"Hey Weasley. Rate wer gerade seinen Führerschein mit herausragender Leistung bestanden hat!" ertönte am anderen Ende der Leitung nachdem ich abgenommen hatte.
Meine Augenbrauen schossen in die Höhe und meine Mundwinkel bogen sich nach oben.
"Wow. Glückwunsch Granger." Ich hörte dein schon so vertrautes Lachen. Ich lag auf meinem Bett. Die Hand mit der ich nicht mein Handy festhielt lag auf meinem Bauch.
Es war schön deine Stimme wieder zu hören. Einige Tage waren bereits vergangen seid unseres Ausflugs. Seid dem hatte ich dich nicht wieder gesehen.
Aber wir hatten telefoniert.
Zwei Mal.
Ich hatte das Gefühl wir würden uns ewig kennen. Als ob uns etwas verbindet. Auch wenn es kitschig klang, es war die Wahrheit.
"Was hast du heute gemacht?" fragtest du. Ich dachte kurz über meinen Tag nach und beschloss mein Leben spannender zu gestalten.
"Das Übliche."
"Das Übliche?"
"Ja. Die gleichen Menschen, die gleichen Geschichten." es war tatsächlich traurig und armselig.
"Klingt ja nicht so toll." kam es kritisch aus meinem Handy. Ich nickte nur. Auch wenn du mich nicht sehen konntest.
Ich lächelte. Ich wusste nicht warum aber ich tat es.
"Was ist mit dir?" wollte ich von dir wissen. Du seufztest. "Das Übliche." wieder nickte ich.
Es war eine ganze Weile still. Ich starrte an die Wand gegenüber von meinem Bett und kaute auf meiner Lippe herum. Ich hörte den Fernseher unten im Wohnzimmer.
Als ich nach Hause kam, lag Dad auf der Couch und schlief. Er hatte getrunken. Nicht besonders viel aber genug um mir eine Ohrfeige zu verpassen, nachdem ich ihn ausversehen geweckt hatte.
Ich erzählte es dir. Du hörtest zu. Es war ein schönes Gefühl.
Dad war nicht gewalttätig. Er liebte seine Kinder aber er drehte durch wegen Mum. Er machte sich Sorgen und es machte ihn wütend das er nicht die Kraft aufbringen konnte, einfach ins Krankenhaus zu fahren. Diese Wut staute sich und manchmal brach sie dann einfach aus ihm heraus.
"Geht es dir gut?" fragtest du nachdem ich dir davon erzählt hatte.
Ich befühlte meine Wange. Sie tat nicht mehr weh. Ein knappes "Ja." war das einzige was ich als Antwort über die Lippen bekam.
Es war wieder still. Einige Minuten lang. Ich hörte deinen Atem ab und zu.
"Ich werde mein Zimmer rot streichen." erzähltest du mir dann. Ich musste augenblicklich wieder lächeln.
"Rot ist meine Lieblingsfarbe."
"Meine ist hellblau." antwortete ich.
-
"Nathan, wir müssen los." rief ich durch das Haus. Ich hatte mich doch tatsächlich dazu breitschlagen lassen, mit ihm zu seinem Nerdtreffen zu fahren. Ich wusste nicht wie Nathan es geschafft hatte mich zu Überreden.
Mein Bruder sagte sie untersuchten die Veränderung eines Menschen aufgrund regelmäßigem Drogenkonsums. Mit Drogen waren Alkohol und Zigaretten gemeint.
Sie brauchten mich also sozusagen als ihre Beobachtung und ihr Ergebnis.
Nathan zahlte mir 50 Dollar dafür. Der absolut einzige Grund, weshalb ich jemals freiwillig Zeit mit ihm verbringen würde.
Er kam die Treppe heruntergerannt und streifte sich eilig die Schuhe an. Dann schnappte er sich seine Jacke und rannte beinahe an mir vorbei zum Auto. Wir waren zu spät. 10 Minuten und er machte so ein riesiges Theater.
Ich ließ mich nicht hetzen und schloss langsam die Tür. Er saß lägst im Auto und ich ließ mich neben ihn auf den Fahrersitz fallen.
Ich hielt inne und atmete tief durch bevor ich mich langsam daran machte mich anzuschnallen. Ich wusste wie sehr ich ihn mit meinem langsamen Verhalten aufregen konnte. Die schnelle Atmung die neben mir zu hören war, gab mir die nötige Genugtuung.
