlicher Weise mitzuteilen, das Ihre Mutter vor einer Stunde an einem plötzlichen Herzstillstand verstorben ist."
Der Boden unter meinen Füßen begann zu beben und ich konnte mich nicht mehr darauf halten. Meine Beine klappten zusammen und mir wurde schlecht. Es tut mir leid Mr.McCrorry. Das Handy in meiner Hand fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den weichen Teppichboden unter mir.
Ich fühlte nichts. Keine Worte konnten es beschreiben. Man konnte sagen es war wie ein schwarzes Loch, welches sich in mir ausbreitete doch diese Beschreibung klang zu harmlos im Gegensatz zu dem, was in mir vorging.
Ganz leise konnte ich die Stimme von Victoria aus meinem Handy vernehmen. Schnell drückte ich sie weg, nahm mein Handy und rappelte mich auf. Einen kurzen Moment stand ich ruhig in meinem Zimmer und atmete ein paar Mal tief durch ehe ich mich in Bewegung setzte und aus meinem Zimmer trat.
Meine Schritte wurden immer schneller und ich eilte die Treppe runter und nahm mir die Autoschlüssel, welche auf dem Schuhschrank lagen. Ich riss die Haustür auf und trat hinaus in die kühle Nachtluft.
Ich trug nichts weiter als das T-Shirt vom vorigen Tag und eine Boxershorts, weshalb ich anfing zu frieren. Doch ich achtete nicht darauf und steuerte zielstrebig auf das Auto zu.
Ich setzte mich hinter das Lenkrad und ließ den Motor aufheulen. Vorsichtig fuhr ich aus unserer Einfahrt, auf die Straße und steuerte in Richtung Krankenhaus.
Im Radio lief ein Song, den ich schon hundert Mal gehört hatte und doch war ich so froh ihn hören zu können. Er füllte die Einsamkeit in diesem Auto. Also drehte ich das Radio lauter und konzentrierte mich auf die Straße.
Ich betete das es ein Fehler war. Das nicht Mum Tod war sondern jemand anderes. Jemand der nur einen ähnlichen Namen trug oder wegen einem ähnlichem Vorfall im Krankenhaus lag. Mum hatte nie Herzprobleme gehabt.
Nach Luft ringend kam ich auf dem leeren Parkplatz des Krankenhauses zum stehen. Ich riss die Autotür auf und rannte über den Asphalt zu dem großen Gebäude. Die Glastüren öffneten sich vor mir und ich rannte durch sie hindurch. Völlig außer Atem bremste ich und hielt vor dem Tresen an, hinter dem die junge Frau saß, die immer dort saß und mich neugierig ansah.
"Mum." war das einzige das ich herausbrachte. Mein Hals war trocken und wie zugeschnürt. Die Frau sah mich erst mit offenem Mund an und kam dann auf mich zu.
"Ich verstehe das Sie aufgebracht sind Mr. McCorry." Ihre Stimme klang sanft aber sie beruhigte mich kein Stück. Im Gegenteil. Sie machte mich wahnsinnig. "Leider kann ich Ihnen noch nichts zu dem Tod ihrer Mutter sagen."
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Just for a Moment || boyxboy
Teen Fiction"Wirst du mich auch allein lassen, Sky?" "Niemals, Brooklyn." Nach dem Suizidversuch seiner Mutter muss Brooklyn zusehen wie seine ganze Welt in sich zusammenbricht. Alles scheint ins nichts zu führen bis er Sky kennenlernt, wessen blaue Augen ihn a...