❝Du bringst mich dazu, die Welt aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten, die weitaus schöner ist.❞
Olivia Moore hat ihre Familie und ihre zwei engsten Freunde an ihrer Seite, ist klug und unglaublich ehrgeizig, was die Schule betrifft. Ob...
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»Die Fahrt beginnt schon in einer Woche, ich hoffe ihr seid bereits alle vorbereitet.«, spricht Coach Wilson mit kräftig lauter Stimme zu uns, nachdem er während unseres Geografie Unterrichts am Montag anklopfte, um eine Ansprache zu halten. »Es werden keine Anmeldungen mehr angenommen, wer sich also heute Morgen noch gemeldet hat, hat Glück gehabt. Der Rest hat sich eine wunderbare Chance vermasselt. Wie ihr alle wisst, fahren wir sehr lange zu unserem Zielort, also zieht euch bequem an und nehmt vielleicht Decken und genügend Proviant mit. Falls jemand bereits ein Surfboard hat, fühlt euch frei es ebenfalls mitzunehmen. Wir werden zehn Tage in Santa Monica bleiben und ihr werdet auf jeden Fall auch viel Freizeit haben. Noch irgendwelche Fragen?«
»Wir dürfen aber doch auch andere Dinge unternehmen als nur zu Surfen, ja? Wie Kanu fahren oder so etwas in der Art.«, fragt ein Mädchen aus dem Kurs, dessen Namen ich nicht kenne. Sie kaut auf dem Ende ihres Stiftes, während sie den Coach mit großen Augen fragend ansieht. Als sie mich beim Starren erwischt, wende ich meinen Blick ertappt schnell wieder nach vorne.
»Ja, GUINIVERE, das ist möglich. Es werden verschiedene Wassersportarten angeboten und ihr könnt euch individuell entscheiden, welche ihr ausüben wollt. Man kann auch mehrere ausprobieren, wenn man Lust dazu hat. Da werden euch keine Grenzen gesetzt.« Er verschränkt seine breiten Arme um seinen Oberkörper und sieht sich um. Meine Gedanken wandern zu dem Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft, in der wir bereits in Santa Monica sind und ich am Ende vom Strand stehe, dort, wo die Wellen gegenschlagen und sich wieder ins Meer zurückziehen. Meine Füße sind frei und Sand gelangt zwischen meine Zehen, während ich auf diese hinab sehe und realisiere, dass ich nur einen Schritt weiter machen müsste, bis das Wasser mich berühren würde. Schon so lange habe ich dieses befreiende Gefühl der Weite des Ozeans und dessen Tiefe nicht zu spüren bekommen. Jede Faser meines Körper sehnt sich danach, endlich dort anzukommen, doch mein Gehirn arbeitet gegensätzlich dazu und hofft auf einen Weg aus dieser Sache heraus. Es ist Jahre her, seit ich geschwommen bin. Ich bin lange nicht mehr so gut und trainiert, wie ich es zur damaligen Zeit vielleicht gewesen bin. Ich würde zwar mitfahren müssen, dank Angelina, doch niemand kann mich dazu zwingen, auch tatsächlich schwimmen zu gehen. Wer weiß, ich könnte auch einfach Sonnenbaden oder die Stadt erkunden. So etwas in der Art eben.
»Olivia? Sind Sie noch anwesend?«, die Stimme der Lehrerin zieht mich vom Meer in die Realität zurück. Alle im Klassenraum sehen nun zu mir.
»Wie bitte-was?«, verwirrt warte ich darauf aufgeklärt zu werden und ignoriere das leise Gekichere hinter meinem Rücken.
»Geht es Ihnen gut? Fühlen Sie sich nicht wohl? Sie sehen ein wenig blass aus.« Das ist meine natürliche Blässe, aber danke.
