Cut it out [Eyeless Jack FF/Alt und Neu] ABGESCHLOSSEN

Kapitel 10 (NEU)

Nach einigen Minuten des Nachdenkens über Jack, ihre mehr als kuriose Situation und der Tatsache das mit ihr definitiv einiges falsch lief, erhob Lucy sich langsam und lief zu ihrer Tasche ins Schlafzimmer. Sie spürte wie Jack's Blick ihr folgte, wie auch immer er dies ohne Augen tat. Aus ihrer Tasche kramte sie ihren Zeichenblock und einen Bleistift mit Radierer im Tip hervor und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Nachdem sie sich mit dezentem Abstand neben Jack niederließ, zog sie ihre Beine so an sich, dass sie ihren Block darauf platzieren konnte und begann etwas zu zeichnen.

Sie zeichnete Jack's leere Augenhöhlen, sowie das Sekret, welches aus ihnen sickerte. Ab und an sah sie aus dem Augenwinkel zu ihm, um zu überprüfen, ob ihr irgendwelche Details entgangen waren. Jack für seinen Teil saß stumm da und blätterte in seinem Buch. Die 18 Jährige war sich sicher, dass ihm nicht entging, dass sie ihn musterte.. Allerdings war sie sich genauso sicher, dass es ihn schlichtweg nicht interessierte, da Lucy sowieso keinen diabolischen Plan austüfteln würde und ihm schon gar nicht gefährlich werden konnte.

Nach einer Weile war sie mit der Zeichnung fertig und musterte sie. ,,Tatsächlich gar nicht mal so schlecht.", kommentierte Jack das Bild. Im ersten Moment schwieg Lucy, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass er die Zeichnung kommentieren würde. Im Nachhinein murmelte sie allerdings ein 'Danke', während sich die Stimme in ihrem Kopf meldete und ihr zuflüsterte, dass er lügen würde.

Einfach ignorieren.. Welches sich allerdings als schwer herausstellte. Den Kampf gegen die Stimme verlor sie oft.

Nützlich war, dass Jack nun für etwas Ablenkung sorgte. ,,Du solltest heute noch etwas zu dir nehmen." Lucy spürte ein leichtes Hungergefühl, weshalb sie nickte sich aber auch daran erinnerte, dass sie den Kühlschrank lieber nicht öffnen sollte. Jack legte sein Buch auf den Couchtisch, stand auf und schlenderte in die Küche. Sie lauschte aufmerksam, hörte wie die Kühlschranktür sich öffnete, danach das Klirren von ein paar Gläsern sowie das Rascheln von Plastik. Kurze Zeit danach schlug die Kühlschranktür wieder zu und sie hörte wie Geschirr auf dem Tisch platziert wurde. ,,Komm her und mach dir etwas zu essen." Folgsam stand sie auf und ging in die Küche. Auf dem Tisch erblickte sie einen Teller, ein Messer, Brot und ein paar Aufstriche.

Sie stellte sich zu Jack an den Tisch und begann langsam zwei Scheiben Brot zu schmieren.

Als sie fertig war, scheuchte Jack sie aus der Küche ins Wohnzimmer, damit er selber in Ruhe seine Mahlzeit zu sich nehmen konnte.

Im Wohnzimmer stellte sie ihren Teller auf den Couchtisch, setzte sich und begann dann zu essen.  Aus der Küche hörte sie erneut das Geräusch des Kühlschrankes, sowie das Klirren eines Glases.

Es wird ein Einmachglas sein.. in welchem er eine Niere aufbewahrt. Trotz der Vorstellung, dass Jack gleich ein weiteres mal das Organ eines Toten verspeisen würde, aß Lucy weiter.

Nach einer Weile war sie fertig und wartete nun darauf, dass auch Jack seine Mahlzeit beendete, um den Teller in die Küche zu bringen. Nach einer Weile hörte sie, dass er den Teller wegräumte. Langsam ging sie zur Küche, sah hinein und erblickte Jack, welcher grade seinen blutigen Teller in die Spüle stellte. Schweigend ging Lucy zu ihm und legte ihren Teller auf seinen. Die Küche roch nach Blut, was die 18 Jährige versuchte zu ignorieren. Sie hatte Gänsehaut, ekelte sich leicht.. Es war schwer sich zusammen zu reißen. Sie war gestresst und langsam spürte sie die Erschöpfung und die Müdigkeit. ,,Meinetwegen kannst du schlafen gehen." Er schien es mitbekommen zu haben.

Leicht nickend wollte Lucy in Richtung Schlafzimmer verschwinden, jedoch zog Jack sie an ihrem Handgelenk zurück. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und da sie den Verband, welcher ihren Hals verdecken sollte, seitdem Duschen nicht mehr trug, konnte er problemlos in eine der älteren Wunden beißen. Sie schrie auf, sofort wurde ihre Stimme durch Jack's Hand, welche sich gegen ihren Mund presste, gedämpft.