Ich stellte das Radio ein und suchte einen guten Sender. Es Rauschte zwischen den verschiedenen Kanälen. Normalerweise würde ich deswegen ausrasten, allerdings nicht in diesem Moment. Geduldig und ruhig drehte ich an dem Rädchen des Radios.
"Verdammte Scheiße Brooklyn, fahr endlich." schrie der Junge neben mir los. Ich sah ihn kurz an und konzentrierte mich dann wieder auf das Radio.
"Entspann dich." murmelte ich gelassen. Der Triumph der sich in mir breit machte schoss durch jede Ader meines Körpers. Nathan stellte das Radio mit dem kleinen Schalter wieder ab und sah mich ernst an.
"Fahr!" knurrte er mit zusammen gepressten Zähnen. Sein Kiefer war deutlich angespannt und sein Gesicht röter als die Farbe seiner Haare.
"Was ist denn los? Immerhin warst du derjenige, der so lange gebraucht hat." antwortete ich und lehnte mich mit verschränkten Armen in meinem Sitz zurück.
Er sah mich wütend an, atmete tief ein und aus. Er versuchte sich zu beruhigen. Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.
"Fahr los, Brooklyn." diesmal war seine Stimme leise und angespannt. Er musste sich zusammen reißen um mich nicht zu erwürgen. Aber er brauchte mich für sein Projekt.
Leise lachend, startete ich also endlich den Motor und ließ den Wagen aus der Auffahrt rollen. Wir fuhren raus aus Golden, auf die Autobahn. Es war still im Auto. Kein Geräusch war zu hören. Wahrscheinlich musste er sich noch immer beruhigen.
Der Verkehr war unerträglich. Ständig bremste unser Vordermann ohne Grund. Wenn ich ihn versuchte zu überholen, schnitt er mir den Weg ab. Ich hupte ihn wütend an, nachdem er mir schon zu dritten Mal keinen Platz machte.
Genervt stöhnte ich auf und bereute es jetzt schon, mitgekommen zu sein.
"Wo warst du, letztes Wochenende?" Ich zuckte zusammen. Das er diese Autofahrt noch mit mir sprechen würde, hatte ich nicht erwartet. Vor allem nicht über mein Wochenende. Sonst interessierte es ihn schließlich auch nicht.
"Auf Pipers Geburtstag. Das weißt du doch." brummte ich nur ohne von der Straße zu sehen. Auch mein Hintermann hupte nun den Typen vor mir an. Doch dieser ließ mich immer noch nicht an ihm vorbei fahren.
"Und danach? Dad hat zu Hause auf dich gewartet. Aber du bist nicht gekommen. Er ist ausgerastet." Es überraschte mich. Dad hatte nicht erwähnt, dass er auf mich gewartet hatte. Normalerweise hätte er mich anschreien müssen.
"Ich hab mich noch mit einem Freund getroffen." erklärte ich und fragte mich im selben Moment, warum ich das eigentlich tat. Schließlich war ich alt genug und brauchte mich vor niemandem mehr zu rechtfertigen.
Erst Recht nicht vor meinem Bruder. "Ein Freund?" seine Stimme klang ungewöhnlich tief als er das fragte. Ich wollte es nicht aber ich musste ihm von dir erzählen.
"Ja. Er wohnt in Evergreen und wir haben uns am Abend noch getroffen. Wir haben wohl irgendwie die Zeit vergessen." Er nickte skeptisch.
"Und was ist mit der Scheibe?" Er zeigte auf seine Tür. Mittlerweile hatte ich ein großes Stück Pappe auf das Loch geklebt. "War auf der Party. Keine Ahnung welchem Idiot wir das zu verdanken haben." Nathan nickte.
"Du bist genau wie Mum, Brooklyn." Ich sah überrascht zu ihm rüber. Damit hatte ich keines Wegs gerechnet. "Schade eigentlich, das sie dich nicht leiden kann."
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Just for a Moment || boyxboy
Teen Fiction"Wirst du mich auch allein lassen, Sky?" "Niemals, Brooklyn." Nach dem Suizidversuch seiner Mutter muss Brooklyn zusehen wie seine ganze Welt in sich zusammenbricht. Alles scheint ins nichts zu führen bis er Sky kennenlernt, wessen blaue Augen ihn a...