Anonymous Present // Zomdado

Chapter 2

Einige Stunden später saß Ich bei Seokjin und redete mit ihm während wir beobachteten wie nun die meisten Gäste das Cafe verließen. Nun waren außer Seokjin und mir nur noch der Engel auf Erden und seine Begleitung da. "Du, Jin? Kennst du zufällig den Namen von dem Typen da vorne" fragte Ich leise und sah ihn erwartungsvoll an.

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "Gefällt er dir?" Fragte er leise zurück. Ich schwieg und meine Wangen färbten sich mal wieder rot. "Keine Antwort ist auch eine Antwort" rief er und streckte seinen Arm siegessicher in die Luft. Die zwei anderen Anwesenden sahen uns leicht erschrocken an wodurch mein Gesicht nun ein noch tieferes Rot annahm. "Jetzt sei doch nicht so laut, und weißt du denn jetzt wie er heißt?" Murmelte Ich und versteckte mein Gesicht in meinen Händen. Seokjin nickte.

"Das ist Michael, er kommt normalerweise ein bis zwei mal pro Woche her. Aber bis jetzt habt ihr euch immer verpasst. Ich hab schon oft mit ihm geredet und wenn er mal alleine war und sonst niemand im Cafe war hab ich auch schon mal einen Kaffee mit ihm getrunken" erzählte er. Ich nickte "und wer Ist das Mädchen bei ihm?" Fragte Ich ihn weiter aus. "Sie ist seine Cousine, sie ist seit einigen Wochen wieder in Deutschland und er will viel Zeit mit ihr verbringen bevor sie wieder zurück nach Seoul geht".

Wieder nickte Ich. "Ich würde auch gerne mal wieder nach Korea, Ich war vor 5 Jahren das letzte mal in Gwacheon" fügte er hinzu und blickte auf seine Hände. "Stimmt deine Eltern sind ja auch wieder dort". Seokjin nickte. Gedankenverloren schweifte mein Blick zur Seite und erblickte nicht wie vermutet den Rest des Cafes sonder Michael der direkt neben mir stand. Ich wich erschrocken zurück und sah in sein Gesicht welches auch direkt auf meins gerichtet war "Könntest du kurz dein Gespräch mit Jin unterbrechen?" Fragte er höflich. Ich öffnete meinen Mund um ihm zu antworten, leider hinderte mich der riesengroße Kloß in meinem Hals daran weshalb ich einfach nickte. Schließlich wendete er sich Seokjin zu und bezahlte um dann mit seiner Cousine auch das Cafe zu verlassen.

Kaum fiel die Tür ins Schloss fing Seokjin an lauthals mit seiner Scheibenwischerlache loszulachen. "Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen" lachte er kaum verständlich "Jetzt denkt er bestimmt du findest ihn hässlich nachdem du ihn so erschrocken angesehen hast". Ich blickte auf meine Hände "lass uns über etwas anderes reden". "Und über was?" Fragte er dann als er sich beruhigt hatte. "Wie läuft es bei dir und Namjoon?". Jin sah mich verblüfft an "Seit wann interessierst du dich für meine Beziehung? Aber ja es läuft echt gut. Heute holt er mich von der Arbeit ab und dann gehen wir essen. Leider hat er im Moment viel Stress wegen der Uni und daher eigentlich nicht viel Zeit für mich. Trotzdem verbringt er jede mögliche Sekunde mit mir. Er ist wirklich der beste Freund den man haben kann" erzählte er stolz.

Ich fing an zu lächeln. Ich freute mich total für Jin das er einen so wunderbaren Freund hatte. Er hatte genau das was Ich mir auch wünsche und ganz tief in meinem Herzen weiß Ich das ich den richtigen schon gefunden hatte. Die kleinen Glöckchen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich brauchte ein bisschen bis ich mich wieder in der Realität befand. Seokjin stürmte an mir vorbei und sprang in Namjoons Arme. "NamNam! Ich hab dich vermisst" rief dieser. "Ich dich auch meine kleine Prinzessin" erwiderte sein Gegenüber  und lächelte wobei seine Grübchen zum Vorschein kamen. Ich stand auf, packte mein Notebook in meine Tasche und beobachte die beiden Turteltauben. "Ich bin älter als du!" Protestierte Seokjin. "Aber Ich bin größer" ärgerte ihn Namjoon. Ich schmunzelte leicht "Ich gehe dann ihr zwei" sagte Ich und hängte meine Tasche mit meinem Laptop um. "Okay gut bis morgen?" Verabschiedete sich Seokjin. Namjoon hingegen lächelte "Irgendwann werden wir bestimmt auch mal wieder zum reden kommen." Verabschiedete er sich und wendete sich dann Jin zu "Wollen wir dann auch Jinie?".
Seokjin nickte hektisch, rannte in den Arbeiterraum und Ich verließ das Cafe. 

Langsam spazierte Ich die Straße entlang. Ich lief dem wunderschönen Sonnenuntergang direkt entgegen weshalb ich meine Augen etwas zusammen kniff. Ich wollte nach Hause. Vielleicht noch an meinem Buch weiter schreiben oder direkt schlafen gehen. Keine 10 Minuten später stand Ich dann vor meinem kleinen Häuschen nicht allzu weit vom Cafe entfernt und auch umrundet von Idylle. Nur Jins fast identische Haus stand daneben.

Einige Meter von unseren Gärten war ein Wald entfernt in welchem Ich morgens Joggen ging oder wenn ich gar keine Ideen mehr hatte um einfach mal zu entspannen. Den Kopf frei zu bekommen. Gedankenverloren kramte Ich meinen Schlüssel aus der Hosentasche, öffnete die Holztür und betrat mein geliebtes Zuhause. Im Wohnzimmer legte Ich die Tasche mit meinem Notebook auf den Tisch und ging in mein Schlafzimmer wo Ich mich gleich in mein Bett fallen lies und mich die Müdigkeit überkam.